Norbert Haug bremst angesichts der riesigen Erwartungshaltung beim Comeback von Michael Schumacher die Euphorie schon vor dem Saisonstart.

Stuttgart. Obwohl Mercedes Rekord-Weltmeister Michael Schumacher aus der Rente geholt und Konstrukteurs-Champion BrawnGP gekauft hat, spricht Norbert Haug nicht vom Titel als Zielvorgabe für das neue Team. „Wir müssen in der Formel 1 unsere Erfolge extrem hart erarbeiten, und exakt das ist unser Plan: Wir alle im Team schaffen am absoluten Limit mit größter Begeisterung Tag und Nacht dafür“, sagte der Mercedes-Motorsportchef.

Der schwäbische Autobauer bremst angesichts der riesigen Erwartungshaltung die Euphorie vorsichtshalber schon vor dem Saisonstart, um im Fall eines Misserfolgs nicht als großspurig verspottet werden zu können. Dieter Zetsche hat vor allem vom siebenmaligen Weltmeister Schumacher Druck genommen: „Wir sind überzeugt, dass Michael gut fahren und wieder gewinnen wird. Vielleicht nicht sofort – wir werden ihm Zeit geben. Aber ein Champion enttäuscht nie“, hatte der Daimler-Vorstandsvorsitzende bei der Motor Show in Detroit gesagt. „Wir verschwenden keinen Gedanken daran, dass er uns enttäuschen könnte.“

Obwohl Schumacher drei Jahre lang pausiert hat, sieht Haug kein Risiko darin, den Rekordhalter gleich für drei Jahre verpflichtet zu haben. „Gäbe es diese Garantie, würde kein Mensch Formel 1 schauen“, meinte der 57 Jahre alte Pforzheimer. Dabei ist völlig offen, ob der 91-malige Grand-Prix-Sieger aus Kerpen – auch im Hinblick auf die Folgen seines schweren Motorradunfalls vom Februar 2009 – die Saison körperlich durchsteht und seine einzigartigen Qualitäten konservieren konnte.