Hamburg. Der Eishockeystürmer verlängert den Vertrag und fordert mit den Crocodiles im Play-off-Halbfinale die Hannover Scorpions heraus.

Nicht einmal eine Minute habe es gedauert, bis man sich einig gewesen sei, die Zusammenarbeit für die Saison 2021/22 zu verlängern und damit auf ein viertes Jahr auszuweiten, sagt Thomas Zuravlev. Und da der Eishockey-Oberligaclub Crocodiles Hamburg nicht dafür bekannt ist, seine Spieler mit Geld zuzuschütten, muss man davon ausgehen, dass stimmt, was der 28-Jährige als Begründung für die spontane Übereinkunft anführt.

„Es ist überragend, was in Hamburg dafür getan wird, dass wir Spieler uns wohlfühlen. So etwas habe ich nirgendwo sonst erlebt. Außerdem haben wir eine Mannschaft, die um den Titel mitspielen kann“, sagt er.

Crocodiles ohne Kübler und Martens gegen Hannover

Letzteres wollen die Crocodiles am liebsten schon in dieser Saison unter Beweis stellen. Im ersten Spiel des im Modus „Best of 3“ ausgetragenen Play-off-Halbfinales trifft die Auswahl von Cheftrainer Jacek Plachta, der lediglich die Abwehrspieler Tom Kübler (Gehirnerschütterung) und Norman Martens (Corona-Fall im persönlichen Umfeld) ersetzen muss, an diesem Freitag (20 Uhr) auswärts auf die Hannover Scorpions.

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Der Hauptrundenmeister mag zwar klar favorisiert sein, doch Thomas Zuravlev, der in Hannover geboren wurde und bei den Indians in der Jugend spielte, lässt sich davon überhaupt nicht beeindrucken. „Wir haben keinen Druck. Hannover will aufsteigen, wir können locker spielen. Und was gibt es Schöneres als zu zeigen, dass man besser ist, als alle es erwarten?“

Crocodiles verzichten auf möglichen Aufstieg

Da das Eisland Farmsen als Spielstätte den Ansprüchen der DEL 2 nicht genügt und in Hamburg auch keine andere adäquate Halle zur Verfügung steht, haben die Crocodiles die für den Aufstieg notwendigen Lizenzunterlagen nicht eingereicht.

Der Motivation sei das, sagt Zuravlev, keineswegs abträglich. „Mir ist es egal, in welcher Liga wir spielen“, sagt er überraschend, „meine Motivation ist immer, der Beste zu sein. Und wenn wir Meister werden, reicht mir das als Belohnung.“

Zuravlev nimmt gesamtes Team in die Pflicht

Nachdem die Farmsener in den vergangenen beiden Spielzeiten trotz sportlich erfolgter Qualifikation nicht zu den Play-offs antreten durften – 2019 verhinderte dies ein Insolvenzantrag, 2020 der Corona-Ausbruch –, sei die Motivation in diesem Jahr umso größer. Ein persönliches Ziel hat sich der Angreifer für die wichtigste Saisonphase nicht gesteckt.

Natürlich habe er als mit 23 Toren und 36 Vorlagen zweitbester Scorer hinter Dominik Lascheit (25 Tore/47 Assists) den Anspruch, Leistungsträger zu sein. „Aber in den Play-offs reicht es nicht, wenn die Leistungsträger ihre Leistung bringen. Da kommt es auf die gesamte Mannschaft an“, sagt er. Was er dieser zutraut, hat er mit seiner Vertragsverlängerung dokumentiert.