Die Wasserspringer sorgten für einen “goldigen“ Tag in Budapest. Bei den Schwimmern überraschte Christian Kubusch mit Silber über 800 m Freistil.

Budapest. Zweiter Titel für Goldstück Christin Steuer mit Synchronpartnerin Nora Subschinski, Triumph für „Marathonmann“ Patrick Hausding vom 3-m-Brett und 800-m-Freistil-Silber mit historischem Rekord für Christian Kubusch: Sowohl die deutschen Wasserspringer als auch die Schwimmer hatten am Freitag, den 13., bei der EM in Budapest Grund zum Jubel. Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) hat damit vor den letzten beiden Wettkampftagen als drittbeste Nation hinter Russland und Frankreich sechs Titel auf dem Konto, für die Springer war es die fünfte Medaille.

Überraschungsmann Christian Kubusch musste sich über 800 m Freistil in 7:49,12 Minuten nur dem Franzosen Sebastien Rouault (7: 48,28) geschlagen geben, blieb dabei aber eine Zehntelsekunde unter seiner nationalen Bestmarke. Es war der erste deutsche Einzelrekord nach dem Verbot der Wunderanzüge zu Beginn dieses Jahres.

„Es ist fantastisch, dass ich den Rekord geschafft habe. Die Medaille ist wie die Kirsche auf dem Sahnehäubchen“, sagte Kubusch: „Nun bin ich absolut platt.“ Der 22 Jahre alte Magdeburger musste Rouault in einem packenden Finale erst auf der letzten Bahn vorbeiziehen lassen. Für Rouault war es der zweite Titel nach seinem Sieg über 1500 m.

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Vizeweltmeisterin Daniela Samulski hat einen weiteren Schritt zu ihrer ersten Einzel-Medaille auf der Margareteninsel gemacht. Die Europarekordlerin aus Essen zog über ihre Paradestrecke 50 m Rücken als Dritte (28,19) ins Finale ein. Samulski hat schon Staffel-Gold gewonnen, über die doppelte Distanz als Vierte aber Edelmetall verpasst.

Die 16 Jahre alte Silke Lippok (Pforzheim) schaffte über 200 m Freistil als Siebte (1:58,29) bei der Halbfinalbestzeit von Italiens Schwimm-Diva Federica Pellegrini (1:56,53) den Einzug ins Finale. Die Startschwimmerin der Goldstaffel musste den hohen Belastungen in den vergangenen Tagen etwas Tribut zollen.

Über 200 m Rücken überstand der Darmstädter Yannick Lebherz als Vierter (1:58,42) die Halbfinalhürde. Isabelle Härle (Heidelberg) zog über 1500 m Freistil als Sechste (16:26,81) ins Finale ein.

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Enttäuschungen mussten dagegen der WM-Vierte Hendrik Feldwehr (Essen) und der Hamburger Steffen Deibler verkraften. Feldwehr, der mit europäischer Saisonbestzeit nach Ungarn gereist war, blieb über 50 m Brust als 12. (27,94) ebenso auf der Strecke wie Deibler über 100 m Schmetterling als Neunter (52,92).

In der Königsdisziplin 100 m Freistil verteidigte Olympiasieger Alain Bernard aus Frankreich seinen Titel (48,49) erfolgreich. Doppel-Weltmeister Paul Biedermann hatte auf einen Start über diese Strecke ebenso verzichtet wie Steffen Deibler. Dessen Bruder Markus Deibler war im Halbfinale ausgeschieden.

Im Goldrausch befinden sich die deutschen Wasserspringer. Christin Steuer freute sich nach ihrem zweiten Streich vom Turm über „die zwei schönsten Tage meines Sportlerlebens“. In ihren nagelneuen, farbenfrohen Badeanzügen setzte sich die 27-Jährige aus Riese mit ihrer Berliner Synchronpartnerin Steuer mit 319,68 Punkten vor den Paaren aus der Ukraine (306,30) und Großbritannien (300,64) durch.

Dabei springen beide erst seit diesem Jahr zusammen. Die EM war ihr erster gemeinsamer internationaler Wettbewerb. Für die Wasserspringer war es die vierte Medaille in Budapest. Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) konnte sich über den insgesamt fünften EM-Titel in Ungarn freuen.

Den goldenen Schlusspunkt setzte mit dem letzten Sprung Patrick Hausding. Für den 21 Jahre alten Berliner, der in allen fpnf Disziplinen antritt, war es bereits die dritte Medaille nach jeweils zweiten Plätzen vom 1-m-Brett sowie vom Dreier mit Synchronpartner Stephan Feck. Hausding verwies mit 463,20 Punkten die Russen Ilja Sacharow (458,15) und Jewgeni Kusnezow (455,80) auf die Plätze zwei und drei.