Nowitzki und Co. setzten sich gegen Außenseiter Lettland mit viel Mühe durch. Entscheidender Dreier von Schaffartzik in letzter Sekunde.

Siauliai. Spielmacher Heiko Schaffartzik hat sechs Sekunden vor dem Ende mit seinem Dreier den deutschen Basketballern das gewünschte Erfolgserlebnis zum Abschluss der Vorrunde beschert. Am Montag gewann die Mannschaft von Bundestrainer Dirk Bauermann gegen Lettland mit 81:80 (33:33) und reist damit mit einem Sieg im Gepäck nach Vilnius. Dort steht von Mittwoch an die Zwischenrunde mit Spielen gegen Spanien, die Türkei (Freitag) und Litauen (Sonntag) auf dem Spielplan. Doch von einem Spektakel war die deutsche Mannschaft gegen Lettland weit entfernt, es war ein Arbeitssieg, den Dirk Nowitzki, Robin Benzing, Tibor Pleiß, Chris Kaman und Heiko Schaffartzik mit jeweils elf Punkten sicherten.

Schaffartzik sagte zu seinem siegbringenden Wurf: „Wie der Sieg zustande gekommen ist, ist jetzt egal. Ich hatte mich das ganze Spiel über zurückgehalten, dann habe ich am Schluss Verantwortung übernommen.“ Bauermann konnte dem Erfolg in den Schlusssekunden sogar Positives abgewinnen: „Ich glaube, es ist ganz wichtig zu wissen, ein so knappes Spiel am Ende noch gewinnen zu können.“

Nachdem der deutschen Mannschaft der Start gegen Serbien total missraten war, führte sie diesmal schnell mit 7:2. Nowitzki und Kaman punkteten. Bundestrainer Bauermann begann auch gegen Lettland mit der gewohnten Startformation.

+++ Nowitzki und Kaman treffen zum Sieg gegen Israel +++

Unmittelbar nach der Partie gegen Serbien hatte er noch in Erwägung gezogen, einige Spieler möglicherweise zu schonen. Doch er überlegte es sich anders, auch weil Nowitzki bekannte, dass ihm eine Pause nicht guttun würde. „Für mich ist es besser, wenn ich im Rhythmus bleibe“, sagte der 33 Jahre alte Würzburger, der im Schlussviertel dennoch nur auf der Bank saß. Auch der Bundestrainer sah sich in seinen Personalentscheidungen bestätigt: „Es war gut, dass wir den Rhythmus behalten haben.“

Doch gegen Lettland hatte Nowitzki nach dem gelungenen Auftakt enorme Schwierigkeiten mit seinem Wurf. Das Timing stimmte nicht, viele Bälle sprangen vom Ring zurück. Er traf nur einen von sieben Versuchen aus dem Feld, sodass ihn Bauermann zu Beginn des zweiten Spielabschnitts schnell vom Parkett nahm.

Die Mannschaft hatte ihren komfortablen Zehnpunkte-Vorsprung (13:3) in der Zwischenzeit auch verspielt. Lettland führte 16:15 (12.). Es lag also an Kaman von den Los Angeles Clippers und den Spielern hinter den beiden NBA-Stars, für die nötigen Punkte zu sorgen.

Kaman zeigte sich auch gegenüber den beiden vorangegangenen beiden Spielen formverbessert und kam in der ersten Hälfte auf neun Punkte. Hinzu kamen in dieser Phase zwei wichtiger Dreier von Lucca Staiger und ein Dreipunktewurf von Sven Schultze, die den deutschen Basketballern zur Pause ein 33:33 bescherten.

Nowitzki trifft nach dem Seitenwechsel wieder wie gewohnt

Die oft vermisste Unterstützung seiner Mitspieler tat Nowitzki gut. Nach dem Seitenwechsel war er wieder der gewohnt zuverlässige Schütze, seine Bälle flogen durchs Netz, als hätte es die kurze Schwächephase nicht gegeben. Mit sieben Zählern in sechs Minuten half er mit, dass die deutsche Mannschaft mit 49:42 (47.) führte.

Nach seiner Auswechslung – auch Kaman saß im Schlussviertel auf der Bank – war dieser Vorsprung allerdings fünf Minuten vor Schluss wieder egalisiert (64:64). Mehr noch: Lettland ging in Führung und gab diese erst sechs Sekunden vor der Schlusssirene durch den wilden Dreier von Schaffartzik ab.

Nach dem knappen Sieg gegen die schon vorher ausgeschiedenen Letten wird sich die DBB-Auswahl in der Zwischenrunde sicher gewaltig steigern müssen. Darüber sind sich die Akteure auch klar. „Ich hoffe, dass wir in der Zwischenrunde richtig angreifen“, sagte Tibor Pleiß. Bauermann gab zu bedenken, dass das deutsche Team eine extrem schwere Vorrunde gehabt habe: „Wenn wir jetzt die Litauer und die Türken schlagen, ist alles möglich.“