Sie gehören fast überall zum guten Ton und sind häufig das erste große gesellschaftliche und politische Ereignis des Jahres: die traditionellen Neujahrsempfänge. Im Kreis Stormarn luden allein am gestrigen Sonntag sieben Städte und Gemeinden ihre Bürger zum Gedankenaustausch ein. Ahrensburg war bereits am Freitagabend dran. Bürgermeister und Bürgervorsteher nutzen ihre Ansprachen, um einen Blick zurück und in die Zukunft zu werfen.

Reinfeld

44 Jahre hat er in Reinfeld ehrenamtlich Kommunalpolitik mitgestaltet, bis Mitte 2013 war er Bürgervorsteher: Hans-Peter Lippardt (CDU) ist beim Neujahrsempfang für seinen außerordentlichen Einsatz zum „verdienten Bürger“ der Stadt ernannt und mit der silbernen Nadel ausgezeichnet worden. „Das war ein würdiger Rahmen“, sagte Bürgermeister Gerhard Horn. Der Verwaltungschef selbst, der bei der Neuwahl im Mai nicht mehr antritt, freute sich ebenfalls über etliche Gespräche mit den rund 150 Gästen, in denen er viel Wertschätzung erfahren habe.

Der Bürgermeister erinnerte daran, was die Stadt in den vergangenen Jahren alles geschafft habe. „Seit 2006 haben wir 8,6 Millionen Euro Städtebauförderung bekommen“, sagte er, „außerdem wurden 27 Millionen Euro Privatinvestitionen ausgelöst.“ Der Umbau der Paul-von-Schoenaich-Straße im Zentrum werde fortgesetzt, die Planung für eine Brücke über die Bahnstrecke sei jetzt vergeben.

Bürgervorsteher Gerd Hermann (SPD) schlug auch kritische Töne an. So sei es falsch, Jugendliche per Alkoholverbot vom Herrenteich zu vertreiben, wo sie endlich einen Platz für sich gefunden hätten. Hermann sagte: „Das Thema ist erst beendet, wenn es einen Jugendtreff gibt.“