Garding - Berühmter Sohn der alten Hafenstadt war der große Historiker Theodor Mommsen - der kurioserweise den Literaturnobelpreis bekam

In Garding, genau auf halber Strecke zwischen Tönning und St. Peter-Ording, führen alle Wege zum Marktplatz. 1590 erhielt Garding, mit Käse zu Reichtum gekommen, zusammen mit Tönning das Stadtrecht. Früher gab es Wasserwege, über die sich die Einwohner fortbewegten. Sie wurden später zugeschüttet, als Straßen gebaut wurden. Auf dem Markt bieten seit über 400 Jahren jeden Dienstag Händler ihre Waren an.

Im Zentrum des Treibens, auf dem höchsten Flecken der Stadt, steht die St.-Christians-Kirche, an der Generationen gebaut haben. Ihr massiver Turm, alle Giebel überragend, wirkt, als wolle er die kleinen Häuser rund um das Kirchenschiff behüten. Der große Historiker Theodor Mommsen wurde in Garding geboren, verbrachte allerdings nur die ersten drei Jahren in der Stadt. Doch Garding ließ sich nicht lumpen, und machte den Nobelpreisbürger zu seinem Ehrenbürger, eine Büste in der Innenstadt und das Theodor-Mommsen-Museum erinnern an den bedeutenden Sohn der Stadt.

Info Theodor Mommsen: Ein Historiker erhält den Literatur-Nobelpreis

Theodor Mommsen, der große Historiker, Kenner vor allem des römischen Rechts und der römischen Geschichte, wurde am 30. November 1817 in Garding geboren. Drei Jahre später zog die Familie nach Oldesloe. Ab 1838 studierte Mommsen in Kiel, war danach als Lehrer in Altona tätig. 1848 wurde er Professor der Rechtswissenschaften in Leipzig, dies allerdings nur kurz, da man ihn des Verdachts revolutionärer Gesinnung wegen seines Amtes enthob. Er wechselte nach Zürich, wurde später nach Berlin berufen. Auch politisch war er lange Jahre aktiv. Als Mitglied der Nationalliberalen gehörte er von 1881 bis 1884 dem Reichstag an. 1902 wurde Mommsen als erster Deutscher für seine Schriften zur römischen Geschichte mit dem Nobelpreis ausgezeichnet etwas überraschend erhielt er ihn in der Sparte Literatur. Mommsen starb am 1. November 1903.

Kiek mol (in)!

Theodor-Mommsen-Gedächtnisstätte Das älteste Haus der Stadt, das Alte Diakonat am Kirchplatz, ist das Geburtshaus von Theodor Mommsen, das nun eine kleine Gedenkausstellung beherbergt. Besichtigung nach Vereinbarung, Am Markt 5, Tel. 04862/172 67

Schön slopen

Gardinger Hof Schlichtes und freundliches Hotel mitten im Ort. 5 Zi., Süderstr. 52, Tel. 04862/257, www.gardinger-hof.de

Eeten un Drinken

Restaurant Hahneburg historisches Restaurant, montags Bratkartoffelbüffet, mit sehr leckeren Beilagen wie Roastbeef, geräuchertem Fisch oder Schnitzel

Kerlins Kupferpfanne Ungewöhnlich, aber köstlich: 20 verschiedene Schweizer-Rösti-Gerichte. Fischerstr. 1, Tel. 04862/ 256

Hülp Tourismuszentrale Eiderstedt, Markt 16, 25836 Garding, www.tz-eiderstedt.de und www.garding.de , Tel. 04932/469

Umgebung:

Katharinenheerd "Es geht uns wohl auf unsere alten Tage!"

Der Ort besitzt eine schöne Kirche. die einen separaten Glockenträger aufweist. Ein schönes Relief in Sandstein ist außerhalb der Kirche angebracht.

Es gibt eine amüsante Sage über die Jungfer Marje Flohr in Katharienheerd: Betrunkene dänische Soldaten holten das 10jährige Mädchen aus ihrer Stube und befahlen ihr einen Trinkspruch auszubringen. Mit todernstem Gesicht ergriff das Mädchen ein Glas und sagte: Et gah uns wol up unse olen dage! - Das wurde zum geflügelten Spruch auf Eiderstedt.