Maria Höfl-Riesch hat erneut in der Super-Kombination Gold gewonnen. Hamburger Team verliert gegen Kanada knapp. Olympiasieger Felix Loch hatte Probleme mit der Dopingprobe. Claudia Pechstein bestätigt Schwächeanfall. Hier geht es zu den Ereignissen und Ergebnissen rund um die Olympischen Spiele in Sotschi.

Sotschi/Hamburg. Maria Höfl-Riesch hat als vierte alpine Skirennfahrerin einen Olympiasieg in der gleichen Disziplin wiederholen können. Die 29 Jahre alte Partenkirchnerin gewann wie schon 2010 in Vancouver die Super-Kombination und holte einen Tag nach dem Rodel-Triumph von Felix Loch das zweite deutsche Gold bei den Winterspielen in Sotschi. In der Gesamtzeit von 2:34,62 Minuten siegte die Weltmeisterin mit einem Vorsprung von 0,4 Sekunden vor der Österreicherin Nicole Hosp. Bronze ging an die US-Amerikanerin Julia Mancuso, die 0,53 Sekunden hinter der Deutschen lag.

Höfl-Riesch, die in Vancouver auch den Slalom gewonnen hatte, hat damit ebenso drei Olympiasiege auf dem Konto wie Katja Seizinger (Halblech), der Abfahrts-Olympiasiegerin von 1994 und 1998. Zwei olympische Erfolge waren zudem nur der Italienerin Deborah Compagnoni im Riesenslalom und der Kroatin Janica Kostelic in der Kombination geglückt.

Einen Tag nach der Goldmedaille von Rodler Felix Loch kämpfen die deutschen Athleten bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi am Montag um weitere Medaillen. Zudem steht beim Biathlon ab 16 Uhr MEZ die Entscheidung in der Verfolgung auf dem Programm.

Die deutschen Biathlon-Herren haben nach dem verpatzten medaillenlosen Sprint allerdings nur noch Außenseiterchancen. Sprint-Olympiasieger Ole Einar Björndalen kann seine achte olympische Goldmedaille gewinnen und zum erfolgreichsten Winter-Olympioniken aufsteigen.

Ebenso wie den deutschen Skijägern werden auch den Eisschnellläufern Nico Ihle und Samuel Schwarz über 500 Meter und dem Shorttracker Robert Seifert über 1500 Meter vordere Platzierungen zugetraut. Auf der Buckelpiste ist kein deutscher Freestyler am Start.

Los geht es am Montag auch für Hamburgs Curler. Das Team um Skip John Jahr muss allerdings über sich hinauswachsen, um gegen Topfavorit Kanada bestehen zu können.

Deutschland geht nach 13 von 98 Entscheidungen als Siebter des Medaillenspiegels in den Tag. Erster ist Norwegen vor den Niederlanden und den USA mit je zweimal Gold.

Abendblatt.de hält Sie über das Olympia-Geschehen am Montag auf dem Laufenden:

+++ US-Eishockey-Teamchef verpasst Olympia nach Puck-Unfall +++

20.56 Uhr: Die Eishockey-Auswahl der USA muss bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi auf Teamchef David Poile verzichten. Dieser musste seine Reise nach Russland am Montag endgültig absagen, wie das Team am Montag mitteilte. Poile war in der vorigen Woche vor dem Spiel seines NHL-Clubs Nashville Predators von einem Puck im Gesicht getroffen worden und hatte an Nase und Augenpartie operiert werden müssen. Poiles bisheriger Assistent Ray Shero wird nun in Sotschi dessen Job übernehmen. Allerdings sei die Hauptaufgabe des „General Managers“ mit der Auswahl des Kaders bereits erledigt, sagte Shero.

+++ Skispringerin Vogt im Abschlusstraining Zweite +++

20.43 Uhr: Carina Vogt hat im Abschlusstraining für die Olympia-Premiere des Frauen-Skispringens ihre Ambitionen unterstrichen. Die 22-Jährige belegte im letzten Durchgang den starken zweiten Platz hinter Topfavoritin Sara Takanashi (Japan). Zuvor war Vogt allerdings nicht über die Ränge 16 und sieben hinausgekommen. Die ehemalige Vize-Weltmeisterin Ulrike Gräßler (Klingenthal) absolvierte nach überstandenem Fieber ihre ersten Sprünge auf der Olympia-Schanze, schaffte es geschwächt aber nicht unter die besten 20. Erkrankt passen musste dagegen die 15 Jahre alte Gianina Ernst. Die Entscheidung über ihren Einsatz am Dienstag (18.30/21.30 Uhr MEZ/OZ) fällt erst am Vormittag.

+++ Kanadier Bilodeau holt wieder Gold auf der Buckelpiste +++

20.32 Uhr: Der kanadische Ski-Freestyler Alexandre Bilodeau hat wie schon vor vier Jahren in Vancouver auch bei den Winterspielen in Sotschi Gold auf der Buckelpiste gewonnen. Der 26-Jährige triumphierte zwei Tage nach dem Triumph von Landsfrau Justine Dufour-Lapointe mit 26,31 Punkten klar vor Weltmeister und Landsmann Mikael Kingsbury (24,71). Bronze ging an den Russen Alexander Smyschlajew (24,34). Mit insgesamt je dreimal Gold und Silber sowie einmal Bronze übernahm Kanada damit am Ende des dritten Wettkampftages die Führung in der Medaillenwertung. Deutsche Freestyler waren auf der Buckelpiste nicht am Start.

+++ Starke Hamburger Curler verpassen Überraschung +++

20.21 Uhr: Die deutsche Curling-Mannschaft hat bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi eine Auftaktüberraschung gegen Kanada nur knapp verpasst. Das Hamburger Team um Skip John Jahr musste sich dem Goldmedaillengewinner von Vancouver am Montag mit 8:11 geschlagen geben, bot den Nordamerikanern dabei aber gut Paroli. Im „Ice Cube“ lagen die Deutschen nach dem dritten End sogar mit 4:2 in Führung, ehe die Kanadier ihre Klasse ausspielten. Im achten und neunten End kamen die Außenseiter nochmals heran, doch mit dem letzten Stein rettete der Favorit mit Skip Brad Jacobs den Sieg. In ihrem zweiten Spiel des ersten Wettkampftages konnten sich die Kanadier dann aber nicht retten und kassierten eine überraschende Niederlage gegen die Schweiz. Die Eidgenossen, die 2010 noch Bronze holten, am Vormittag aber den Schweden 5:7 unterlegen waren.

+++ Eishockey-Teams aus USA und Kanada vorzeitig im Halbfinale +++

19.05 Uhr: Die Eishockey-Teams aus den USA und Kanada haben wie erwartet vorzeitig das Halbfinale des olympischen Frauen-Turniers erreicht. Die beiden Mannschaften aus Nordamerika feierten am Montag ihren jeweils zweiten Sieg im zweiten Vorrundenspiel und haben damit die Plätze eins und zwei in der Gruppe A sicher. Der Gold-Topfavorit aus den USA fertigte die Schweiz mit 9:0 (5:0, 1:0, 3:0) ab. Die Kanadierinnen bezwangen Finnland am Abend etwas mühsam mit 3:0 (0:0,0:0,3:0).

Schon vor vier Jahren in Vancouver hatten die Nachbarinnen das Olympia-Finale bestritten. Die Schweiz und Finnland müssen jetzt im Viertelfinale gegen die beiden Erstplatzierten der Gruppe B antreten. In der Parallel-Staffel kämpft auch die deutsche Mannschaft noch um das Ticket für die K.o.-Runde. Dazu muss das Team von Bundestrainer Peter Kathan aber an diesem Dienstag das zweite Vorrundenspiel gegen die Schwedinnen gewinnen.

+++ Eisschnelläufer Michel Mulder holt erstes Olympiagold für Oranje +++

17.23 Uhr: Michel Mulder hat die erste Eisschnelllauf-Goldmedaille über 500 m in der Olympiageschichte für die Niederlande gewonnen. Der 27-Jährige setzte sich in der Adler Arena in Sotschi den beiden Läufen mit nur einer Hundertstelsekunde Vorsprung vor seinem Landsmann Jan Smeekens durch. Als Dritter komplettierte Michels Zwillingsbruder Ronald den dritten Oranje-Dreifachtriumph überhaupt bei Olympia. Bereits über 5000 m hatten am Samstag drei Niederländer auf dem Treppchen gestanden.

Nico Ihle aus Chemnitz kam auf den achten Rang und sorgte damit für die beste deutsche Platzierung im Kurzsprint seit dem Olympiasieg von Uwe-Jens Mey 1992 in Albertville. Nur 34. wurde der Berliner Samuel Scharz.

+++ Putin bietet zwangsenteigneten Bürgern Dialog an +++

17.03 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin hat zwangsenteigneten Bürgern der Olympia-Stadt Sotschi nach massiver Kritik einen Dialog angeboten. „Obwohl der Bau der Sportstätten abgeschlossen ist, bin ich zur Erörterung dieser Frage bereit“, sagte er am Montag bei einem Treffen mit Organisatoren der Winterspiele. Er gehe aber davon aus, dass zwangsenteignete Bürger heute in neuen Wohnungen „viel besser leben“ würden als früher, sagte Putin der Agentur Interfax zufolge.

Schätzungen zufolge waren die Häuser von rund 2000 Bürgern in Sotschi wegen Olympia-Bauten abgerissen worden. Viele der damaligen Bewohner beklagen, sie seien nicht ausreichend entschädigt worden.

Er sei sicher, dass Olympia einen Reiseboom nach Sotschi auslösen werde, sagte Putin. Die bisher vor allem als sommerlicher Kurort bekannte Stadt entwickele sich dann zu einem ganzjährigen Urlaubsziel. „Was wir in den vergangenen sieben Jahren geschaffen haben, wird einen Touristenstrom auslösen“, meinte der Staatschef.

+++ Fourcade gewinnt Gold in der Verfolgung +++

16.40 Uhr: Einzel-Weltmeister Martin Fourcade hat in der Verfolgung der Biathleten die erste Goldmedaille für Frankreich bei den Winterspielen in Sotschi gewonnen. Der 25-Jährige war als Sechster des Sprints ins Rennen gegangen und hatte am Ende nach einem Schießfehler am Schießstand einen Vorsprung vor 14,1 Sekunden auf den Tschechen Ondrej Moravec. Bronze holte sich Fourcades Landsmann Jean Guillaume Beatrix (24,2 Sekunden).

Simon Schempp aus Uhingen kam als bester Deutscher als Sechster mit einem Rückstand von 39,1 Sekunden ins Ziel, er hatte mit einem Fehlschuss im letzten Versuch eine mögliche Medaille vergeben. Norwegens Idol Ole Einar Björndalen, am Samstag Gewinner des Sprints, verpasste als Vierter seine 13. olympische Medaille um 1,7 Sekunden. Dies wäre Rekord bei Olympischen Winterspielen gewesen.

+++ Geisenberger nach Traumlauf klar auf Goldkurs +++

16.21 Uhr: Rodel-Weltmeisterin Natalie Geisenberger hat den Grundstein für ihr erstes Olympiagold gelegt. Die 26-Jährige aus Miesbach setzte sich im Sanki Sliding Center nach einem Traumlauf klar an die Spitze. Geisenberger unterbot in 49,891 Sekunden ihren eigenen Bahnrekord um über eine Sekunde und führt das Feld vor dem zweiten Durchgang am Montagabend (17.40/20.40 Uhr MEZ/OZ) vor der Amerikanerin Erin Hamlin (+0,465) und Olympiasiegerin Tatjana Hüfner (Friedrichroda/+0,502) deutlich an. Anke Wischnewski (Oberwiesenthal/+0,599) liegt auf Platz sieben und damit noch in Reichweite einer Medaille. Die Entscheidung fällt in den zwei Läufen am Dienstag.

Geisenberger, die zuvor schon alle sechs offiziellen Trainingsläufe dominiert hatte, ist die große Favoritin auf Gold. In der abgelaufenen Weltcupsaison war die Gesamtsiegerin in acht Rennen sieben Mal erfolgreich. Nur Rivalin Hüfner hatte ihr in Oberhof eine Niederlage zugefügt. Mit einem Sieg Geisenbergers würden die deutschen Rodlerinnen auch eine stolze Serie fortsetzen. Bei den vergangenen vier Winterspielen ging Gold im Einsitzer der Frauen immer nach Deutschland. 1994 in Lillehammer triumphierte die Italienerin Gerda Weißensteiner.

+++ Pechstein: Beschäftige mich nicht mit Friesingers Vorwürfen +++

14.51 Uhr: Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein will die Vorwürfe ihrer einstigen Rivalin Anni Friesinger-Postma nicht inhaltlich kommentieren. Die Inzellerin hatte Pechstein in der „Welt“ vorgehalten, Unruhe in der deutschen Mannschaft zu stiften und eine Vorzugsbehandlung zu genießen. Die Berlinerin erklärte dazu am Montag in Sotschi, sie konzentriere sich nur auf Olympia. „Ich laufe nicht gegen Anni Friesinger, deswegen beschäftige ich mich mit solchen Vorwürfen überhaupt nicht“, meinte die 41-Jährige einen Tag nach ihrem vierten Platz über 3000 Meter. Der deutsche Verbandschef Gerd Heinze wies die Vorwürfe von Friesinger-Postma zurück.

+++ Shorttracker Seifert ausgeschieden +++

14.06 Uhr: Shorttracker Robert Seifert ist bei den Olympischen Spielen in Sotschi über 1500 m im ersten Lauf ausgeschieden. Der 26-Jährige aus Dresden belegte beim Gruppensieg des Briten Jack Whelbourne (2:14,09 Minuten) in 2:16,55 den vierten Rang. Nur die besten drei Läufer qualifizieren sich für die nächste Runde. Seifert war ursprünglich Fünfter, rückte aber durch die Disqualifikation des Japaners Penyuzo Takmido auf Rang vier. Gold in der ersten Shorttrack-Entscheidung von Sotschi gewann der Kanadier Charles Hamelin. Der 29 Jahre alte Doppel-Olympiasieger von Vancouver 2010 setzte sich im Finale über 1500 m in 2:14,985 Minuten vor dem Chinesen Han Tianyu (2:15,055) und dem Russen Wiktor Ahn (2:15,062) durch. Seifert hatte sich selbst im Vorfeld wenig Chancen auf das Weiterkommen über 1500 m eingeräumt. Seine Paradestrecke sind die 500 m. Dort gewann er Ende 2012 den Weltcup im japanischen Nagoya. Der Sachse ist neben der erst 15-jährigen Anna Seidel der einzige deutsche Shorttracker bei den Spielen am Schwarzen Meer.

+++ Erkältete Biathletin Andrea Henkel trainiert für Verfolgungsrennen +++

13.33 Uhr: Die von einer Erkältung geplagte Biathletin Andrea Henkel hat am Montag das Abschlusstraining für das olympische Verfolgungsrennen wie geplant absolviert. „Es geht wieder“, sagte Bundestrainer Gerald Hönig nach der Einheit im Olympia-Stadion „Laura“ in Krasnaja Poljana. Die achtmalige Weltmeisterin hatte am Sonntag nach ihrem 22. Platz im Sprint über gesundheitliche Probleme geklagt.

„Ich hatte zuvor nicht erwähnt, dass ich etwas angeschlagen bin. Bei dem Interview nach dem Rennen war das allerdings nicht mehr zu verbergen“, schrieb die 36-Jährige nach dem Auftaktrennen am Sonntag auf ihrer Facebook-Seite. Die Thüringerin wiederholte, dass sie mit Platz 22 „unter diesen Bedingungen zufrieden“ sei. Um es am Dienstag (16.00 Uhr) im Verfolger über zehn Kilometer noch auf das Podium zu schaffen, muss die Doppel-Olympiasiegerin von 2002 33 Sekunden auf die Sprint-Dritte Wita Semerenko aus der Ukraine aufholen. Auf Olympiasiegerin Anastasiya Kuzmina fehlen Henkel 54,7 Sekunden.

Lediglich 13,3 Sekunden hinter Semerenko liegt Evi Sachenbacher-Stehle. Die zweimalige Langlauf-Olympiasiegerin machte im Training einen lockeren Eindruck und freute sich noch immer über ihr Biathlon-Debüt auf Platz elf: „Das sind optimale Voraussetzungen für den Verfolger.“

+++ Kanadier Hamelin gewinnt erstes Shorttrack-Gold +++

13.25 Uhr: Der Kanadier Charles Hamelin hat das erste Shorttrack Gold bei den Winterspielen in Sotschi gewonnen. Der 29 Jahre alte Doppel-Olympiasieger von Vancouver 2010 setzte sich im Finale über 1500 m in 2:14,985 Minuten vor dem Chinesen Han Tianyu (2:15,055) und dem Russen Wiktor Ahn (2:15,062) durch. Hamelin war vor vier Jahren in seiner Heimat über 500 und in der Staffel erfolgreich. Der Dresdner Robert Seifert war im ersten Vorlauf in Sotschi ausgeschieden.

+++ Herrmann und Wenzl führen Sprint-Teams an +++

13.10 Uhr: Angeführt von den Medaillen-Hoffnungen Denise Herrmann (Oberwiesenthal) und Josef Wenzl (Zwiesel) gehen die deutschen Skilangläufer am Dienstag (16 /13 Uhr MEZ/OZ) in die Sprint-Entscheidungen bei den Olympischen Spielen in Sotschi. Bundestrainer Frank Ullrich nominierte bei den Frauen zudem etwas überraschend Claudia Nystad (Oberwiesenthal), die 2010 in Vancouver Gold im Teamsprint gewonnen hatte. Bei den Frauen starten zudem Hanna Kolb (Buchenberg) und Lucia Anger (Oberstdorf). Das Männer-Team wird komplettiert durch Thomas Bing (Dermbach), Sebastian Eisenlauer (Sonthofen) und Tim Tscharnke (Biberau).

+++ Russische Eishockey-Stars aus der NHL in Sotschi gelandet +++

11.32 Uhr: Die russischen Eishockey-Profis aus der NHL sind am Montag in der Olympia-Stadt Sotschi eingetroffen. Bei ihrer Landung auf dem Flughafen Adler wurden die Stars um Stürmer Alexander Owetschkin von Eishockey-Legende und Verbandschef Wladislaw Tretjak empfangen. „Ich bin immer aufgeregt, jeder wird nervös sein“, sagte der dreimalige Olympiasieger Tretjak, der bei der Eröffnungsfeier die Flamme entzündet hatte. Auf die Frage nach dem Druck, dem die Spieler bei den ersten Winterspielen in Russland ausgesetzt seien, meinte er: „Wir sind alle nervös, weil alle gewinnen wollen, vor allem gegen uns. Jede Mannschaft will gegen uns das Finale bestreiten.“

+++ Olympia-Aus für ehemaligen Buckelpisten-Weltmeister Colas +++

10.55 Uhr: Die Olympischen Winterspiele in Sotschi sind für den früheren Buckelpisten-Weltmeister Guilbaut Colas wegen einer schweren Verletzung bereits beendet. Der 30 Jahre alte Ski-Freestyler aus Frankreich riss sich am Sonntag beim Training im Extreme Park das Kreuzband im linken Knie. Der WM-Champion von 2011 hatte bereits die vergangene Saison wegen einer Rückenverletzung komplett verpasst. Die Qualifikation (15.00) und die Medaillenentscheidung (19.00) auf der Buckelpiste finden an diesem Montag statt.

+++ Trauerflor: IOC ermahnt norwegische Langläuferinnen +++

10.19 Uhr: Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat Norwegens Langläuferinnen ermahnt, weil sie im Skiathlon am vergangenen Samstag einen Trauerflor getragen hatten. Anlass war der Tod des Bruders der Langläuferin Astrid Jacobsen. IOC-Sprecher Mark Adams erklärte am Montag, das Nationale Olympische Komitee Norwegens habe wegen der schwarzen Armbinden einen Brief erhalten. Damit sei die Angelegenheit abgeschlossen. Das IOC verbot außerdem Aufkleber, in denen an den Tod der vor zwei Jahren verunglückten kanadischen Ski-Freestylerin Sarah Burke erinnert wird. Adams sagte, die Sportler sollten einen besseren Platz finden, um ihre Trauer auszudrücken.

+++ Nystad und Bing für Langlauf-Sprint nominiert +++

9.38 Uhr: Die deutschen Langläufer besetzen alle Plätze bei der Sprint-Entscheidung am Dienstag in Krasnaja Poljana. Bundestrainer Frank Ullrich gab am Montag bekannt, dass auch Claudia Nystad (Oberwiesenthal) und Thomas Bing (Dermbach) die Qualifikation für das Freistil-Rennen in Angriff nehmen. Als feste Starter hatte er schon vor Olympia die Spezialisten Denise Herrmann (Oberwiesenthal), Lucia Anger (Oberstdorf) und Hanna Kolb (Buchenberg) bei den Damen sowie Josef Wenzl (Zwiesel), Sebastian Eisenlauer (Sonthofen) und Tim Tscharnke (Biberau) bei den Herren nominiert. Nystad bestreitet acht Jahre nach ihrem Olympia-Silber im Sprint von Turin wieder ein Kurzstrecken-Einzelrennen bei einem Großereignis. 2003 war sie bei der WM in Val di Fiemme ebenfalls Zweite in der freien Technik geworden. Bei Olympia in Vancouver vor vier Jahren hatte Nystad gemeinsam mit Evi Sachenbacher-Stehle Gold im Teamsprint gewonnen.

+++ Höfl-Riesch auf Rang fünf +++

9.10 Uhr: Maria Höfl-Riesch hat nach der ersten Disziplin der Super-Kombination noch alle Chancen auf ihren dritten Olympiasieg. In der Abfahrt zum Auftakt des alpinen Zweikampfs, in dem sie 2010 Olympiasiegerin und 2013 Weltmeisterin wurde, liegt die 29-Jährige in günstiger Ausgangsposition auf dem fünften Rang.

„Die, die vor mir liegen, sind eigentlich viel schwächer im Slalom. Aber das muss nichts heißen. Im Slalom kann viel passieren“, sagte eine zufriedene, aber vorsichtige Höfl-Riesch.

Der Slalom (nur ein Durchgang) wird um 12.00/15.00 Uhr MEZ/OZ gestartet. Schnellste in der Abfahrt am Morgen im Alpin-Zentrum in Rosa Chutor war überraschend Julia Mancuso aus den USA, die sich damit auch als Mitfavoritin auf Gold am Mittwoch 8.00/11.00 Uhr MEZ/OZ) in der Spezialabfahrt positionierte. Mancuso liegt 0,47 Sekunden vor Lara Gut (Schweiz), 0,86 Sekunden vor Tina Maze (Slowenien), 0,99 Sekunden vor Anna Fenninger (Österreich) und 1,04 Sekunden vor Höfl-Riesch. Maze ist neben Höfl-Riesch die beste Slalom-Läuferin der Führenden.

„Die Tina muss man auf der Rechnung haben“, bestätigte Höfl-Riesch, betonte aber: „Es gibt eh nur volle Attacke, volles Risiko.“ Im Falle ihres dritten Olympiasieges nach Gold in der Super-Kombination und im Slalom 2010 wäre Höfl-Riesch in der ältesten alpinen Olympia-Disziplin die älteste Siegerin der Olympia-Geschichte und zugleich die zweite Läuferin nach Janica Kostelic aus Kroatien (2002/2006), die ihren Erfolg in der Super-Kombination wiederholt.

+++ Curler verpassen Sensation knapp +++

8.59 Uhr: Die deutschen Curler haben in ihrem Auftaktspiel eine Sensation nur knapp verpasst. Gegen Olympiasieger und Rekordweltmeister Kanada verlor das Hamburger Team um Skip John Jahr zwar mit 8:11, besaß bis zum letzten End aber die Chance auf einen Überraschungscoup.

Die Auswahl des Deutschen Curling Verbandes (DCV) begann stark und lag nach drei Ends sogar überraschend mit 4:2 in Führung. Danach zogen die Kanadier zunächst davon, ein starker Schlussspurt brachte Deutschland aber nochmal bis auf 8:9 heran.

Die Niederlage ist für das deutsche Team zu verschmerzen. Zum einen war sie ohnehin einkalkuliert, zum anderen eröffnet der Turniermodus den Deutschen noch zahlreiche Gelegenheiten für Überraschungen. Denn Jahr und Co. spielen in der Vorrunde jeweils einmal gegen alle neun Mannschaften - erst danach steht fest, welche Nationen sich unter den besten vier Teams befinden und die Halbfinals erreichen.

Deutschland, das am Dienstag (14 Uhr MEZ) auf Medaillenanwärter Großbritannien trifft, dürfte trotz der guten Auftaktpartie normalerweise keine Chance im Kampf um die Halbfinal-Plätze besitzen. „Dass wir uns überhaupt für Sotschi qualifiziert haben, ist schon ein großer Erfolg“, hatte Jahr im Gespräch mit dem SID gesagt. Im Gegensatz zu vielen anderen Teams, in denen die Spieler Curling-Profis sind, üben die deutschen Curler im Alltag normale Berufe aus.

+++ Pechstein bewusstlos in der Klinik +++

8.32 Uhr: Die fünfmalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein hat eine Woche vor ihrem vierten Platz über 3000 Meter in der Klinik von Sotschi einen kleinen Schwächeanfall erlitten. „Ich hatte Probleme mit den Blutwerten und wollte das checken lassen. Die Krankenschwester konnte aber nicht so gut Blut abnehmen, da ist mir nicht so wohl gewesen“, bestätigte die 41-jährige Berlinerin am Montag bei der Pressekonferenz des deutschen Olympia-Teams in Krasnaja Poljana.

„Es wollten noch ein paar Leute Fotos machen, doch ich sah im Gesicht nicht mehr so rosig aus und mir war, als würden mir die Beine weggezogen“, fügte sie hinzu. Danach habe sie kurz das Bewusstsein verloren und fand sich in den Armen ihres Lebensgefährten Matthias Große wieder. „Ob der Vorfall einen Einfluss darauf hatte, dass ich Vierte wurde und keine Medaille geholt habe, weiß ich nicht. Ich wollte es jedoch nicht darauf schieben“, sagte Pechstein.

+++ Schnelle Entscheidung nach Russen-Protest +++

8.25 Uhr: Der Internationale Skiverband (FIS) will zügig über den russischen Protest gegen die Ergebnisse im Skiathlon der Langlauf-Männer befinden. FIS-Sprecher Michal Lamplot bestätigte am Montag den Eingang des Protests und erklärte, der Verband habe 72 Stunden Zeit für eine Entscheidung. Man werde sich aber schon am Montagnachmittag damit befassen, „da alle auf die Entscheidung warten“, sagte Lamplot. Aus Sicht des russischen Verbandes hatte der drittplatzierte Norweger Martin Johnsrud Sundby am Sonntag beim Zielsprint den Russen Maxim Wylegschanin behindert. Ein erster Protest wurde unmittelbar nach dem Rennen von der Jury abgewiesen.

+++ Speedskiing wäre fast olympisch geworden +++

7.46 Uhr: Zeit für eine kleine Geschichtsstunde. Wussten Sie eigentlich, dass Hochgeschwindigkeits-Skifahren fast zu einer olympischen Disziplin wurde? In Albertville 1992 schaffte es die Sportart immerhin als Demonstrationswettbewerb zu den Winterspielen. Beim Speedskiing rasen die Skifahrer mit bis zu 250 Stundenkilometern einen extrem steilen Abhang hinunter. Der schnellste Fahrer gewinnt. Nach einem tödlichen Unfall bei den Demo-Wettbewerben 1992 in Les Arcs – ein Athlet war mit einer Pistenwalze kollidiert – sah das Internationale Olympische Komitee von einer Aufnahme in das Olympia-Programm ab.

+++ Frust bei deutschen Skispringern +++

7.12 Uhr: Nach dem durchwachsenen Abschneiden auf der Normalschanze herrscht bei den deutschen Skispringern große Enttäuschung. „Das ist extrem bitter“, sagte Severin Freund frustriert. Die deutsche Gold-Hoffnung stand sinnbildlich für den enttäuschenden Auftritt der DSV-Adler. Nach einem selbst verschuldeten Sturz im ersten Durchgang hatte Freund nichts mehr mit dem Ausgang zu tun. Es siegte schließlich der Pole Kamil Stoch.

„Nichts hat auf dieses Ergebnis hingedeutet. Es war nicht vermessen, hier um eine Medaille springen zu wollen, wenn nicht gar um den Sieg. Doch am Ende sind wir natürlich enttäuscht“, sagte Bundestrainer Werner Schuster. Für den einzigen Lichtblick sorgte Andreas Wellinger. Der erst 18 Jahre alte Schüler sprang bei seinem olympischen Debüt auf Platz sechs.

+++ Haftbefehl gegen Flugzeugentführer +++

7.05 Uhr: Nach der versuchten Entführung eines Flugzeuges nach Sotschi hat ein Gericht in Istanbul am Sonntag offiziell Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Täter erlassen. Vor der Anordnung des Gerichts war der Ukrainer, der am Freitag mit einer Bombendrohung versucht hatte, den Flug von Charkow nach Istanbul umzuleiten, noch einmal von der Polizei verhört worden, wie die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Laut dem türkischen Fernsehsender lauten die Vorwürfe NTV gegen ihn auf Entführung und Geiselnahme.

Der Pilot der Maschine der Pegasus Airlines hatte vorgegeben, auf die Forderung des Mannes einzugehen, war aber dann doch in Istanbul gelandet, wo der Entführer von der Polizei überwältigt wurde. Der Leiter eines ukrainischen Ermittlerteams, Maxim Lenko, sagte, der Mann habe gefordert, dass in der Ukraine inhaftierte Anhänger der Protestbewegung gegen Präsident Viktor Janukowitsch freigelassen werden.

+++ Loch von Doping-Probe ausgebremst +++

6.48 Uhr: Eigentlich wollte Rodel-König Felix Loch seinen Olympia-Coup gemütlich feiern. Doch daraus wurde am Sonntagabend im traditionsreichen Kufenstüberl in Krasnaja Poljana erst einmal nichts: Der Grund: Lochs Doping-Probe nach seinem finalen Gold-Lauf, Interview-Marathon und internationaler Pressekonferenz dauerte viel länger als erwartet.

„Die erste Probe war leider zu dünn“, versuchte der 24-Jährige nach seinem Eintreffen im Kufenstüberl um kurz nach 1 Uhr am Montag zu erklären. „Da musste ich 40 Minuten warten, warum auch immer. Aber das gehört eben dazu.“

So mussten Kufen-Größen wie Georg Hackl und Sylke Otto lange auf ihren Rodel-Überflieger warten, dessen Ankunft von zünftiger bayerischer Stubenmusik begleitet wurde. Ein erstes Weißbier, noch ein paar Interviews, dann hatte der Berchtesgadener nur noch einen Wunsch: „Ich muss erst einmal etwas essen.“ Natürlich einen bayerischen Schweinsbraten.

Am Tag stand für Loch dann die nächste Pressekonferenz an – und dann irgendwann der große Moment: „Ich freue mich, wenn ich die Medaille endlich in den Händen halte.“

„Extrem bitter“: DSV-Adler bei Stoch-Show abgeschmiert

Vor allem für Freund war es mit Platz 31 ein extrem bitterer Abend. Nachdem er im Auslauf nach seinem ohnehin mäßigen Sprung gestürzt war, fasste er sich kosterniert mit beiden Händen an den Helm und ging abgeschlagen in den zweiten Durchgang. „Immerhin bin ich unverletzt und merke gar nichts von dem Sturz“, sagte Freund. Er war restlos bedient.

Während im DSV-Lager Ratlosigkeit herrschte, feierten die zahlreichen polnischen Fans ihren ersten Olympiasieger von der Normalschanze. Kamil Stoch, Weltmeister vom großen Bakken, dominierte die Konkurrenz in beiden Durchgängen und gewann nach Sprüngen auf 105,5 und 103,5 Metern mit 278 Punkten klar vor Peter Prevc (Slowenien/265,3) und Anders Bardal (Norwegen/264,1).

Der 26-jährige Stoch, der als Top-Favorit dem Druck scheinbar spielend Stand hielt, geht nun am kommenden Samstag mit glänzenden Chancen auf Doppel-Gold ins Springen von der Großschanze. Er übertrumpfte mit seinem Coup sogar den Nationalhelden Adam Malysz. Das polnische Skisprung-Idol war bei Olympia nie über einen zweiten Platz hinausgekommen. Stoch ist erst der zweite polnische Skisprung-Olympiasieger, 1972 in Sapporo hatte Wojciech Fortuna Gold von der Großschanze geholt.

Wellinger gelang nach einem 14. Platz im ersten Durchgang ein exzellenter zweiter Sprung auf 101,5 Meter und damit noch eine Aufholjagd. „Der erste Durchgang war etwas enttäuschend, aber ich hab im zweiten Sprung das Beste daraus gemacht. Im allerersten olympischen Wettkampf Sechster zu werden, ist grandios“, sagte der Youngster aus Ruhpolding.

Andreas Wank (Oberhof), nach dem ersten Durchgang als Fünfter sogar noch mit Medaillen-Chancen, fiel auf den zehnten Rang zurück. Richard Freitag (Aue) belegte nach einem Blackout bei der Landung im ersten Durchgang nur den 20. Platz.

Bundestrainer Schuster war spätestens nach dem verkorksten ersten Sprung von Freund klar, dass es nicht der Abend seiner Springer werden würde: „Es hat sehr gut begonnen mit Andi Wank, dann ist nicht mehr viel zusammengelaufen.“

Auch die übrigen Favoriten konnten Stoch nicht mehr attackieren – inklusive der hoch gewetteten Österreicher: Gregor Schlierenzauer muss nach Rang elf weiter auf sein erstes Einzel-Gold bei Olympia warten, Vierschanzentournee-Sieger Thomas Diethard segelte als Vierter ebenso knapp am Podest vorbei wie Geheimfavorit Michael Hayböck auf Rang fünf.

Nur als Zuschauer dabei war Marinus Kraus (Oberaudorf). Der 22-Jährige hatte im Training das interne Duell um den vierten deutschen Startplatz gegen Wank verloren und muss nun auf die Entscheidung auf der Großschanze am 15. Februar hoffen. „Es geht für alle wieder bei Null los“, sagte Schuster.

Das galt freilich auch für den maßlos enttäuschten Severin Freund. „Wir sind schon oft hingefallen und noch öfter wieder aufgestanden“, sagt der Bruchpilot und schlich mit hängenden Schultern aus der Arena.