Dirk Nowitzki hat die deutschen Basketballer bei der Europameisterschaft zum zweiten Sieg im zweiten Spiel geführt - 76:62 gegen Italien.

Siauliai. Dank eines wütenden Dirk Nowitzkis und toller Moral haben die deutschen Basketballer bei der EM in Litauen auch ihr zweites Spiel gewonnen. Das Team von Bundestrainer Dirk Bauermann setzte sich am Donnerstagabend im litauischen Siauliai gegen Italien in einem Krimi mit 76:62 (36:30) durch und stieß damit die Tür zur Zwischenrunde weit auf. NBA-Champion Nowitzki, der von den Italienern immer wieder hart angegangen wurde, überragte mit 21 Punkten und 12 Rebounds. Zudem glänzte wie schon gegen Israel Robin Benzing mit insgesamt 14 Zählern und wichtigen Aktionen in der Schlussphase. Chris Kaman kam auf 17 Punkte und 17 Rebounds.

Bei den Italienern waren die beiden NBA-Profis Marco Belinelli (New Orleans Hornets) mit 15 Punkten und Danilo Gallinari (Denver Nuggets) mit 17 Zählern die besten Werfer. Im 59. Duell mit den Italienern war es erst der zehnte Sieg für die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes.

Am Freitag (20.00 Uhr/Sport 1) trifft das Team von Bundestrainer Dirk Bauermann auf die ebenfalls noch ungeschlagenen Franzosen, die ihre zweite Partie gegen Israel mühelos mit 85:68 (42:35) gewannen. Auch die deutsche Mannschaft hatte Israel zum Auftakt problemlos mit 91:64 besiegt.

Anders als Israel lieferten die Italiener dem deutschen Team von Beginn an einen heißen Fight. „Das ist für sie ein Schlüsselspiel. Sie stehen mit dem Rücken zur Wand“, hatte Bundestrainer Dirk Bauermann bereits vor der Partie bei Sport 1 prophezeit.

Und in der Tat gingen die Italiener, die zum Auftakt gegen Serbien verloren hatten, von Beginn an extrem aggressiv zu Werke. Doch angeführt von Nowitzki, der nach einem zweifelhaften Offensivfoul gegen ihn zusätzlich motiviert war, hielten die deutschen Korbjäger voll dagegen und lagen nach dem ersten Viertel nur knapp mit 16:18 zurück. Allerdings waren in Nowitzki, Steffen Hamann und Sven Schultze bereits drei Spieler früh mit zwei Fouls belastet. Zudem fand Kaman nicht wie gegen Israel ins Spiel.

Auch im zweiten Viertel ging der packende Kampf weiter. Kein Team konnte sich in dieser Phase mit mehr als zwei Punkten absetzen. Erst kurz vor der Pause zogen die Bauermann-Schützlinge durch sieben Punkte in Serie von Benzing (3) und Dirk Nowitzki (4) auf 36:30 davon. „Es sind sehr viele Emotionen drin“, sagte der starke Heiko Schaffartzik zur Pause. „Am wichtigsten wird sein, dass wir ruhig und gelassen bleiben.“

Doch nach der Pause glitt Nowitzki und Co. das Spiel wieder aus den Händen. Mit einem 10:2-Lauf rissen die Italiener die Führung wieder an sich. Das deutsche Team biss sich jedoch in die Partie zurück und lag vor dem Schlussviertel wieder mit einem Zähler vorne (46:45).

Was folgte, war Nervenkitzel pur. Doch als es darauf ankam, behielten die deutschen Korbjäger die Nerven und konnten sich in der Schlussphase auf ihre mannschaftliche Geschlossenheit verlassen. So war es Johannes Herber, der den Widerstand der Italiener 1:36 Minuten vor dem Ende mit einem Dreipunktwurf brach. Zudem taute Kaman auf und machte wichtige Punkte.

Auch Serbien und Frankreich bleiben bei der Basketball-Europameisterschaft in Litauen weiter ohne Niederlage. Während der EM-Zweite von 2009 am Donnerstag in Siauliai gegen Lettland mit 92:77 (38:33) gewann, besiegte Frankreich in der deutschen Gruppe Israel mit 85:68 (42:35). Der dreimalige NBA-Champion Tony Parker (San Antonio Spurs) führte die Franzosen, die am Freitag (20 Uhr) auf die deutsche Mannschaft treffen, mit 21 Punkten zum zweiten Sieg im zweiten Spiel.

Erfolgreichster Werfer bei Serbien, die schon wie Frankreich langsam für die Zwischenrunde planen können, war Nenad Krstic (Boston Celtics) mit 23 Punkten. Auch Titelverteidiger Spanien feierte bei der EM den zweiten Erfolg. In Panevezys setzten sich die Iberer gegen Portugal 87:73 durch. Paul Gasol von den Los Angeles Lakers kam dabei auf 20 Zähler.