Um 19.30 Uhr tritt der HSV in der Champions League beim polnischen Team Kielce an. Der Einzug in die K.o.-Runde spült viel Geld in die Kasse.

Hamburg. Dierk Schmäschke hat seine Auswärtsaufgabe bereits am Freitag bestanden. Wichtige Sponsorengespräche standen auf dem Terminplan des Vizepräsidenten der HSV-Handballer. Eine Vertragsverlängerung wollte Schmäschke zwar noch nicht bekannt geben, aber er gab sich zuversichtlich: "Es wird keine Absagen geben."

Die Dinge entwickeln sich gut für den Tabellenführer der Bundesliga, nicht nur die sportliche Zwischenbilanz weist ein Plus aus. "Unser Erfolg macht sich auch bei den Zuschauerzahlen und den Gesprächen mit den Partnern positiv bemerkbar", sagt Schmäschke. Die Mannschaft kann am Sonnabend in der Champions League wieder vorlegen. Das Achtelfinalhinspiel beim polnischen Meister KS Kielce (19.30 Uhr/Eurosport) ist für die Hamburger auch ein Zahltag. 25 000 Euro schüttet die Marketingtochter des Europaverbands EHF für den Einzug in die K.-o.-Runde aus.

Sie addieren sich zu 40 000 Euro Antrittsprämie aus der Gruppenphase und 30 000 Euro für den zweiten Tabellenplatz in der Vorrunde. Sollte der HSV das Viertelfinale (21. April bis 2. Mai) erreichen, würden weitere 40 000 Euro in die Kasse fließen. Für den Einzug ins Final-Four-Turniers, das Ende Mai in Köln Premiere hat, erhält jeder Teilnehmer gar ein Fixum von 100 000 Euro. Hinzu kommen Platzierungsprämien von 50 000 Euro für Rang vier bis zu 250 000 Euro für den Sieger.

Maximal 495 000 Euro Preisgeld kann der neue Champion der Champions einstreichen. Im Vergleich zur Vorsaison, als dank Punktprämien noch bestenfalls 555 000Euro im Jackpot lagen, sind die garantierten Einnahmen zwar rückläufig. Hinzu kommt, dass den besten vier Vereinen mögliche Zuschauereinnahmen entgehen.

Trotzdem sieht man beim HSV den neuen Modus nach anfänglicher Skepsis inzwischen wohlwollend. "Man sollte dem Final Four eine Chance einräumen", findet Prokurist Christoph Wendt. Zumal am Ende sogar ein Millionenspiel daraus werden könnte. Laut Statuten werden die Vereine an den Gewinnen aus Kartenverkauf, Werbung und Rechtevermarktung nach einem "marktüblichen Verteilungsschlüssel" beteiligt. Und die Nachfrage ist groß: 13 000 Tickets sind bereits verkauft, und Wendt vermutet, "dass die TV-Einnahmen entsprechend sein werden".

In Eigenregie lässt sich nicht automatisch mehr verdienen. Das Rückspiel gegen Kielce am kommenden Sonnabend trägt der HSV in der Sporthalle Hamburg aus. Um die größere Color-Line-Arena zu füllen, so die Befürchtung, hätte die Zugkraft des Spiels nicht ausgereicht, wenngleich der Gegner laut Schmäschke "eine starke Mannschaft" hat. Für die nächste Spielzeit regt der frühere Erstligaspieler deshalb eine weitere Reduzierung der Liga von derzeit 24 Klubs an: "Die Gruppenphase war mit zehn Spieltagen zu lang. Man sollte, auch mit Rücksicht auf die Belastung, das Programm reduzieren."