Der erstmals ausgetragene Modus sichert Deutschland den Einzug in die Zwischenrunde. Chancen auf Olympia-Qualifikation jedoch gering

Siauliai. Trotz der verdienten 64:75 Niederlage gegen Serbien erreichen die deutschen Basketballer bei der EM in Litauen die Zwischenrunde. Nach nun vier Spielen steht das Team bei zwei Siegen und zwei Niederlagen. Durch die gewonnenen direkten Vergleiche gegen Lettland und Italien und die Niederlagen von Lettland gegen Israel (88:91) und Italien gegen Frankreich (84:91) stand die Mannschaft von Bundestrainer Dirk Bauermann bereits vor dem Spiel als Gruppendritter fest. Dennoch war das Spiel von großer Bedeutung, werden doch nur die Punkte aus den Spielen gegen die ebenfalls für die Zwischenrunde qualifizierten Teams mitgenommen.

Durch die Niederlagen gegen Frankreich und Serbien nimmt das Team somit keinen Sieg und nur zwei Punkte mit. Damit rückt auch die Qualifikation für Olympia 2012 in London in weite Ferne.

Doch noch ist die EM für die deutschen Korbjäger nicht vorbei. Zwei Siege in der Zwischenrunde könnten für das Viertelfinale reichen. Doch mit Topfavorit Spanien, Gastgeber Litauen und voraussichtlich Polen warten die nächsten harten Brocken. „Das wird noch schwerer“, prophezeite Nowitzki bei „Sport 1“.

Dennoch war der Frust beim Superstar groß. Dies zeigte sich bereits kurz vor Ende des Spiels, als Nowitzki lautstark Tim Ohlbrecht attackierte. Dieser hatte einen Dreipunktwurf des Serben Dusko Savanovic nicht verhindert.

Ohlbrecht zeigte heute Verständnis für die Kritik: "Ich hatte einen Abriss verdient, und den habe ich bekommen. Ich habe nicht das gebracht, was ich in dieser Situation bringen hätte müssen." Überbewerten wollte er den Konlfikt aber nicht: "Das gehört im Sport dazu. Dirk hat sich auch entschuldigt und gesagt, dass das aus der Emotion heraus passiert sei. Wir wollen eben alle gewinnen."

EM 2011 erstmals mit 24 Mannschaften

Zum ersten Mal in der Geschichte wird die Europameisterschaft in diesem Jahr mit 24 teilnehmenden Mannschaften ausgetragen. Folglich musste auch der Modus adaptiert werden.

In der Vorrunde sind die Teams in vier Sechsergruppen aufgeteilt, jeweils die ersten drei erreichen die Zwischenrunde. Die Punkte aus den Spielen gegen die ebenfalls qualifizierten Mannschaften aus der Gruppe werden mitgenommen.

In der Zwischenrunde gibt es zwei neue Sechsergruppen, die sich aus den qualifizierten Mannschaften von jeweils zwei Vorrundengruppen zusammensetzen. Aus den Vorrundengruppen A und B (mit Deutschland) wird die Gruppe E gebildet, aus C und D entsteht die Zwischenrundengruppe F. Gespielt wird an drei Spieltagen gegen die Mannschaften, die aus der Parallelgruppe hinzugekommen sind. Die ersten Vier jeder Zwischenrundengruppe erreichen das Viertelfinale.

Die Viertelfinal-Sieger ziehen ins Halbfinale ein, die Sieger der Vorschlussrunde erreichen das Finale und qualifizieren sich direkt für die Olympischen Sommerspiele in London 2012.Die Verlierer der Viertelfinals spielen in zwei Runden die Plätze 5 bis 8 aus. Neben den beiden Halbfinal-Verlierern erreichen die Mannschaften auf den Plätzen 5 und 6 ein zusätztliches Qualifikationsturnier für die Sommerspiele in Großbritannien.

Für einen Sieg in einem Gruppenspiel gibt es zwei Punkte, für eine Niederlage einen Punkt. Bei Unentschieden kommt es zu einer Verlängerung. Sind zwei oder mehr Mannschaften zum Ende eine Gruppenphase punktgleich, werden die Platzierungen nach folgenden Kriterien ermittelt:

- direkter Vergleich (bei zwei Teams)

- Korbquotient der Spiele zwischen den punktgleichen Mannschaften (ab drei Teams)

- Korbquotient aller Gruppenspiele

- Anzahl der erzielten Punkte

(sid/dpa/abendblatt.de)