Hamburg. Bei positiven Corona-Schnelltestergebnissen müsste das Team zum dritten Mal trotz Qualifikation auf die Play-offs verzichten.

Das Prinzip Hoffnung regiert in diesen Tagen bei den Eishockeymännern der Crocodiles Hamburg. Nachdem das Team am Ostermontag aus der 14-tägigen Quarantäne ins Mannschaftstraining zurückkehren durfte, fielen die PCR-Tests auf das Coronavirus allesamt negativ aus.

An diesem Freitag müssen die an Spieltagen obligatorischen Schnelltests das gleiche Ergebnis aufweisen. Wäre das nicht der Fall, dann müssten die Farmsener Oberligaspieler zum dritten Mal in Serie trotz sportlicher Qualifikation auf die Play-offs verzichten. „Das wäre der Super-Gau. Deshalb hoffen wir, dass alles glatt läuft und die Jungs sich für die harte Arbeit der vergangenen Monate belohnen können“, sagt Cheftrainer Jacek Plachta.

Erstes Play-off-Spiel für Trainer der Crocodiles Hamburg

Für den 51-Jährigen wäre das erste Duell der Best-of-3-Viertelfinalserie gegen die Icefighters Leipzig, das um 19.30 Uhr im Eisland Farmsen beginnen soll, das erste Play-off-Spiel in seiner Amtszeit. In seiner Premierensaison 2018/19 durfte sein Team als Hauptrundenneunter nicht an den K.-o.-Runden teilnehmen, weil die Spielbetriebs GmbH einen Insolvenzantrag hatte stellen müssen.

2019/20 wurde die Spielzeit, die die Hamburger auf Rang 3 der Hauptrundentabelle abgeschlossen hatten, wegen des Corona-Ausbruchs vor den Play-offs abgebrochen. Umso größer ist nun die Vorfreude, das Sprichwort „Aller guten Dinge sind drei“ mit Leben zu füllen.

Plachta: „Die Jungs sind absolut heiß"

„Die Jungs sind absolut heiß. Auch wenn wir natürlich wegen der 14 Tage Trainingspause unseren Rhythmus verloren haben, bin ich mir sicher, dass sie bereit sind und alles dafür geben werden, um in den Play-offs so weit wie möglich zu kommen“, sagt Plachta, der als Spieler mit den Hamburg Freezers in der Saison 2003/04 mit dem Halbfinaleinzug in der DEL das beste Resultat der Vereinsgeschichte aktiv mitgestaltet hatte.

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Für den Deutschpolen ist die fünfte Jahreszeit im Eishockey, wie die Play-offs bezeichnet werden, in diesem Jahr doppelt besonders. Immerhin steht sein Abschied aus Hamburg nach der Saison fest. Kein Wunder also, dass er diesen so lange wie möglich herauszögern möchte.

Aufstieg in die DEL 2 nicht möglich

Zu gewinnen gibt es für Plachtas Auswahl, in der für Freitag und das Auswärtsspiel in Leipzig am Sonntag (17 Uhr) lediglich Abwehrspieler Tom Kübler (21/Gehirnerschütterung) und Stürmer Patrick Saggau (36/Aufbautraining) fraglich sind, außer Ruhm und Ehre wenig.

Selbst wenn sie nach dem ligaintern ausgetragenen Viertel-, Halbfinale und Finale die Endrunde gegen den Meister der Oberliga Süd erreichen würde, wäre ein Aufstieg in die DEL 2 nicht möglich, da Geschäftsführer Sven Gösch angesichts einer fehlenden Spielstätte mit DEL-2-Tauglichkeit die entsprechenden Lizenzunterlagen nicht eingereicht hat.

Play-off-Prämien für Crocodiles Hamburg

Wirtschaftlich sind die Play-offs ein Zuschussgeschäft. „Uns fehlen die zusätzlichen Einnahmen aus dem Ticketverkauf. Trotzdem müssen wir unsere Spieler, deren Verträge auf das Saisonende datiert sind, nun weiterbezahlen“, sagt Gösch. Immerhin hätten sich einige Sponsoren zur Zahlung einer – wenn auch geringen – Play-off-Prämie verpflichtet. „Und natürlich hilft sportlicher Erfolg auch in der Akquise neuer Partner für die kommenden Jahre“, sagt der Geschäftsführer, der die Planung des Kaders für die Spielzeit 2021/22 bereits weit vorangetrieben hat.

Ein großer Umbruch ist nicht vorgesehen, der Nachfolger Plachtas soll zeitnah nach dem letzten Saisonspiel bekannt gegeben werden. Sven Gösch hofft allerdings, dass das noch einige Wochen dauern – und nicht Corona die Saison entscheiden wird, sondern die Leistung auf dem Eis.