Der Olympiasieger reagierte sich gegen Norwegen ab, Dänemark deklassierte die Slowakei früh. Auch Finnland und Schweden siegten.

Köln/Mannheim. Olympiasieger Kanada und Außenseiter Dänemark haben zum Auftakt der Zwischenrunde bei der Eishockey-WM in Deutschland aus allen Rohren gefeuert. Der 24-malige Weltmeister Kanada feierte am Freitag in Mannheim mit dem 12:1 (1:1, 7:0, 4:0) gegen Norwegen den ersten zweistelligen Sieg bei einer WM seit dem 10:1 gegen Deutschland vor zwei Jahren. Gleichzeitig sorgte das Überraschungsteam aus Dänemark in Köln mit einem 6:0 (6:0, 0:0, 0:0) gegen die Slowakei und sechs Toren in den ersten 14 Minuten für einen weiteren Paukenschlag. Damit ist die erstmalige Teilnahme an einem WM-Viertelfinale für die Dänen in greifbarer Nähe.

Auch die skandinavischen Erzrivalen Schweden und Finnland marschierten im Gleichschritt Richtung K.o.-Runde. Der Olympia-Dritte Finnland bezwang in der Deutschland-Gruppe E Weißrussland 2:0 (0:0, 2:0, 0:0). Schweden setzte sich in der Gruppe F gegen Lettland knapp mit 4:2 (3:1, 0:0, 1:1) durch.

Dänemarks Headcoach Per Bäckman war derweil euphorisiert vom erneut phänomenalen Aufritt seines Teams. „Das war das Schlüsselspiel. Ich glaube, dass sechs Punkte für das Viertelfinale reichen werden“, sagte Bäckman. Etwas vorsichtiger zeigte sich Kapitän Peter Damgaard, der bei allen bisherigen dänischen WM-Turnieren seit 2003 dabei war: „Wir haben gute Chancen. Ich glaube aber, dass wir noch ein paar Punkte für das Viertelfinale brauchen.“

Mit sechs Zählern ist Dänemark in der Zwischenrunden-Gruppe E ein heißer Kandidat auf die ersten vier Plätze, die zur Teilnahme an der Runde der letzten Acht berechtigt. Die deutsche Mannschaft, die Dänemark am Mittwoch zum Abschluss der Vorrunde noch mit 3:1 besiegt hatte, spielt am Samstag gegen Weltmeister Russland.

Vor einer Geisterkulisse von 4442 Zuschauern in der Arena in Köln demütigte Dänemark den Weltmeister von 2003. Nach 280 Sekunden stand es bereits 3:0 für Dänemark. Peter Regin (2.), Philip Larsen in 5:3-Überzahl (5.) und Mads Christensen im nachfolgenden einfachen Powerplay (5.) trafen. Nach drei Schüssen und drei Treffern war für den slowakischen Starting-Goalie Peter Budaj damit die Partie beendet. Doch Vertreter Ratislav Stana erging es wenig besser. Morten Madsen in Überzahl (11.), Morten Green (13.) und Stefan Lassen (14.) erzielten die weiteren Tore.

In 15 WM-Teilnahmen hat ein slowakisches Team noch nie einen derartigen Albtraum in einem Drittel erlebt, die bisher höchsten Pleiten waren ein 2:8 (1999) und ein 0:8 (2009) gegen Tschechien. Im zweiten Durchgang war die Begegnung dann ausgelichen. Vor dem Schlussabschnitt trottete dann der russische Star Alexander Owetschkin in die Halle, um ein wenig Sport zu sehen. Der Kapitän der Washington Capitals hatte da aber schon das Beste verpasst.

Kanada schoss sich den Frust vom 1:4 im letzten Vorrundenspiel gegen die Schweiz von der Seele und unterstrich mit sechs Punkten die Ambitionen auf den Sieg in der Zwischenrunden-Gruppe F. „Nach dem Spiel gegen die Schweiz war es ein wichtiger Sieg für das Selbstvertrauen“, sagte Kapitän Ray Whitney nach dem höchsten WM-Sieg seit dem 12:0 von Finnland gegen Slowenien vor sieben Jahren.

Die Führung durch Jonas Holos glich Evander Kane noch im ersten Abschnitt aus. Dann brachen alle Dämme bei den Norwegern. Corey Perry, Marc Giordano, John Tavares, Rich Peverly, Steve Downie, Whitney und erneut Kane trafen. Im Schlussabschnitt machten dann Tavares mit seinen Toren Nummer zwei und drei sowie Jordan Eberle und Matt Duchene den Kantersieg perfekt.