Nach der Niederlage gegen Wladimir Klitschko stellten sich der US-Amerikaner Eddie Chambers und dessen Promoter Dan Goossen den Fragen.

Düsseldorf. Frage: Herr Chambers, woran hat es gelegen, dass Sie gegen Klitschko keine Chance hatten?

Eddie Chambers: Ganz einfach: Wladimir ist ein sehr starker Gegner. Er ist unglaublich schnell, sein linker Jab kommt sehr aggressiv, und es ist fast unmöglich, seiner Rechten aus dem Weg zu gehen. Ich habe die Distanz zu ihm nie überbrücken können. Mein Kampfplan war gut, aber ich habe es nicht geschafft, ihn ordentlich umzusetzen.

Frage: Was wollten Sie mit dem Hochheben Ihres Gegners im Clinch bezwecken?

Chambers: Ich wollte ihn aus der Ruhe bringen. Bei meinem Sieg gegen Alexander Dimitrenko hatte das geklappt. Aber es ist Klitschkos Qualität, dass er so viel Erfahrung hat, dass ihm solche Dinge nichts ausmachen.

Frage: Welche Erinnerung haben Sie an den Schlag, der Sie zu Boden schickte?

Chambers: Keine. Ich habe nicht aufgepasst, schon war es passiert. Aber ich fühlte mich schon relativ schnell wieder gut. Es war eben ein klassischer Knockout.

Frage: Herr Goossen, warum hat Eddie Chambers Klitschko nicht gefährden können?

Goossen: Ich ziehe meinen Hut vor Eddie, dass er zwölf Runden lang versucht hat, Klitschko in Bedrängnis zu bringen. Aber man muss zugeben, dass die Klitschkos das Schwergewicht dominieren, weil sie groß, stark, erfahren und sehr fokussiert sind. Sie sind ein Alptraum für mich.

Frage: Unterlegene fordern gern einen Rückkampf. Würden Sie Eddie Chambers noch einmal gegen Wladimir Klitschko boxen lassen?

Goossen: Ein Rematch würde überhaupt keinen Sinn machen, dafür war Eddie einfach zu unterlegen. Er muss jetzt eine lange Pause machen, dann wird er noch härter trainieren und stärker zurückkommen.

Frage: Sehen Sie derzeit überhaupt jemanden, der die Klitschkos besiegen kann?

Goossen: Es gibt nur einen Gegner, gegen den Vitali verlieren könnte, und auch nur einen, der Wladimir besiegen könnte. Das wäre der jeweilige Bruder. Ein Kampf der beiden Klitschkos gegeneinander wäre ein Duell, für das viele Millionen Fans eine Menge Geld bezahlen würden. Aber wie ich es verstehe, wollen die beiden nicht gegeneinander boxen.

Frage: Und was ist mit WBA-Weltmeister David Haye, der ja beide Klitschkos mit derben Sprüchen herausgefordert hat?

Goossen: David Haye ist Weltmeister im Reden, aber wenn es darum geht, das im Ring umzusetzen, ist er zu feige. Er hätte gegen keinen der Brüder eine Chance. Selbst Eddie würde ihn ausknocken.