Die Kielerin Kerber will gegen Pennetta erstmals in ein Grand-Slam-Halbfinale. Petkovic spielt gegen Wozniacki. Hier geht's zum Liveticker.

New York/Hamburg. Bleibt es heute trocken in New York? Zwei deutsche Damen hoffen darauf, endlich ihre Viertelfinalspiele bei den US Open zu absolvieren. Angelique Kerber aus Kiel und Andrea Petkovic aus Darmstadt haben die historische Chance, in das Halbfinale des letzten Grand-Slam-Turniers des Jahres einzuziehen. Zwei Deutsche in der Vorschlussrunde - das gab es bei einem der vier großen Turniere seit Jahren nicht mehr. Kerber spielt gegen Flavia Pennetta (Italien), Petkovic muss sich gegen die Weltranglistenerste Caroline Wozniacki aus Dänemark durchsetzen. Wegen starker Regenfälle wurden die Spiele bereits mehrfach verschoben. Heute soll es endlich klappen. Ob Kerber und Petkovic die historische Chance beim Schopfe packen, erfahren Sie hier im Liveticker.

Nach zwei Regentagen können die Organisatoren der US Open hoffen, das Turnier doch noch pünktlich zu beenden. Trotz eines Wolkenbruchs am Donnerstagmorgen besserte sich das Wetter rechtzeitig, so dass die Tennisprofis wie geplant auf die Plätze konnten. Zunächst sollen parallel die vier restlichen Achtelfinalspiele der Herren ausgetragen werden, dann die Viertelfinal-Begegnungen der Damen mit den Spielen zwischen Andrea Petkovic und Caroline Wozniacki sowie Angelique Kerber und Flavia Pennetta. Danach sind die beiden ersten Herren-Viertelfinale zwischen Roger Federer und Jo-Wilfried Tsonga sowie den Serben Novak Djokovic und Janko Tipsarevic vorgesehen.

Das Wetter hatte den Organisatoren bereits in den vergangenen drei Jahren einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Männer-Finals von 2008 bis 2010 hatten jeweils mit einem Tag Verspätung am Montag ausgetragen werden müssen.

Angelique Kerber könnte erstmals in das Halbfinale eine Grand-Slam-Turniers einziehen. Die 23-Jährige ist gegen die Italienerin Flavia Pennetta aber klare Außenseiterin. Die 29-jährige Hartplatzspezialistin steht in der Weltrangliste aktuell auf Platz 25.

Kerber hat bei den US Open bislang bestätigt, dass es im deutschen Damen-Tennis nun noch eine vierte starke Kraft gibt. Kollegin Andrea Petkovic hatte das schon längst geahnt: "Ich freue mich, dass ich recht habe. Ich habe gesagt, dass sie in einem halben Jahr in den Top 30 ist“, meinte Petkovic über die Viertelfinalistin, mit der sie drei Wochen gemeinsam in Offenbach trainiert hatte.

Kerber ist neben Petkovic, Julia Görges und Sabine Lisicki dier vierte Deutsche, die in die Weltspitze vorgestoßen ist. Was ihr zuletzt fehlte, waren zum einen die körperlichen Voraussetzungen. Das wochenlange Training in der hessischen Akademie von Ex-Australian-Open-Finalist Rainer Schüttler und Alexander Waske zahlte sich für Kerber schon aus. Beim Vorbereitungsturnier in Dallas stieß die 23-Jährige zuletzt bis ins Halbfinale vor, nur ein Sieg fehlte zum deutschen Endspiel gegen Lisicki.

Damit könnte Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner im kommenden Jahr vor einem Luxusproblem stehen, denn Kerber würde gern in der Auswahl spielen, die 2012 in der Weltgruppe Tschechien um Wimbledonsiegerin Petra Kvitova empfängt. Zu der harmonischen Truppe gehörten zuletzt Petkovic, Görges, Lisicki und Anna-Lena Grönefeld.

Aufgrund ihrer Wurzeln war für Kerber auch ein Fed-Cup-Start für Polen eine Option. "Es gab Gespräche, dann kam die Presse, weil ich einmal eine falsche Antwort gegeben habe“, erzählte Kerber, die sich als ruhigen Menschen beschreibt, der gut zuhören kann, nicht aufgibt, ihren Traum leben will und nach vorn schaut, nicht nach hinten. (sid/abendblatt.de)