Der Kurzbahn-Weltrekordler aus Hamburg schlug über 50 Meter Schmetterling als Vierter an. Biedermann schwamm im Freistil-Halbfinale Bestzeit.

Budapest. Der Fluch hält an: Kurzbahn-Weltrekordler Steffen Deibler ist bei der EM in Budapest als Vierter über 50 m Schmetterling erneut an einer Medaille vorbeigeschwommen. Auch Jenny Mensing als Vierte über 200 m Rücken und Hendrik Feldwehr als Siebter über 100 m Brust verpassten Edelmetall. Dafür brachte sich Doppel-Weltmeister Paul Biedermann einen Tag nach Silber über 400 m Freistil eindrucksvoll mit Halbfinal-Bestzeit über die halbe Strecke in Position für den Titel am Mittwoch. Deibler war sauer auf sich selbst. „Ich habe das Rennen total verrissen. Ich bin enttäuscht über meinen Platz und meine Zeit. Ich habe wesentlich mehr drauf“, sagte der Kurzbahn-Weltrekordler aus Hamburg. In 23,63 Sekunden blieb Deibler zwei Zehntel über dem anvisierten deutschen Rekord von Johannes Dietrich, der zu Bronze gereicht hätte. Damit muss der Kurzbahn-Weltrekordler weiter auf sein erstes Edelmetall bei internationalen Wettkämpfen auf der Langbahn warten. Den Titel sicherte sich der spanische Weltrekordler Rafael Munoz (23,17). Der Sieg von Munoz, der sein Gold von DSV-Präsidentin Christa Thiel überreicht bekam, hinterlässt allerdings einen faden Beigeschmack. Munoz war trotz drei verpasster Dopingtests um eine Sperre durch den Weltverband FINA herumgekommen.

Biedermann schwamm mit Wut im Bauch . „Ich habe etwas gutzumachen. Ich fühle mich über 200 m Freistil auf jeden Fall besser und sicherer als über die doppelte Distanz“, sagte Deutschlands Sportler des Jahres 2009: „Es zählt nur der Titel. In 1:46,88 blieb der der 24-Jährige aus Halle/Saale klar vor der Konkurrenz. Tim Wallburger (Neukölln) scheiterte als Neunter (1:49,02) knapp.

Die neuen Golden Girls wurden einen Tag nach ihrem Titel mit der 4x100-m-Freistilstaffel von der Realität eingeholt. Nur Daniela Schreiber (Halle/Saale) schaffte als Siebte (54,71) den Einzug in den Endlauf. Die 16 Jahre alte Silke Lippok (Pforzheim) scheiterte als Elfte (55,15). Da nur zwei Starter einer Nation im Halbfinale schwimmen dürfen, blieb die deutsche Meisterin Daniela Samulski (Essen) mit fünf Hundertstelsekunden Rückstand auf Lippok im Vorlauf auf der Strecke.

Dagegen schafften über 100 m Brust Sarah Poewe (Wuppertal) als Fünfte (1:08,49) und Caroline Ruhnau (Essen) als Sechste (1:08,63) den Finaleinzug im Doppelpack. Steffen Deiblers Bruder Markus zog über 200 m Lagen als Siebter (2:00,68) in den Endlauf ein.

Unterdessen hat Vize-Weltmeister Helge Meeuw seinen Europarekord über 100 m Rücken kampflos verloren. Der Franzose Camille Lacourt blieb in 52,11 Sekunden 16 Hundertstel unter der ein Jahr alten Bestmarke von Meeuw bei der WM in Rom. Lacourt sorgte für den ersten internationalen Rekord seit dem Anzug-Verbot zu Beginn dieses Jahres. Meeuw konzentriert sich zurzeit auf sein Studium und hat deshalb auf die EM-Teilnahme verzichtet.

Die deutschen Wasserspringer gingen zu Beginn ihrer Wettkämpfe leer aus. Katja Dieckow als Sechste und EM-Neuling Uschi Freitag als Achte verpassten vom 1-m-Brett beim erneuten Sieg der Italienerin Tania Cagnotto eine Medaille.