Mit einem 2:1 Sieg gegen den Ex-Weltmeister sichert sich die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft den Einzug in das Viertelfinale.

Köln. Jetzt geht die deutsche Eishockey-Party noch einmal richtig los: Erstmals seit sieben Jahren steht die Nationalmannschaft im Viertelfinale einer Weltmeisterschaft - und das auch noch daheim. Die Gastgeber gewannen am Dienstag in Köln 2:1 (1:0, 1:1, 0:0) gegen Ex-Weltmeister Slowakei und treffen nach dem Sieg im entscheidenden Zwischenrundenspiel am Donnerstag in Mannheim auf Favorit Schweden oder den Erzrivalen Schweiz.

„Wir sind happy. Heute war unser bestes Spiel. Durch die Bank war es eine Supermannschaftsleistung“, sagte Bundestrainer Uwe Krupp erleichtert nach dem größten Erfolg seiner viereinhalbjährigen Amtszeit. Der nächste Gegner war Krupp erst einmal egal: „Wir atmen jetzt durch. Mittwoch geht es nach Mannheim, und dann wird es heiß.“ Kapitän Marcel Goc fügte hinzu: „Wir können stolz auf uns sein.“

Der zum besten deutschen Akteur gekürte Alexander Barta (8.) und Routinier Daniel Kreutzer (25.) beruhigten mit ihren Toren zunächst die deutschen Nerven. Marek Svatos (40.) brachte den nächsten WM-Gastgeber in einem echten K.o.-Spiel wieder heran. Mehr gelang dem tief enttäuschten Titelträger von 2002 aber nicht.

Krupps Mannschaft darf nun vom größten deutschen Eishockey-Erfolg seit Olympia-Bronze 1976 träumen. Unter den Top vier einer WM stand eine deutsche Auswahl zuletzt sogar 1938. Auch bei der bislang letzten Heim-WM 2001 war der Viertelfinal-Einzug gelungen. Vor einem Jahr hatte in der Schweiz dagegen nur die diesjährige Gastgeberrolle den sportlichen Abstieg verhindert.

Wie beim 3:1 im entscheidenden Vorrundenspiel gegen Dänemark kam das deutsche Team gut mit dem Druck des Gewinnenmüssens klar. Die Hausherren versuchten von Anfang an, die Slowaken mit Körperattacken zu beeindrucken. Das zahlte sich früh aus: Barta bediente Kreutzer, doch der erst zur Zwischenrunde nachnominierte Düsseldorfer setzte den Puck am Tor vorbei an die Bande. Den Abpraller schnappte sich Barta und schoss ein.

Der Kapitän der Hamburg Freezers kommentierte augenzwinkernd: „Ich habe den deutschen Panzer gesehen und gedacht, dass er ihn schon reinmacht. Dann habe ich das übernommen.“ Beim zweiten Versuch schaffte es Kreutzer: Einen genauen Rückpass von Barta setzte der einstige Kapitän zu seinem 36. Länderspieltor in die Maschen. Schon zuvor jubelten die 15.137 Fans über einen Treffer, doch das Tor blieb Lokalmatador Christoph Ullmann in seinem 100. Länderspiel verwehrt. Der Schiedsrichter pfiff ab, ehe der Puck im Getümmel über die Linie ins verschobene Tor rutschte (15.).

Die scheinbar sichere Führung geriet ins Wanken, nachdem der Olympia-Vierte um seinen aus Boston eingeflogenen Altstar Miroslav Satan zwei Drittel lang wenig zustande brachte. Svatos traf, kurz bevor Felix Schütz eine vierminütige Strafzeit abgesessen hatte. Krupps Team hatte das Geschehen im letzten Abschnitt wieder recht gut unter Kontrolle, verpasste es allerdings einmal mehr, auch in Überzahl zu treffen.

Krupp lobte dennoch: „Besser wie in den letzten 15 Minuten kann man nicht spielen, wenn man die Führung hat.“ Torhüter Peter Budaj verhinderte noch das 3:1 durch Barta (56.), danach verzog Wolf knapp. Budaj ging anschließend aus dem Tor, doch am deutschen Weiterkommen änderte auch die slowakische Schlussoffensive nichts mehr.