Besuch im fantastischen Nolde-Museum in Seebüll, am eigentlichen Ort Niebüll sollte man nicht immer vorbeifahren, bis nach Nordstrand, wo der “Pharisäer“ erfunden wurde - aus gutem Grund

Tour 1 - Nordfriesische Küste Von Seebüll Niebüll - Bredstedt - Schobüll - Nordstrand - Hamburger Hallig - Nordstrandischmoor - Hauke-Haien-Koog Nordstrand Husum

Seebüll Ziel vieler Kunstfreunde ist das einstige Atelier- und Wohnhaus des Malers Emil Nolde in Seebüll nahe der dänischen Grenze, das zum Museum umgestaltet wurde und wie eine Festung auf der Seebüller Warft über der Marsch thront. Vor allem der Garten trägt zum Zauber des Hauses von Emil und Ada Nolde bei, das 1927-1937 nach eigenen Entwürfen des Expressionisten im Stil des Neuen Sachlichkeit - entstand. Im Museum sind rund 200 Werke von Emil Nolde zu finden, darunter auch viele der "Ungemalten Bilder". Ein Spaziergang durch den von ihm angelegten Blumengarten bietet zu jeder Jahreszeit andere Stimmungen. In unmittelbarer Nähe des Museums befindet sich ein Gästehaus mit Cafe und Fremdenzimmern. (März-Okt. tgl. 10-18 Uhr, Nov 10-17 Uhr, 046 64/264, www.nolde-stiftung.de und www.museumscafe-seebuell.de)

Spezial : Zwei Ausstellungen zum 50. Todesjahr Emil Noldes

Nolde lebt!" - Eine Hommage an den Künstler Emil Nolde von sechs Künstlern aus Norddeutschland ist im Landgasthof Bongsiel vom 15. Juli bis 16. Oktober tgl. außer di von 9 bis 14 Uhr und von 17 bis 20 Uhr zu sehen, oder nach Vereinbarung (Telefon 04674/14 45).

Das Nolde-Museum in Seebüll gedenkt ebenfalls des 50. Todesjahres des Malers und richtet das Augenmerk besonders auf das Spätwerk des Malers. Gezeigt wird vor allem eine große Auswahl von Noldes sogenannten "ungemalten Bildern" (1938/45) und dazugehörige Ölgemälde.

Nordstrand Auf dieser platten Insel unterhalb des Meeresspiegels - wurde der Pharisäer erfunden, und wenn Sie sich auf der Insel bei einer Fahrradtour gegen den Wind gestemmt haben, dann haben Sie sich mindestens ein-zwei Tassen dieses heißen, verräterischen Getränks verdient.

Auf der Landkarte sieht sie aus wie eine Halbinsel, ist doch links und rechts des 4 km langen Autodammes, der 1935 gebaut wurde, viel Koogland entstanden. Als Beifahrer kann es einem passieren, dass man für einige Minuten träumt und nicht mitbekommt, dass man das Festland verlassen hat und sich nun auf einer Insel bewegt. Doch Nordstrand ist eine Insel; ein Rest der einstigen viel größeren Insel Strand, die von den schweren Sturmfluten 1362 und 1634 zerrissen wurde. Heute ist die Insel rundum von einem Seedeich umgeben und hat somit, bis auf künstlich aufgeschütteten Sand, grünen Strand. Die Marschinsel liegt wie auch Pellworm unter dem Meeresspiegel, vom Inselinneren kann man die Nordsee daher nicht sehen. Saftige Weiden, goldene Rapsfelder und jede Menge grasende Schafe bestimmen das Bild der Insel. Auf Nordstrand, seit 1991 Seeheilbad, Ferien verbringen, heißt: Spazierengehen, Fahrradfahren, Wattwandern.

Doch das als "Fahrradinsel gepriesene Nordstrand" ist mit Vorsicht zu genießen, denn wenn der Wind kräftig bläst (und das tut er an der Nordseeküste naturgemäß häufig), ist die Fahrradtour zumindest in die eine Richtung eine ganz schön beschwerliche Angelegenheit und eher etwas für hartgesottene Charaktere. Wer sich allerdings gegen den Wind gestemmt hat, der weiß was er getan hat und wird sich erschöpft, aber befriedigt in seine Unterkunft zurückbegeben und in dieser Nacht garantiert gut schlafen. Touristentrubel kennt Nordstrand nicht, auch wenn vom kleinen Hafen Strucklahnungshörn die Fähre nach Pellworm ablegt und Ausflugsdampfer u. a. zur Hallig Hooge und zu den Seehundbänken fahren.

Info: Auf Nordstrand wurde der Pharisäer aus einer "Notlage" heraus erfunden: Pastor Gustav Bleyer hatte im 19. Jh. dem Alkoholkonsum auf der Halbinsel den Kampf angesagt, doch für die Nordsträndler war es undenkbar, zu gewissen Feierlichkeiten nicht mit einem guten Tropfen anzustoßen. So auch die Taufe eines Neugeborenen anno 1872, die keinesfalls "unbegossen" gefeiert werden sollte. Bei der Kaffeetafel wurde zwar brav Kaffee serviert, aber bis auf den gestrengen Pastor erhielten die anderen Gästen heimlich einen Schuss Rum in ihr schwarzes Gebräu - versehen mit einer ordentlichen Sahnehaube und Zucker, um das Aroma zu vertuschen. Das gelang weniger gut. Vielleicht griff der Pastor aus Versehen zur falschen Tasse oder er kannte seine Schäfchen nur allzu genau - aus welchem Grunde auch immer, der Oberhirte roch "Lunte" und rief wütend aus, "Ihr Pharisäer!" Ein Getränk war geboren und getauft.

Hamburger Hallig und Nordstrandischmoor

Die Hallig Nordstrandischmoor ist durch einen Lorendamm, der allein den Bewohner und ihren Gästen vorbehalten ist, mit dem Festland verbunden. Tagesausflüger benutzten die Fähre ab Nordstrand. Die Hamburger Hallig hat durch einen Damm Anschluss an die Küste erhalten. Auf Hallig Nordstrandischmoor sind vier Warften bewohnt, beliebter Treffpunkt ist der "Halligkrug". Eine Besonderheit ist der Hallig-Friedhof, die Grabsteine bestehen aus Carrara-Marmor und sind gelegt, damit sie bei Sturmfluten nicht weggespült werden. Auf der bis auf den Vogelwart unbewohnten Hamburger Hallig wandert man durch die sehr vielen von Brut- und Rastvögeln belebten Salzwiesen des Nationalparks. Ausführlicher Naturlehrpfad. Wunderschön: Wenn blühender Strandflieder die Insel in ein lila Farbmeer taucht. 60 Mal im Jahr ist die Hamburger Hallig wegen "Land unter" gesperrt.

Kiek mol (in)!

In Nordstrand:

St.Vinzenz-Kirche Sie stammt aus dem 13. Jh. und hat alle Sturmfluten überstanden. Sie besitzt einige historische Kostbarkeiten wie den mehr als 500 Jahre alten Schnitzaltar

Kirche St.Theresie am Osterdeich wurde 1662 von holländischen Deichbauern errichtet. Die besitzt 300 Jahre alte Altarvorhänge und echte Klöppelspitze aus Flandern, aus denen eine Föhrerin in mühseliger, vorsichtiger Kleinarbeit den Staub der Jahrhunderte herausgeklopft hat. Die Kirche ist klein, hochgewachsene Menschen sollten beim Eintreten besser den Kopf einziehen.

Infozentrum Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer Rad-Exkursionen (Am Kurhaus 27, Norderhafen, Tel. 8009)

Up n' Swutsch

In Niebüll:

Eck's Kino Drei Kinos mit Tischlämpchen und Bedienung. In den Sommermonaten wird der Film "Südtondern 1926/27" gezeigt. Zu sehen sind Land und Leute in Nordfriesland und die Einweihung des Hindenburgdamms. Lange Zeit war dieser Film verschollen, bis er bei Umbauarbeiten des Kinos wieder gefunden wurde. Die Termine erfahren Sie aus der Tagespresse. Hauptstr. 37, Tel. Programmansage 04661/404, www.eck-s.de

In Klanxbüll:

Charlottenhof Kultur- und Tagungshaus, 13 km nordwestlich von Niebüll; Theater, Musik, Lesungen. Im Frühjahr, Herbst und Winter Kunstmärkte. Osterklanxbüll 4, Klanxbüll, Tel. 04668/921 00, www.dercharlottenhof.de

In Bredstedt:

Fiedes Krog Hier gibt es musikalisch: Folk und Friesisches - live! und lukullisch: Fleisch und Fisch gutbürgerlich mit geduldig gezapftem Pils. Markt 35, Tel. 04671/23 00

Inkööpen

In Niebüll:

Spezialitäten-Haus Martensen Delikatessgeschäft mit friesischen Köstlichkeiten: Lammschinken, Schaf- und Ziegenkäse, Teesortiment und Hochprozentiges. Rathausplatz

Ziegenhof Christiansen Wenn Sie von Niebüll etwa 6 km in Richtung Küste fahren, finden Sie hier alles, was die Ziege liefert: Ziegenkäse, Ziegenmilch, Ziegensalami, Ziegenfelle. Und Kinder dürfen hier auch mal streicheln. Fast immer geöffnet, Marienkoog, Galmsbüll, Tel. 04665/791

In Bredstedt:

Gerberei-Lederhandlung H. G. Gilde (Schaf-)Felle: große, kleine, weiße, braune, aus eigener Gerberei; hier wird man nett beraten. Mo-Fr 9-12 und 14-18, Sa 9-12 Uhr, Gerichtsstr. 17, Tel. 04671/15 45

In Schobüll:

Galerie Lüth Aktuelle Kunstwerke - Gemälde und Skulpturen - bekannter und weniger bekannter Künstler werden hier ausgestellt. Mi-So 10-18 Uhr, Altendorfer Str. 21, Tel. 04846/456

Schön slopen

In Niebüll:

Insel Pension Gepflegtes, liebevoll geführtes kleines Hotel. 9 Zi., Gotteskoogallee 4, Tel. 04661/21 45

Niebüller Hof Das größte Hotel im Ort. Oft nehmen hier Bus- und Gruppenreisen Quartier. 145 Zi., Hauptstr. 15, Tel. 04661/60 80 01, Fax 12 67

In Bredstedt:

Club-Sport-Hotel Größtes Haus im Ort, Ziel von Reisegruppen. 60 Zi., Bahnhofstr. 1, Tel. 04671/912 20, Fax 91 22 24

Thomsens Gasthof De oole Kachelstuv ist ein kleines Hotel mit Biergarten und Kachelstube. 5 Zi., Markt 13, Tel. 04671/ 911 80, Fax 91 18 32

In Nordstrand:

Hotel Am Heverstrom Moderne Zimmer gleich neben dem Damm. Tagsüber Kaffee und Kuchen, abends nettes Restaurant. 11 Zi., Heverweg 14, Tel. 04842/80 00, Fax 72 73, heverstrom@t-online.de

Eeten un Drinken

In Niebüll:

Friesenhof Rustikales, schmiedeeisernes Ambiente. Fleisch- und Fischspezialitäten. Gute Portionen! Bahnhofstr. 26, Tel. 04661/55 25

Galerie Cafe 4 km südlich von Niebüll gibt es Kaffee und Kuchen wie in Omas Wohnstube mit Sofa und Spitzendecke. Dorfstr. 174, Risum-Lindholm, Tel. 04661/33 87

Hof Esther-Dora Am Weg von Niebüll nach Dagebüll liegt das Altenteil eines Landwirts, der das Haus Ende 1900 nach seinen beiden Ehefrauen Esther und Dora benannt hat. Gäste sitzen im baumumsäumten Garten oder in der Stube in schweren Polstern unter Ölbildern der Vorfahren. Es gibt köstliches Gebäck und würzige Kleinigkeiten. Mo Ruhetag, Galmsbüll, Tel. 04661/53 50

Cafe Storchennest In dem liebevoll restaurierten Friesenhaus werden köstliche Kuchen und kleine Gerichte serviert, außerdem alle friesischen Getränke. Sonntags Frühstück. Di Ruhetag, Gotteskoogstr. 32, Tel. 04661/ 67 50 74

In Bredstedt:

Andresens Gasthof Die feine Adresse an der B5 in Bargum (zwischen Bredstedt und Niebüll). Hier wird in geschmackvollem Ambiente geschlemmt und geschwelgt für entsprechendes Geld. Tisch bestellen! Mo/Di Ruhetag, Dörpstr. 63 (an der B5), W

In Schobüll:

Zum Krug Regionale, gute Küche im zwischen Schobüll und Husum liegenden Ortsteil Hockensbüll in einem wunderschönen Reetdachhaus aus dem Jahr 1707; schon Theodor Storm soll hier getafelt haben. Tischreservierung empfohlen. Mo Ruhetag, Hockensbüll, Alte Landstr. 2a, Tel. 04841/615 80

In Nordstrand:

Töpferei Hier kann man gleich drei Sachen auf einmal bekommen, die hübschen Tonwaren angesehen werden, sich in der angeschlossenen Teestube durch die verschiedenen Teesorten schlürfen und in die Galerie Lot di Tid gehen, dort ist ein kleines Keramikmuseum angeschlossen

Cafe Pharisäerhof idyllisch gelegenes Bauernhof-Cafe in einem alten Friesenhof, wo der Pharisäer kreiert worden sein soll, hier gibt es auch ein kleines landeskundliche Museum und schöne heimische Produkte zum Kaufen, Floristik, Kunsthandwerk, Produkte vom Erdbeerhof Jacobsen und schöne Kinderbücher- und spiele, Elisabeth-Sophien-Koog 3, 04842/353

Mühlencafe In der hübsch restaurierten Engel-Mühle, erbaut 1888, gibt es süße und herzhafte friesische Köstlichkeiten. Mo Ruhetag, Süderhafen 15, Tel. 04842/214, www.engel-muehle.de

För lütte Schietbüdel

In Wesselburen: Land & Leute-Erlebnispark Abenteuerspielplätze, Ponyreiten, Go-Karts, Minizoos und Bootverleih (April-Okt., tgl. 9 - 18 Uhr) www.land-und-leute-erlebnispark.de

Loopen, swömmen un hüppen

In Nordstrand: Bücherei im Kurzentrum, Norderhafen

Schwimmbad, Juni-Sep. vor- und nachmittags geöffnet, Am Kurhaus 27, Tel. 04842/466

Kegeln Kegelsporthalle Nordstrand, Herrendeich 6, Tel. 335

Reiten Petersen, Moordeich 38, Tel. 8513

Fahrradverleih: Ketelsen, Moordeich 68m Tel. 1313, Uhle Osterdeich 26-28, Tel. 219 Thiessen am Kurhaus 36, Tel. 1016

Schiffsausflüge nach Hallig Hooge, Pellworm, Sylt, Amrum

Zu Fuß zu Vogel-Hallig Südfall

Umgebung: Beltringharder Koog bei einem Spaziergang oder einer Radtour über den 9km langen Deich nach Norden besuchen

Hülp

Kurverwaltung Nordstrand Schulweg 4, 25845 Nordstrand, 04842/454, www.nordstrand.de , Tel. 04932/8910