Bei der Global Champions Tour von Deutschland in Klein Flottbek belegten die Frauen die ersten drei Plätze. Es siegte Lauren Hough aus den USA.

Hamburg. Drei Amazonen triumphierten bei der mit 285000 Euro dotierte Global Champions Tour von Deutschland in Hamburg. Die Amerikanerin Lauren Hough hatte am Sonnabend mit dem 11-jährigen Wallach Quick Study auf der zweiten Station der höchstdotierten Turnierserie der Springreiter die stärksten Nerven: Im Stechen der besten Vier ließ sie als letzte Reiterin mit fehlerfreien 42,46 Sekunden der Konkurrenz keine Chance. 95000 Euro waren der verdiente Lohn. Die weiteren Podest-Plätze erkämpften sich die 36-jährige Australierin Edwina Alexander mit Cevo Itot du Chateau und einem Abwurf in 38,43 Sekunden und Laura Kraut (USA) mit Cedric (4/38,84 ).

Als einziger Deutscher hatte der Europameister von 2005, Marco Kutscher (Riesenbeck), mit dem 14-jährigen Holsteiner Wallach Cash das Stechen erreicht, in dem er sich nach einem Abwurf (38,94 Sekunden) allerdings mit dem vierten Rang begnügen musste. Immerhin konnte er sich auch noch über 21850 Euro freuen. Das Kuriosum: Mit seinem fehlerfreien Ritt als Letzter der 50 Teilnehmer hatte er seinem Chef Ludger Beerbaum den zweiten Umlauf versperrt. Top- Favorit Beerbaum wurde im ersten Umlauf lediglich 19. und musste zuschauen, als die besten 18 um den Einzug ins Stechen kämpften.

Die glücklichste Reiterin aber war vor 17 000 Zuschauern die Hamburgerin Janne-Friederike Meyer, obwohl sie wegen eines Zeitfehlerpunktes im ersten Umlauf mit ihrem Holsteiner Wallach Cellagon Lambrasco auf dem undankbaren fünften Rang landete. Meyer ist eine ungewöhnlich vielseitige Sportlerin. Sie taucht gern und erwirbt zur Zeit den Pilotenschein. „Lambrasco war hervorragend. An dem einen Zeitfehlerpunkt kann man nichts machen. Für mich war dieser fünfte Platz in diesem starken Feld eine ganz große Sache“, sagte die Hanseatin, die 18050 Euro Prämie einstrich.

Ebenfalls sehr zufrieden war 38-jährige Oliver Luze aus dem schleswig-holsteinischen Kattendorf, der mit seinem Holsteiner Hengst Hellenenhofs Carabas zum ersten Mal eine internationale Grand Prix Special-Kür der Dressurreiter gewinnen konnte. Luze, zehn Jahre lang im hessischen Gestüt Tannenhof tätig, war mit 1730 Punkten eine ganze Klasse besser als die Amerikanerin Susan Dutta mit Currency DC (1648) und Kathleen Keller (Harsefeld) mit ihrem Hannoveraner Wallach Wonder FRH.

„Carabas ging hervorragend. Er wird immer besser“, meinte Luze, der in Norddeutschland kein Unbekannter ist. Der Wahl-Holsteiner, der sieben Jahr in den USA für den Oldenburger Zuchtverband tätig war, hatte seine Laufbahn einst auf dem berühmten Grönwohldhof in Schleswig-Holstein begonnen. Mit Carabas gilt er nun als neue deutsche Dressurhoffnung.