Mit einem lockeren Sieg schaffte Petkovic als dritte Deutsche den Sprung ins Achtelfinale. So gut lief es für die DTB-Damen zuletzt 1987.

New York. Andrea Petkovic hat wie Sabine Lisicki und Angelique Kerber das Achtelfinale bei den US Open erreicht und damit für das beste Abschneiden der deutschen Tennis-Damen in New York seit 24 Jahren gesorgt. Die Weltranglisten-Elfte gewann am Sonnabend 6:4, 6:0 gegen die an Nummer 18 gesetzte Italienerin Roberta Vinci. „Ich habe solide gespielt, ich bin sehr zufrieden mit meinem Spiel. Die Erfahrung aus dem vorigen Jahr hat mir sehr geholfen. Ich bin ruhiger und weiß meistens, was ich in den entscheidenden Momenten machen muss“, sagte Petkovic direkt nach der Partie.

Zuletzt hatte es 1987 mit vier deutschen Achtelfinalistinnen eine so große deutsche Präsenz unter den letzten 16 gegeben. Petkovic, die schon im Vorjahr im Achtelfinale war, kann noch mehr erreichen. Nächste Gegnerin ist die Weltranglisten-76. Carla Suarez Navarro aus Spanien.

Ins Achtelfinale bei den Herren wollte am Sonnabend Tommy Haas, der nach Petkovic gegen den Argentinier Juan Monaco auf den Platz musste. Am Freitag war Florian Mayer erstmals bei den US Open in die dritte Runde eingezogen. Die deutsche Nummer eins gewann 6:2, 7:5, 6:2 gegen Jena-René Lisnard aus Monaco.

Petkovic war nichts von den Knieproblemen anzusehen, die sie am Donnerstag gegen die Chinesin Zheng Jie noch fast zur Aufgabe getrieben hatten. Ein schnelles Break zum 2:0 ging zwar sofort wieder verloren, doch beim 5:2 schien sie auf dem besten Weg zum Satzgewinn. Allerdings gab Petkovic nach mehreren Fehlern ihren Aufschlag ab, profitierte ihrerseits aber von Fehlern von Vinci. Als die nur 1,63 Meter große Nummer 20 der Weltrangliste eine Vorhand ins Aus setzte, war der erste Satz nach 42 Minuten unter Dach und Fach.

Die Italienerin hatte zuvor bei acht US-Open-Auftritten nur ein Match gewonnen und versuchte mit druckvollen Grundschlägen und einigen Netzattacken Petkovic unter Druck zu setzen. Doch die 28-Jährige machte weiter Fehler, und Petkovic blieb konzentriert. Mit den Worten „jeden Punkt, jeden Punkt“ feuerte sich die 23-Jährige an, kurz bevor sie die 3:0-Führung im zweiten Satz schaffte. Die Partie war danach entschieden, die Darmstädterin verwandelte nach 67 Minuten ihren zweiten Matchball und zeigte ihren Siegestanz.

Am Sonntag kämpfen Sabine Lisicki und Angelique Kerber bereits um den erstmaligen Viertelfinal-Einzug in New York. Lisicki muss dabei gegen die an Nummer zwei gesetzte Russin Vera Swonarewa antreten, der sie in bisher drei Vergleichen stets unterlegen war. „Gegen sie muss man konstant gut spielen von Anfang bis Ende. Man darf nicht zu viele Fehler machen und muss gut aufschlagen“, sagte Lisicki. Kerber spielt gegen die Rumänin Monica Niculescu.

Auch die Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki zog am Samstag ins Achtelfinale ein. Die Dänin musste sich gegen die Amerikanerin Vania King trotz des 6:2, 6:4-Erfolges ziemlich mühen.

Mayer plumpste nach seinem Erfolg über Lisnard und dem erstmaligen Einzung unter die letzten 32 am Freitagabend ein Stein vom Herzen. „Das war eine Riesenerleichterung, ich war vorher sehr angespannt und wollte es unbedingt“, sagte Mayer, der am Sonntag auf den an Nummer fünf gesetzten Spanier David Ferrer trifft.

Zum Start des sechsten Turniertages gab es durch den Tschechen Tomas Berdych und den Spanier Marcel Granollers zwei weitere Aufgaben. Damit sind es vor Ende der ersten Woche schon 16 – ein Rekord bei einem Grand-Slam-Turnier.