Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Montag, den 17. Mai 2021:

Toni Kroos positiv auf Corona getestet

Nationalspieler Toni Kroos von Real Madrid ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte sein Verein am Montag mit. Der 31-Jährige ist schon seit Freitag in Quarantäne, weil sich eine seiner Kontaktpersonen mit Corona angesteckt hatte. Um wen es sich dabei handelte, teilte Real nicht mit.

Der Mittelfeldspieler fehlt Real damit in der entscheidenden Phase des Titelrennens in Spanien. Real liegt vor dem abschließenden Spieltag der Primera División auf Rang zwei, zwei Punkte hinter Lokalrivale Atlético. Letzter Gegner ist am Sonnabend der FC Villarreal. Atlético spielt zur gleichen Zeit gegen Real Valladolid.

Terence Hill bedankt sich für Haaland-Trikot

Schauspieler Terence Hill hat sich als Fan von Borussia Dortmund präsentiert und sich für ein signiertes Trikot von Torjäger Erling Haaland bedankt. „Du bist wirklich der Größte und vielen Dank für die Tore, die du schon geschossen hast. Die zwei wundervollen Tore gegen Leipzig habe ich auch gesehen. Ich wünsche euch allen das Beste“, sagte Hill in einem Video auf Facebook.

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Hill ist auf dem Video auf einem Motorrad zu sehen und trägt ein BVB-Trikot des norwegischen Stürmers. Auf der Rückseite ist „Für Terence“ geschrieben. Der mittlerweile 82 Jahre alte italienische Schauspieler wurde einst vor allem durch seine Filme mit Bud Spencer berühmt.

Draxler verlängert mit Paris Saint-Germain

Ex-Weltmeister Julian Draxler (27) hat Gerüchte um eine mögliche Bundesliga-Rückkehr beendet und seinen im Sommer auslaufenden Vertrag beim französischen Fußballmeister Paris Saint-Germain bis 2024 verlängert. Das teilte der Club von Superstar Neymar am Montagabend mit.

Draxler, der 2017 vom VfL Wolfsburg an die Seine gewechselt war, war in der vergangenen Saison unter dem damaligen Trainer Thomas Tuchel nicht über eine Reservistenrolle hinausgekommen und in der Folge auch mit Clubs aus Deutschland in Zusammenhang gebracht worden.

Unter Tuchels Nachfolger Mauricio Pochettino, seit Ende Dezember in der Verantwortung bei PSG, erhält der frühere Schalker aber wieder mehr Spielanteile. In der laufenden Spielzeit absolvierte der 56-malige Nationalspieler 24 Spiele in der Ligue 1, dabei erzielte er vier Tore und verbuchte drei Assists. Zuvor hatte PSG bereits mit Neymar, Ángel Di María sowie Juan Bernat und Torhüter Keylor Navas verlängert.

Schaaf: "Werder ist eine Herzensangelegenheit"

Werders Interimscoach Thomas Schaaf macht sich keine Sorgen darüber, dass sein in Bremen guter Ruf im Falle eines Abstiegs leiden könnte. „Ich mache mir weniger Gedanken um meine Person. Das ist nicht wichtig. Es ist viel entscheidender, das Gefühl zu haben, vielleicht noch etwas leisten und helfen zu können“, sagte Schaaf am Montag im Quarantäne-Trainingslager in Barsinghausen.

Im Training bewies Thomas Schaaf, dass er selbst das Ballgefühl auch noch nicht verlernt hat.
Im Training bewies Thomas Schaaf, dass er selbst das Ballgefühl auch noch nicht verlernt hat. © Imago/Joachim Sielski

Werder hatte sich am Sonntag von Chefcoach Florian Kohfeldt getrennt. Der 60 Jahre alte Schaaf soll nun am Sonnabend im letzten Saisonspiel gegen Gladbach und in einer möglichen Relegation versuchen, den ersten Abstieg der Grün-Weißen seit 41 Jahren doch noch zu verhindern. Werder steht aktuell auf dem Relegationsplatz 16 und hat nur einen Punkt Vorsprung auf den 1. FC Köln auf Rang 17.

Es gehe nach neun Spielen ohne Sieg jetzt vor allem darum, „noch mal einen neuen Rahmen zu schaffen, Selbstvertrauen und Überzeugung da reinzubringen“, sagte Schaaf, der bereits von 1999 bis 2013 Chefcoach in Bremen war und 2004 das Double gewann. „Ich mache mir um mich keine Gedanken.“

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Als Geschäftsführer Frank Baumann ihn am Sonnabendabend angerufen habe, habe er nur kurz überlegt, sagte Schaaf, der als Technischer Direktor eh schon für Werder tätig ist. „Weil ich mit dem Verein so verbunden bin und so eine Historie habe. Es ist eine Herzensangelegenheit“, sagte Schaaf.

Müller offenbar im EM-Kader – ter Stegen fällt aus

Thomas Müller soll einem Bericht der „Bild“ zufolge nach mehr als zwei Jahren in die Nationalmannschaft zurückkehren. Bundestrainer Joachim Löw beabsichtige, den 31-Jährigen für die EM zu nominieren, schrieb die Zeitung am Montag auf ihrer Internetseite. Der DFB bestätigte die Personalie zunächst nicht, Löw will seinen Kader für die EM-Endrunde vom 11. Juni bis 11. Juli an diesem Mittwoch bekanntgeben.

Sein 100. und bislang letztes Länderspiel hatte Müller im November 2018 in der Nations League gegen die Niederlande (2:2) bestritten. Vier Monate später folgte die damals unerwartete Ausbootung durch Löw, der auch Mats Hummels und Jérôme Boateng aussortierte. Der Bundestrainer hatte den umstrittenen Schritt damit begründet, nach der WM-Enttäuschung 2018 in Russland und dem folgenden Abstieg aus der besten Gruppe der Nations League einen personellen Neuanfang einleiten zu wollen.

Derweil musste Nationaltorwart Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona seine EM-Teilnahme absagen.

Rostock gegen Lübeck vor 7500 Zuschauern

Zum letzten Saisonspiel des FC Hansa Rostock in der 3. Liga gegen den VfB Lübeck werden am kommenden Sonnabend 7500 Zuschauer im Ostseestadion zugelassen. „Es geht darum, mögliche Fanmassen vor dem Stadiongelände mit in das Stadion zu nehmen. Hier versprechen wir uns eine gezielte und bessere Lenkung von Zuschauerströmen“, sagte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) am Montag in Schwerin. Das Kabinett werde am Dienstag eine Entscheidung treffen.

Der Verein habe ein gutes Konzept entwickelt, das mit Stadt und Polizei abgestimmt ist, sagte Sport- und Sozialministerin Stefanie Drese (SPD). „Ich sage aber auch ganz deutlich: Die Fans tragen eine hohe Verantwortung – innerhalb und außerhalb des Stadions. Die Regeln sind einzuhalten.“ Komme es zu Ausschreitungen, schade das dem Verein enorm.

Nach dem 1:0-Sieg in Unterhaching hatten am Wochenende Rostocker Fans mit Jubelausbrüchen am Mannschaftsbus während der Rückreise auf der Autobahn für Aufsehen gesorgt.

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Belgien überrascht mit Witsel-Nominierung

Belgiens Cheftrainer Roberto Martínez hat mit der EM-Nominierung von Dortmunds Axel Witsel überrascht. Der 32-Jährige fehlt dem BVB seit Januar mit einem Achillessehnenriss, soll nun aber als einer von 26 Profis mit Belgien zum Endturnier (11. Juni bis 11. Juli) fahren. „Wir freuen uns über die guten Nachrichten von Axel Witsel und seiner Rehabilitation“, kommentierte der spanische Coach.

„Er verdient es, im Aufgebot zu sein. Wir sind zuversichtlich, dass er eine große Rolle spielen kann“, sagte Martínez über den defensiven Mittelfeldspieler. Man erwarte bei Witsel zunächst einmal nichts und müsse den weiteren Verlauf bis zum Turnierstart abwarten. Neben Witsel sind in Thomas Meunier und Thorgan Hazard zwei weitere Dortmunder Profis nominiert.

Kwasniok wird Baumgart-Nachfolger in Paderborn

Lukas Kwasniok wird neuer Trainer beim Zweitligisten SC Paderborn und damit Nachfolger von Steffen Baumgart. Der 39-Jährige habe einen Vertrag bis 30. Juni 2023 unterschrieben, teilte der ostwestfälische Club am Montag mit.

Kwasniok kommt vom 1. FC Saarbrücken, mit dem ihm im vergangenen Jahr der Aufstieg in die 3. Liga gelang. Anfang des Jahres wurde bekannt, dass Kwasniok den Club im Sommer verlässt. Der aktuelle SCP-Trainer Baumgart, dessen Vertrag ausläuft, wechselt im Sommer zum 1. FC Köln.

Viktoria Berlin könnte im Olympiastadion spielen

Drittliga-Aufsteiger Viktoria Berlin könnte seine Heimspiele in der kommenden Saison im Olympiastadion austragen. „Wir werden voraussichtlich die Verfügbarkeit des Olympiastadions erhalten, müssen aber parallel weiter an anderen drittligatauglicheren Lösungen arbeiten“, sagte Geschäftsführer Peer Jaekel der „Berliner Zeitung“ (Montag). Das Mommsenstadion spiele dabei eine zentrale Rolle. „Aber auch eine temporäre Arena würde uns und der Stadt Berlin ganz neue Perspektiven geben“, sagte Jaekel.

Viktoria hatte wegen den Problemen mit einer geeigneten Spielstätte Ende April wenig überraschend zunächst noch keine Lizenz für das erste Jahr in der 3. Liga erhalten. Das bisherige Stadion Lichterfelde genügt nicht den Anforderungen, trotzdem hatte der Club diese Arena sowie das Mommsenstadion im Stadtteil Charlottenburg in den bis zum 1. März einzureichenden Unterlagen als Austragungsorte genannt. Bis zum 2. Juni kann Viktoria nun nachbessern. Geprüft wurden laut des Berichts auch Stadien im Berliner Umland.

Das Präsidium des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) hatte die Berliner nach dem Saisonabbruch in der Regionalliga Nordost zum Aufsteiger erklärt. Tabellenführer Viktoria hatte in elf Spielen elf Siege erkämpft und wird nach dem 1. Union und Hertha BSC in der kommenden Saison die dritte Profifußball-Mannschaft in Berlin.

Wiese und Ailton kritisieren Werder-Bosse

Der frühere Werder-Torwart Tim Wiese hat die Bremer Verantwortlichen für ihr Vorgehen bei der Freistellung von Florian Kohfeldt heftig kritisiert. „Der Trainerwechsel kommt zu spät, den hätte Werder Bremen schon vor Monaten vollziehen sollen“, sagte Wiese dem Multimedia-Portal „deichstube.de“. „Ich weiß nicht, was sich die Bosse dabei gedacht haben. Aber es ist traurig, was aus so einem großen Verein geworden ist - es ist einfach nur noch bitter.“

Bremen hatte sich am Sonntag von Chefcoach Kohfeldt getrennt, nachdem die Grün-Weißen durch das 0:2 im Kellerduell beim FC Augsburg auf den Relegationsplatz abgerutscht waren. Im letzten Saisonspiel gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag und in einer möglichen Relegation soll nun Club-Legende Thomas Schaaf die Norddeutschen doch noch vor dem Abstieg bewahren.

„Am Ende ist die Macht der Ergebnisse zu viel geworden“, begründete Bremens Aufsichtsratschef Marco Bode am Sonntagabend in der Sendung Sportclub im NDR-Fernsehen den Schritt, sich nach langem Hin und Her doch von Kohfeldt zu trennen. „Ich bin heute sehr traurig, dass wir den Bock nicht umstoßen konnten“, sagte Bode, der wie Geschäftsführer Frank Baumann bis zum Schluss am beliebten Kohfeldt festgehalten hatte.

Auch der einstige Bremer Publikumsliebling Ailton macht sich große Sorgen um Werder. „So schlecht, wie Werder in den letzten Wochen gespielt hat, habe ich Werder in der Bundesliga noch nie gesehen“, sagte der Brasilianer bei deichstube.de. Die Aufgabe für Schaaf werde verdammt schwer. „Er ist ein großer Name, ein großer Trainer, einer der größten, die Werder Bremen jemals gehabt hat. Aber anders als 1999, als er Werder schon einmal in einer dramatischen Lage übernommen hat, bleibt ihm diesmal nur eine Woche und nur ein Spiel.“

FC Bayern: Auch Gerland im Sommer vorzeitig weg?

Nach dem Weggang von Chefcoach Hansi Flick im Sommer verliert der FC Bayern München nach einem Bericht des „Kicker“ auch Hermann Gerland und damit den zweiten Co-Trainer der Profis. Wie das Fachmagazin am Montag schrieb, soll der 66-Jährige keinen Platz haben im Team des künftigen Trainers Julian Nagelsmann. Am Wochenende hatte schon Miroslav Klose als bisheriger Flick-Assistent angekündigt, künftig nicht mehr beim Rekordmeister zu arbeiten. Eine Reaktion der Bayern auf den Bericht gab es zunächst nicht.

Gerland fing 1990 bei den Bayern-Amateuren an und blieb für fünf Saisons. Nach Trainerjobs in Nürnberg, Berlin, Bielefeld und Ulm kehrte er 2001 nach München zurück und war seitdem in mehreren Positionen bei den Amateuren und Profis aktiv.

Weltmeister Klose (42) war für eine Saison Assistent von Flick. Er werde „nächste Saison nicht mehr hier sein“, sagte er dem „Kicker“. Der ehemalige Nationalstürmer hatte zuletzt seinen Fußball-Lehrer-Schein bekommen und hat nach eigenen Angaben „mehrere spannende Optionen“ für die berufliche Zukunft. Er ist auch im Gespräch, im Falle eines Bundestrainer-Engagements von Flick (56) seinem bisherigen Chef bei der Nationalmannschaft wieder als Co-Trainer zur Seite zu stehen.

DFB-Präsident Keller macht Rücktritt offiziell

Fritz Keller ist am Montag wie angekündigt als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zurückgetreten. Der 64-Jährige zog damit die Konsequenz aus dem von ihm verursachten Nazi-Eklat. Bis zu einem vorgezogenen Bundestag zu Beginn des kommenden Jahres sollen die beiden Vizepräsidenten Rainer Koch (Amateure) und Peter Peters (Profis) den krisengeplagten Verband interimsmäßig führen. Wer neuer Präsident werden soll, ist offen.

Mehr zum Thema:

Keller stand als 13. Chef des größten Einzelsportverbands der Welt nur 598 Tage an der Spitze. Seine Amtszeit war geprägt von einem anhaltenden Machtkampf in der zerstrittenen Führung. Dazu kamen Ermittlungen der Justiz gegen Verbandsfunktionäre und die Probleme als Folge der Corona-Pandemie. Bereits Kellers Vorgänger Wolfgang Niersbach und Reinhard Grindel mussten vorzeitig ihren Hut nehmen. Mehr zum Rücktritt von Fritz Keller als DFB-Präsident lesen Sie hier.

Eine Chronik der Amtszeit von Fritz Keller

27. September 2019

Fritz Keller wird ohne Gegenkandidat zum 13. DFB-Präsidenten gewählt. Der scheidende Klubchef des Bundesligisten SC Freiburg tritt die Nachfolge von Reinhard Grindel an, die Amtszeit soll drei Jahre dauern. Gleich zum Amtseintritt kündigt das Patenkind von Fritz Walter eine „externe Generalinventur“ beim krisengeschüttelten Verband an. „Alles“ solle auf den Prüfstand.

24. Januar 2020

Keller hält kurz vor dem 75. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz eine emotionale Rede zum Holocaust-Gedenken. Der Fußball habe mit seiner gesamtgesellschaftlichen Verantwortung die besondere Pflicht, „dafür zu sorgen, dass diese Verbrechen niemals in Vergessenheit geraten“.

Februar/März 2020

Nach hoffnungsvoller Anfangszeit bläst Keller von Fanseite ein erster Sturm des Widerstands entgegen. „Der Präsident als Symbolfigur - Ein Verband im Keller“, steht beispielsweise auf einem Banner. Auslöser des Unmuts ist der Umgang des Verbandes mit der fortschreitenden Kommerzialisierung und den Fanprotesten gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp.

Anfang März 2020

Mit der Corona-Pandemie entwickelt sich eine weitere Herausforderung für Keller. Länderspiele werden abgesagt, die Saison im Amateurfußball wird abgebrochen. Der DFB-Präsident ist auch hier als Krisenmanager gefragt.

22. September 2020

Keller verzichtet darauf, den DFB künftig im Council des Weltverbandes FIFA zu vertreten. Er sei „mit der Idee angetreten, die Verantwortung auf verschiedene Schultern zu verteilen und im Team zu arbeiten. Einen Verband kann man nicht mehr nach Gutsherrenart führen“, sagte er. Stattdessen geht Peter Peters für den größten Einzel-Sportverband der Welt ins Rennen. 

7. Oktober 2020

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main durchsucht bei einer Razzia die Geschäftsräume des DFB sowie die Privatwohnungen von gegenwärtigen und ehemaligen Verbands-Funktionären. Es besteht der Verdacht der fremdnützigen Hinterziehung von Körperschafts- und Gewerbesteuern in besonders schweren Fällen. Es geht dabei zwar um mögliche Delikte vor der Amtszeit Kellers, der DFB-Präsident ist dennoch um Schadensbegrenzung und Aufklärung bemüht.

16. Oktober 2020

Keller stellt sich selbst ein schwaches Zwischenzeugnis aus. Zwar sei der DFB bei der Aufklärung in der Sommermärchen-Affäre weiter vorangekommen, „wir müssen aber bei den Reformen insgesamt in der Geschwindigkeit zunehmen“, sagt er dem Nachrichtenmagazin Focus: „Ich bin unzufrieden mit dem, was ich von meinen Zielen beim DFB bisher erreicht habe.“

23. Oktober 2020

Der DFB gibt erstmals öffentlich Risse in der Verbandsspitze zu. Zuvor hat die Süddeutsche Zeitung (SZ) von tiefen Gräben und massiven Dissonanzen zwischen Präsident Keller und Generalsekretär Friedrich Curtius berichtet. Es bilden sich zwei Lager in der Führungsetage.

30. Oktober 2020

Das vom DFB engagierte Beratungsunternehmen Esecon stellt kein Fehlverhalten von Franz Beckenbauer im Zuge der Sommermärchen-Affäre um die WM 2006 fest. Ungeklärt bleibt noch immer der eigentliche Zweck des dubiosen Geldflusses von 6,7 Millionen Euro zwischen 2002 und 2005.

Anfang Dezember 2020

Laut Medienberichten soll Keller mehrfach eine vorzeitige Vertragsauflösung mit Bundestrainer Joachim Löw nach der EM 2021 ausloten. Löw habe demnach empört auf den Vorstoß reagiert und den Präsidenten massiv angegriffen. Auch das DFB-Präsidium weist den Vorschlag zurück und entblößt Keller als ziemlich machtlos. 

17. Dezember 2020

Der DFB kommt nicht zur Ruhe. Der dem Keller-Lager zuzuordnende Vizepräsident Peter Peters prangert „fehlendes Miteinander“, „Misstrauen“ und „unfassbar viele Indiskretionen“ in der Verbandsspitze an. 

11. Januar 2021

Keller will laut SZ beim DFB einen internen Untersuchungsausschuss einsetzen. Damit sollen die Indiskretionen der vergangenen Monate aufgearbeitet werden. 

15. Januar 2021

Der Machtkampf im DFB endet vorläufig unentschieden: Präsident Fritz Keller und sein Generalsekretär Friedrich Curtius entschließen sich auf einer sechsstündigen Krisensitzung zu einem vorläufigen Burgfrieden. Man werde „letztmalig einen gemeinsamen Versuch unternehmen“, teilen beide mit.

21. Februar 2021

Keller schließt trotz aller Querelen einen Rücktritt aus. „Nein, niemals“ habe er daran gedacht, sagt er in der Welt am Sonntag: „Ich bin kein Mensch, der aufgibt. Ich kann nur für mich sprechen: Ich trete nicht zurück.“ Vielmehr werde er sich 2022 wahrscheinlich zur Wiederwahl stellen.

Ende März 2021

Im Machtkampf der DFB-Spitze kommen immer neue pikante Details ans Licht. Es geht um Kündigungen, hochdotierte Beraterverträge sowie weitere Indiskretionen und Intrigen. Die Zeichen verdichten sich, dass ein konstruktives Miteinander der beiden Lager kaum noch möglich ist. Der ehemalige Bayern-Patron Uli Hoeneß schlägt sich auf die Seite von Keller und fordert die Rücktritte von Curtius, Vize-Präsident Rainer Koch und Schatzmeister Stephan Osnabrügge.

18. April 2021

Zahlreiche Landes- und Regionalverbände haben genug vom Streit an der DFB-Spitze und erarbeiten einen Protestbrief. Darin kritisieren sie den „desolaten“ Zustand des Dachverbandes.

23. April 2021

Keller leistet sich auf der Präsidiumssitzung einen schwerwiegenden verbalen Aussetzer. Laut übereinstimmenden Medienberichten soll er Koch mit Nazi-Richter Roland Freisler verglichen haben. Damit gilt Keller als kaum noch tragbar, der Druck auf den 64-Jährigen ist größer denn je.

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Eintracht Frankfurt sichert sich Toptalent Blanco

Eintracht Frankfurt hat sich die Dienste des stark umworbenen spanischen Offensivtalents Fabio Blanco gesichert. Wie die Hessen mitteilten, wechselt der 17-Jährige zur kommenden Saison an den Main und erhält einen Vertrag bis 2023 mit Verlängerungsoption. Der rechte Flügelspieler kommt vom FC Valencia und soll vornehmlich in der Frankfurter Bundesligamannschaft zum Einsatz kommen.

„Fabio Blanco Gomez war von einigen Topvereinen Europas stark umworben, doch letztendlich hat die gute Perspektive hier in Frankfurt den Ausschlag gegeben“, sagte Ben Manga, Direktor Profifußball bei der Eintracht, und schwärmte: „Seine technischen Fertigkeiten sind außergewöhnlich, seine Art Fußball zu spielen und Situationen im Spiel zu antizipieren herausragend.“

Dynamo-Krawalle: Rüge vom Innenminister

Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) hat die schweren Ausschreitungen am Rande des Spiels von Dynamo Dresden gegen Türkgücü München (4:0) scharf verurteilt. „Die Gewaltausbrüche gegen Polizeibeamte und Medienschaffende nach dem gestrigen Fußballspiel haben den Aufstieg von Dynamo Dresden leider völlig ins Abseits gestellt. Friedliche Fankultur sieht anders aus“, sagte Wöller. Die Polizei habe auf Deeskalation und Kommunikation gesetzt und sei dennoch immer wieder gezielt und massiv angegriffen worden.

„Viele Polizisten, aber auch friedliche Fans wurden verletzt. Diese rohe Gewalt hat mit Sport nichts mehr zu tun und ist nicht hinzunehmen. Ich habe Verständnis für Sportbegeisterte, die ihre Mannschaften emotional und lebhaft unterstützen und freue mich über den Aufstieg von Dynamo. Doch wenn Fanaktivitäten derart eskalieren, erwarte ich von Fußballvereinen, dass sie Konsequenzen ziehen, um die vielen friedlichen Fans klar von gewaltbereiten Hooligans zu trennen“, stellte Wöller klar.

Personalisierte Tickets und Stadionverbote für Gewalttäter dürften kein Tabu mehr sein: „Als Innen- und Sportminister bin ich da auch gern mit von der Partie, wenn es heißt, gemeinsam Lösungen zu finden.“

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BVB: Bellingham-Brüder bald vereint?

Der Dortmunder Jungprofi Jude Bellingham hofft auf ein dauerhaftes Wiedersehen mit seinem Bruder Jobe. Laut Medienberichten hat auch der 15 Jahre alte Bruder des Dortmunder Mittelfeldspielers das Interesse des BVB geweckt. Wie zuvor Jude spielt auch Jobe Bellingham in der Jugend von Birmingham City. „Das wäre ein Traum für mich, aber es liegt an ihm. Ich hoffe, dass er sich als Junge und als Spieler weiterentwickelt“, sagte der 17 Jahre alte englische Nationalspieler aus Dortmund, der im vergangenen Sommer für 23 Millionen Euro vom englischen Zweitligisten zum Revierclub gewechselt war.

BVB-Coach Edin Terzic würde es begrüßen, wenn beide Bellinghams irgendwann gemeinsam das schwarz-gelbe Trikot tragen würden. „Man muss sehen, dass es der richtige Schritt zur richtigen Zeit ist. Das muss man abwarten. Aber wir hätten nichts dagegen, ein super Tandem in der Mannschaft zu haben“, wurde der Terzic bei „Sport1“ zitiert. Zumindest in einer Hinsicht hat Jude Bellingham bei seinem Bruder schon Überzeugungsarbeit geleistet: „Ich möchte keinen Druck auf ihn ausüben, aber er wird definitiv nicht für Schalke spielen.“

Italien: Nationaltrainer Mancini vor Verlängerung

Der italienische Nationaltrainer Roberto Mancini soll bis 2026 Coach der Azzurri bleiben. Der 55-Jährige einigte sich angeblich mit dem italienischen Fußballverband FIGC auf eine Verlängerung seines bis Mai 2022 laufenden Vertrag um weitere vier Jahr bis einschließlich der WM in den USA, Mexiko und Kanada 2026. Das berichtete der Corriere dello Sport. Mancini soll rund vier Millionen Euro per annum verdienen.

Unter seiner Führung haben die Azzurri 21 der letzten 30 Spiele gewonnen. Alle zehn Spiele für die EM-Qualifikation haben die Italiener für sich entschieden. Seit der Zeit von Trainer Azeglio Vicini (1986 bis 1991) war kein Trainer der Squadra Azzurra länger als fünf Jahre im Amt gewesen.

96-Torwart Hansen verlässt Hotel-Quarantäne

Torwart Martin Hansen hat die Hotel-Quarantäne des Zweitligisten Hannover 96 aus „dringenden persönlichen Gründen“ verlassen. Hansen, der am Sonntag beim 2:1-Sieg der Niedersachsen beim FC St. Pauli noch im Tor gestanden hatte, werde sich gemeinsam mit seiner Familie in häusliche Quarantäne begeben. Über die genauen Gründe machte der Verein keine Angaben.

Die Abreise sei in Abstimmung mit Tim Meyer, Leiter der DFL-Taskforce Sportmedizin/Sonderspielbetrieb, erfolgt. Dadurch könnte Hansen nach negativen Corona-Testergebnissen im letzten Zweitliga-Saisonspiel am Sonntag gegen den 1. FC Nürnberg eingesetzt werden, sollte es die personelle Situation der 96er erfordern.

Da Stammtorwart Michael Esser verletzungsbedingt in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen kann, stehen Trainer Kenan Kocak mit Michael Ratajczak und Marlon Sündermann nur noch zwei Torhüter mit wenig Spielpraxis zur Verfügung.

VfB rechnet mit Verlust von 45 Millionen Euro

Der VfB Stuttgart rechnet wegen der seit über einem Jahr anhaltenden Corona-Krise mit einem Verlust in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe. „Da wir nicht wissen, wann wieder Zuschauer zugelassen werden, ist eine Prognose bis zum Ende des Jahres schwierig“, sagte Vorstandschef Thomas Hitzlsperger dem Fachmagazin „Sponsors“ (Montag). „Ich kann nur über das sprechen, was bisher bekannt ist. Wir bewegen uns in einem Bereich, den zum Beispiel auch Eintracht Frankfurt zu verkraften hat. Also etwa 45 Millionen Euro.“ Allein pro Heimspiel ohne Zuschauer entgehen den Schwaben etwa zwei Millionen Euro.

„Die TV-Gelder helfen uns allen, diese Phase zu überstehen“, sagte Hitzlsperger. Dazu verzichteten Spieler und Mitarbeiter des VfB auf Gehalt. Teile der Belegschaft wurden in Kurzarbeit geschickt. Ein im vergangenen Frühjahr beantragter Hilfskredit wurde von der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mittlerweile bewilligt. „Auch eine weitere Saison ohne Zuschauer wäre darstellbar“, sagte Hitzlsperger. „Aber danach würde es langsam brenzlig werden.“

Stürmer Tietz von Wehen nach Darmstadt

Mittelstürmer Phillip Tietz wechselt im Sommer von Fußball-Drittligist SV Wehen Wiesbaden zu Zweitligist SV Darmstadt 98. Dies teilten beiden Vereine am Montag mit. „Wir hätten gerne mit Phillip weitergearbeitet und haben alles versucht, um ihn zu halten“, sagte Wehen Wiesbadens Sportdirektor Christian Hock.

In Darmstadt könnte Tietz auf Top-Torjäger Serdar Dursun folgen, dessen Vertrag in diesem Sommer ausläuft. „Er ist ein weiterer Spieler, der bei uns eine sehr gute Entwicklung genommen hat, die ihn jetzt in die 2. Bundesliga führt“, sagte Hock. Bei den Lilien unterschrieb der Angreifer bis Juni 2024.

Dazn verlängert Live-Rechte an La Liga

Dazn überträgt in Deutschland und Österreich auch weiterhin alle Meisterschaftsspiele der spanischen La Liga live und exklusiv. Der Streamingdienst verlängerte damit den bestehenden TV-Rechte-Vertrag um weitere fünf Jahre.

LaLiga sei stets ein „elementarer Bestandteil“ des eigenen Angebots gewesen, betont Thomas De Buhr, Executive Vice President Dazn DACH. Bereits seit dem Start von Dazn, vor mittlerweile knapp fünf Jahren, hat der Streamingdienst die höchste spanische Spielklasse live und exklusiv in seinem Portfolio.

Tedesco verlässt Russland als Vizemeister

Domenico Tedesco verabschiedet sich ohne Groll und als Vizemeister von seiner Station als Cheftrainer bei Spartak Moskau. „Ich habe den Schritt nach Moskau keine Sekunde bereut. Es war eine intensive, aber unglaublich tolle Zeit“, sagte der ehemalige Schalke-Chefcoach am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Mit einem 2:2 bei Achmat Grosny hatte sein Team am Sonntag den zweiten Platz verteidigt, nur Meister Zenit St. Petersburg schnitt in der russischen Liga noch besser ab.

Der 35-Jährige hatte bereits im Dezember erklärt, den Verein im Sommer 2021 verlassen zu wollen und dies auch mit den Umständen der Coronavirus-Pandemie begründet. Wie es für Tedesco weitergeht, ist noch nicht klar. „Es gab in den letzten Monaten Anfragen aus Deutschland und dem Ausland. Aber ich war bis Sonntag zu 100 Prozent auf Spartak fokussiert“, sagte der Coach. Er freue sich nun erstmal auf Zeit mit der Familie. „Was dann beruflich kommt, lasse ich ganz entspannt auf mich zukommen“, fügte Tedesco an.

Alisson widmet Siegtor seinem verstorbenen Vater

Liverpool-Torwart Alisson Becker hat das erste Tor seiner Profikarriere seinem vor kurzem verstorbenen Vater gewidmet. Alisson hatte im Premier-League-Auswärtsspiel bei West Bromwich Albion in der 5. Minute der Nachspielzeit zum 2:1 (1:1) für die Reds getroffen und sein Team so im Rennen um die Qualifikation für die Champions League gehalten. Anschließend gab der 28-Jährige dem Sender Sky Sports unter Tränen ein Interview.

„Ich bin zu emotional wegen der letzten Monate und allem, was in meiner Familie passiert ist“, sagte Alisson, dessen Vater José Agostinho Becker im Februar ertrunken war. „Fußball ist mein Leben. Und seit ich denken kann, habe ich mit meinem Vater gespielt. Ich hoffe, er sieht es. Aber ich bin sicher, dass er es mit Gott an seiner Seite sieht und feiert.“

Nach dem Kopfballtor war Alisson am Sonntag von seinen Teamkollegen gefeiert und unter einer Spielertraube begraben worden. Es war das erste Mal in der Vereinsgeschichte Liverpools, dass ein Torhüter einen Treffer in einem Pflichtspiel erzielt. In der Premier League ist der Brasilianer erst der sechste Keeper, dem das gelang.

Für Alisson gab es nach dem Abpfiff eine dicke Umarmung von seinem Trainer Jürgen Klopp – und ein dickes Lob. „Wow! Wir haben uns das zehnmal in der Kabine angesehen, es ist absolut unglaublich“, schwärmte Klopp, der Alissons Einsatz nicht geplant hatte. „Mein Anteil am Tor ist nur, dass ich nicht 'Bleib hinten!' gerufen haben. Ich hab ihn einfach laufen lassen.“

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SGE-Vorstandssprecher: "Blamiert" und "versagt"

Eintracht Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann hat Mannschaft und Trainer nach dem Verspielen der Champions League scharf kritisiert. „Nach 60 Jahren ohne Champions League hatten wir eine historische Chance. Wir haben versagt. Ich kann die Wut und Enttäuschung der Fans verstehen“, sagte der 49 Jahre alte Funktionär bei „Sport1“ (Montag), der sich auch in anderen Medien sehr kritisch äußerte. Die Hessen haben einen Vorsprung von sieben Punkten auf Borussia Dortmund verspielt und werden die Saison nun nicht auf einem der Champions-League-Ränge, sondern nur auf Platz fünf beenden.

„Wir können in Anbetracht der letzten Ergebnisse nicht von einem tollen Saisonergebnis oder einer tollen Leistung sprechen“, fügte Hellmann an. Vor allem das 3:4 gegen den längst abgestiegenen FC Schalke 04 am vergangenen Sonnabend störte Hellmann. „Die Mannschaft hat den deutlichen Vorsprung auf Borussia Dortmund aus der Hand gegeben. Wir haben uns gegen Schalke blamiert.“

Sowohl Trainer Adi Hütter (nach Gladbach) als auch Sportvorstand Fredi Bobic (zu Hertha) verlassen den Club am Saisonende. Mit Blick auf die Umstände rund um Hütters Abgang kommentierte Hellmann: „Da ist viel Glaubwürdigkeit verloren gegangen.“ Wer in der kommenden Saison auf den Österreicher folgt, ist noch offen.