Florian Mayer besiegte Maximo Gonzales mit 7:6 und 6:0. Kohlschreiber unterliegt dem Brasilianer Thomaz Bellucci mit 5:7 und 4:6.

Hamburg. Florian Mayer (ATP 54) ist in diesen Tagen am Hamburger Rothenbaum einfach nicht zu stoppen. Bei den mit einer Million Euro dotieren German Open fertigte der Bayreuther den Argentinier Maximo Gonzalez (ATP 195) nach einer Stunde und 28 Minuten mit 7:6 (7:1) und 6:0 ab. Auch heute zeigte sich Mayer nach Spielende beeindruckt von den Hamburger Zuschauern: „Es ist einfach überwältigend. Das Publikum hat mich zum Sieg getragen.“

Im ersten Satz entwickelte sich noch ein offener Schlagabtausch mit starken Ballwechseln, die vom Publikum entsprechend gewürdigt wurden. Tolle Punktgewinne auf beiden Seiten bis zum Tiebreak. In diesem zeigte sich Mayer auf den Punkt konzentriert und verlor vor allem bei längeren Ballwechseln nie die Geduld. Ein häufiges Mittel zum Punkt war im ersten Satz vor allem die angetäuschte eingesprungene Rückhand, die dann aber zum Stop wurde.

Im zweiten Satz startete Mayer dann wie entfesselt. Plötzlich gelang ihm alles. Lediglich beim dritten Spiel, als er zwei Breakbälle abwehren musste, drohte es noch einmal knifflig zu werden, aber auch die Situation meisterte der Spieler des TK Kurhaus Aachen souverän. Spätestens da war die Gegenwehr des Argentiniers endgültig gebrochen.

Der Argentinier, im ersten Satz zeitweise wie eine Ballwand agierend, war für die meisten vom Papier her der klare Außenseiter. Er ist derzeit aber nur deshalb jenseits der Top-100 gelistet, da er lange Zeit verletzt war und von Oktober 2009 bis Ende Mai kein Turnier mehr gespielt hatte. Er war nur durch das Protected Ranking, seine letzte Position vor der Verletzung (ATP 66), in das Hauptfeld von Hamburg gerutscht.

Mayer steht nun das erste Mal im Viertelfinale der German Open und trifft dort auf den Spanier Juan Carlos Ferrero (ATP 21), den er in vier Vergleichen bisher noch nie schlagen konnte. Aber irgendwann ist ja bekanntlich immer das erste Mal.

Kohlschreiber unterliegt Bellucci

Ein klasse Match durften die Zuschauer bei der Partie zwischen dem Augsburger Philipp Kohlschreiber (ATP 35) und dem Brasilianer Thomaz Bellucci (ATP 22) bestaunen – Leider mit schlechterem Ende für den Deutschen. Nach einer Stunde und 53 Minuten verlor er sein Achtelfinale mit 5:7 und 4:6.

Über das gesamte Match lieferten sich die beiden Kontrahenten einen offenen Schlagabtausch mit spektakulären Ballwechseln. Zu selten ergriff Kohlschreiber dabei die Initiative, anders als sein Gegenüber aus Brasilien. Bellucci glänzte dabei besonders durch seine Präzision in den Schlägen und starke Passierbälle. Chancenlos war der Augsburger aber nicht, wie er nach seinem Match auch selbst feststellte: „Mein eigenes Spiel ist schon wesentlich besser geworden und ich hatte ja auch meine Möglichkeiten. Wenn man drei Mal breakt, kann man auch schon mal gewinnen.“

Kohlschreiber musste in beiden Sätzen jeweils das erste Break hinnehmen, konnte sich aber immer wieder rankämpfen. In den entscheidenden Phasen war Bellucci jedoch immer einen Tick besser oder eben auch glücklicher. In der nächsten Runde trifft er auf den Italiener Andreas Seppi, der das rein italienische Duell mit Fabio Fognini für sich entschied.