Trainer Richer fordert von seiner Mannschaft zehn Punkte aus fünf Auswärtsspielen. Am Sonntag in Iserlohn ist ein Sieg fast Pflicht.

Hamburg. Die 3:4-Niederlage nach Penaltyschießen, die die Hamburg Freezers am Dienstagabend gegen den ERC Ingolstadt erlitten hatten, wirkte auch am Freitagmittag noch nach. "Natürlich hätten wir die zwei Punkte mehr gern gehabt, vor allem aber hätten wir uns mit einem Sieg von unseren Fans verabschieden können", sagte Trainer Stéphane Richer. Was der 44-Jährige mit Verabschieden meint, verdeutlicht ein Blick auf den Spielplan.

Satte 24 Tage, im mit 52 Hauptrundenspielen überladenen Terminkalender der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) eine halbe Ewigkeit, müssen die Fans auf das nächste Heimspiel in der O2-World warten. Erst am 22. Oktober können die "Eisschränke" gegen die Straubing Tigers wieder auf eigenem Eis antreten. An diesem Sonntag (14.30 Uhr) beginnt bei den Iserlohn Roosters eine Auswärtsserie, die Richer und sein Team auch nach Straubing (5. Oktober), Berlin (8.), Mannheim (10.) und Köln (15.) führt.

"Für das Training bedeutet das, dass wir mehr im regenerativen Bereich arbeiten müssen. Ansonsten stört es mich gar nicht, dass wir fünfmal hintereinander reisen müssen. Auswärts haben wir bislang gut ausgesehen", sagt Richer, was sich zwar an der Bilanz von drei Punkten aus drei Gastspielen nicht ablesen lässt, aber ob der Spielweise des Teams auf fremdem Eis eine korrekte Aussage darstellt. Auch wenn die fünf kommenden Aufgaben vom Papier her als hohe Hürden gelten, fordert der Trainer Zählbares. "Wir müssen versuchen, von 15 möglichen Punkten zehn zu holen."

Ein Sieg bei den angeschlagenen Roosters, die am Freitagabend bei den Adlern Mannheim mit 0:3 unterlagen, ist angesichts solch hoher Ansprüche fast Pflicht. Der Tabellenletzte leidet vor allem an seiner Defensivschwäche, 37 Gegentore in neun Spielen bedeuten den schlechtesten Ligawert. "Davon dürfen wir uns nicht beeindrucken lassen. Die Roosters werden viel Druck machen. Da hilft nur, dass wir so diszipliniert spielen wie gegen Ingolstadt", sagt der Coach. Gegen die Panther hatte sein Team keine Strafe erhalten. "So etwas erlebt man ganz selten. Das war ein Lehrbeispiel für Disziplin", so der Frankokanadier.

Bis auf Stürmer Michel Ouellet (Adduktorenprobleme) kann Richer alle Spieler einsetzen, da auch Angreifer Joey Tenute seine Schulterprellung auskuriert hat. Im Tor wird Stammkeeper Marc Lamothe anstelle von Youngster Niklas Treutle seine nächste Bewährungschance erhalten.