Daniel Stephan kritisiert HSV-Star Pascal Hens, der beim EM-Auftakt gegen Tschechien keinen Treffer erzielte und früh ausgewechselt wurde.

Nis. Die 24:27-Niederlage der deutschen Handballer gegen Tschechien zum EM-Auftakt in Serbien sorgt für Gesprächsstoff - und hat den ehemaligen Welthandballer Daniel Stephan total verärgert. "Mit dieser Leistung gewinnen wir kein Spiel. Die Leistung lässt für den weiteren Turnierverlauf nicht viel Hoffnung zu“, polterte er.

Deutschlands erster Welthandballer (1998) bemängelte vor allem den Auftritt von Kapitän Pascal Hens. "Er war kein Leitwolf, wirkte fast wie ein Fremdkörper“, sagte Stephan und ergänzte: "Er sollte als Führungsspieler vorweg gehen, das habe ich aber nicht gesehen.“ Hens hatte gegen Tschechien keinen Treffer erzielt und war bereits früh ausgewechselt worden. "Ich hoffe, er bekommt im weiteren Turnierverlauf noch die Kurve“, sagte Stephan, der mit Hens 2004 noch zusammen Europameister geworden war.

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In die jetzige Mannschaft hat Stephan nur wenig Vertrauen. "Jeder kocht sein eigenes Süppchen. Sie kämpfen zwar, aber nebeneinander her, jeder für sich. Die Tschechen waren hingegen keine Übermannschaft, aber als Team stark“, sagte Stephan.

Für das nächste Spiel gegen Mazedonien am Dienstag (18.15 Uhr/ARD) nimmt der 38 Jahre alte ehemalige Spielmacher auch den Bundestrainer in die Pflicht. "Es muss eine Trotzreaktion her. Die Mannschaft muss auf dem Platz enger zusammen rücken - da ist auch Martin Heuberger gefragt."

Eine Bildergalerie zur EM finden Sie unter www.abendblatt.de/handball-em2012