Der Aufsteiger Harvestehuder THC setzte sich im Hamburger Hockey-Derby gegen den Club an der Alster durch. Drei Punkte als Widmung.

Hamburg. Noch weit nach Anpfiff, bereits im Klubheim angekommen, war den Spielern des Harvestehuder THC anzumerken, dass ein besonderer Nachmittag hinter ihnen lag. Ein emotionaler - und ein äußerst erfolgreicher. "Es war für uns einmalig", sagte Tobias Hauke, bevor er sich einen Schluck des verdienten Siegerbieres gönnte. Als Aufsteiger das Derby gegen den Club an der Alster zu gewinnen, das sei einfach "traumhaft".

Am gestrigen Sonntag setzte sich das Team von Trainer Christian Blunck gegen die Hausherren mit 3:2 durch. Den rund 900 Zuschauern wurde dabei alles geboten, was ein gutes Derby mit sich bringt: Tore, Dramatik, Spannung. Der Tabellenachte gegen den Siebten, ein besonderes Duell. Zunächst gingen die Gastgeber in der 32. Minute durch Jonathan Fröschle in Führung. Doch dann folgte, wie es Alster-Coach Joachim Mahn ausdrückte, "der Knackpunkt". Spielmacher Sebastian Biederlack musste verletzt vom Platz - mit Verdacht auf Muskelzerrung. Im Anschluss fiel das 1:1 durch Tobias Lietz (48.) und das 2:1 durch Johannes Richter (50.), dem auch das 3:1 (67.) gelang. Eine Minute vor Schluss traf Fröschle erneut, Trainer Mahn warf alles nach vorn - vergeblich. Selbst der erste Einsatz des englischen Nationalspielers Barry Middleton, der zuvor bei den Commonwealth Games eingebunden war und sich gut präsentierte, konnte das Derby nicht retten. Entsprechend enttäuscht zeigte sich Mahn nach dem letzten Feldhockeyspiel der Saison. "Es war ein bitterer Tag. In der ersten Halbzeit waren wir stark, haben aber nachgelassen", sagte er. Nach der Winterpause würden nun vier Endspiele warten, um die Play-offs zu erreichen. "Darauf müssen wir uns vorbereiten."

Wesentlich entspannter kann man da beim Harvestehuder Konkurrenten in die anstehende Hallensaison gehen. "Der Sieg war absolut verdient", attestierte HTHC-Trainer Blunck seinen Spielern. Drei Siege in Folge seien eindeutig: "Wir können in der Liga mithalten." Ein Erfolg beim Derby sei immer etwas Besonderes. "Gegen Alster haben wir lange nicht mehr gewonnen."

Sie seien heiß gewesen, sagt auch Tobias Hauke. Alster war zwar im Vorwege leicht favorisiert worden, doch "wir wollten den Sieg mehr als alles". Vielleicht gab auch die Ansprache von Christian Blunck den Ausschlag. Gestern war der Geburtstag seines verstorbenen Vaters. "Ich habe den Jungs gesagt, dass ich ihm drei Punkte schenken will." Sie gehorchten.