Ammersbeks Kommunalpolitik muss bei der Entwicklung der Gemeinde stets einen Spagat hinbekommen.

„Denn einerseits zählen wir zur Metropolregion Hamburg, andererseits gibt es hier viel Grün und Natur“, sagte Bürgermeister Horst Ansén in seiner Ansprache auf dem Neujahrsempfang. Das begrenze auch die Entwicklungsmöglichkeiten, jedenfalls quantitativ. „Entwicklung bedeutet für Ammersbek daher nicht ausschließlich Wachstum, sondern vor allen Dingen eine qualitative Verbesserung.“

Ein zentrales Thema dabei sei die demografische Entwicklung. „So wird die Zahl der Haushalte mit Kindern rückläufig sein.“ Dies auch, obwohl Ammersbek im Wettbewerb der Gemeinden um junge Familien „gut aufgestellt“ sei und sein Betreuungsangebot für Kinder im vergangenen Jahr ausgebaut habe. Die Nachfrage nach kleinen, altersgerechten Wohnungen werde steigen. Ansén mahnte deshalb an, Möglichkeiten der Innenraumverdichtung, also des Baus von Wohnungen auf Flächen im Ortszentrum, weiter zu nutzen. Dies solle beispielsweise durch Errichtung von bis zu 60 Mietwohnungen auf dem Areal des Hofes Timmermann geschehen. Dessen Grundstück liegt direkt hinter dem Rathaus und reicht bis zur Hamburger Straße.

Ansén räumte freilich ein, dass aufgrund restriktiver Ausgabenpolitik dringend notwendige Investitionen in die Infrastruktur verschoben wurden. Die Instandhaltung und -setzung der Straßen gehöre nun aber auf die Tagesordnung.

Unter den etwa 100 Gästen, die sich im Dorfgemeinschaftshaus einfanden, lauschten auch der Bundestagsabgeordnete Franz Thönnes, die Kreistagsabgeordnete Sigrid Kuhlwein (beide SPD) und Stormarns Kreiskämmerin Christine Maas, die in Ammersbek der CDU-Fraktion vorsitzt, den Worten Anséns. Für den Bürgermeister war der Auftritt auch schon eine erste Bewerbungsrede. Denn am 25. Mai stellt er sich wieder zur Wahl und will, wie er sagte, auch gern im kommenden Jahr auf dem Neujahrsempfang die Gäste willkommen heißen.