Staudt war früher Präsident beim VfB Stuttgart. Folgt er auf Theo Zwanziger als DFB-Präsident? Er sei bereit, sagte Staudt der “Bild“.

STUTTGART. Erwin Staudt, ehemaliger Präsident des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart, hat im Machtkampf um die Nachfolge von DFB-Präsident Theo Zwanziger seinen Hut mit Vehemenz in den Ring geworfen. "Es ist für mich eine große Ehre, zu dem Kandidatenkreis zu gehören. Ich bin bereit", sagte Staudt der Bild-Zeitung.

Der ehemalige Chef von IBM-Deutschland bezeichnete die Aufgabe als Boss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in den Stuttgarter Nachrichten als "größten Job, den der deutsche Fußball zu vergeben hat. Und ich traue mir diese Aufgabe zu."

Laut Bild-Zeitung soll es am Sonntag bereits ein Gespräch zwischen Staudt und DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach gegeben haben, der als Favorit auf die Zwanziger-Nachfolge gilt.

Staudt erklärte, dass er auf eine Nachfolgeregelung "ohne Grabenkämpfe" hoffe. Seine eigene Kandidatur begründete der 63-Jährige damit, dass es ein Bereich sei, "in dem ich schon mein ganzes Leben arbeite. Die Schnittstelle von Sport, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ist das Gebiet, in dem ich mich am wohlsten fühle".

Staudt entspricht offenbar genau dem Anforderungsprofil, dass Zwanziger am Freitag bei seiner überraschenden Rücktritts-Ankündigung zum Oktober 2012 für seinen Nachfolger entworfen hatte. "Kompetenz, Engagement und Charakter sind die wesentlichen Merkmale, die eine Person haben muss, wenn sie in den Führungsgremien des DFB arbeiten will. Ich bin seit einigen Monaten diesbezüglich mit einer Persönlichkeit im Gespräch, die ich für sehr geeignet halte", hatte der scheidende DFB-Boss auf dfb.de erklärt.

Rauball steht für Zwanziger-Nachfolge nicht zur Verfügung

Liga-Chef Reinhard Rauball steht für die Nachfolge von Theo Zwanziger als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nicht zur Verfügung. Das erklärte der 64-Jährige in der Mitgliederversammlung der 36 Profi-Klubs am Montag in Frankfurt/Main.

Am vergangenen Freitag hatte Amtsinhaber Zwanziger angekündigt, dass er seinen Posten voraussichtlich im Oktober 2012 räumen wolle. Als aussichtsreichster Kandidat auf die Nachfolge gilt im Augenblick DFB-Generalsekretär Wolfgang Niesbach. Allerdings hat Zwanziger den ehemaligen Präsidenten des Bundesligisten VfB Stuttgart, Erwin Staudt, als möglichen Nachfolger ins Gespräch gebracht. Staudt wäre nicht abgeneigt, das Amt zu bekleiden.

Beratungen über Nachfolge am Mittwoch

Die Landesverbandsvorsitzenden und das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes wollen am Mittwoch in Frankfurt/Main über die Nachfolge von Theo Zwanziger beraten. Den Termin bestätigte DFB-Mediendirektor Ralf Köttker am Montag. „Es wird am Mittwoch eine Zusammenkunft mit den Vertretern der Regional- und Landesverbände stattfinden, auf der die aktuelle Lage erörtert wird. Möglicherweise wird es danach mehr Klarheit geben“, teilte Köttker in einer Presseerklärung mit.

Zuvor hatte Rolf Hocke, Präsident des Hessischen Verbandes, über den anberaumten Termin gesagt: „Da werden wir Position beziehen.“ Als Kandidaten für die Zwanziger-Nachfolge gelten DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach, der von Zwanziger ins Gespräch gebrachte frühere Präsident des VfB Stuttgart und IBM-Manager Erwin Staudt, sowie Liga-Präsident Reinhard Rauball.

Beckenbauer will Niersbach als Nachfolger für Zwanziger

Zwanziger hatte am Freitag überraschend angekündigt, voraussichtlich zum Oktober 2012 sein Amt beim größten Sportfachverband der Welt niederzulegen. Da seine Amtszeit erst im November 2013 abläuft, müsste ein außerordentlicher Bundestag über den neuen DFB-Boss entscheiden. Bei der Wahl haben die Vertreter der Amateure 172 Stimmen, die des Profifußballs 74. (dpa/sid/abendblatt.de)