„Die Trennung zwischen ehren- und hauptamtlicher Verwaltung ist falsch“, sagte Ahrensburgs Bürgermeister Michael Sarach gegen Ende seiner Grußworte auf dem Neujahrsempfang im Marstall.

Vielmehr gebe es nur eine Verwaltung. „Und nur wenn so gedacht wird, kann Verwaltung auch funktionieren.“ Es folgte langer Applaus der rund 400 Gäste. Kurz darauf applaudierten sie dem 60-Jährigen nochmals, nachdem er anschließend gesagt hatte, dazu seien auch gegenseitiger Respekt, die Bereitschaft zum Kompromiss und der Verzicht auf persönliche Profilierungsansprüche notwendig. Sarach: „Dazu werde ich meinen Teil beitragen.“ Der Bürgermeister spielte damit auf das wenigstens zuweilen angespannte Verhältnis zwischen Politik und Verwaltung in der Schlossstadt an.

Der weitere Gastgeber, Bürgervorsteher Roland Wilde (CDU), nahm den Ball auf und meinte: „Meine Aufgabe wird es sein, ausgleichend zu wirken.“

Kreispräsident Hans-Werner Harmuth (CDU) zollte wiederum „Respekt, dass das so in der Öffentlichkeit dargestellt wird“. Das signalisiere Aufbruchstimmung und „dass sich beide Seiten für die Stadt ins Zeug legen werden“. Rafael Haase von der SPD meinte hingegen, er sei ohnehin voller Respekt für die Arbeit der Verwaltung, da diese „total überlastet ist“. Skeptisch zeigte sich allerdings FDP-Fraktionschef Thomas Bellizzi: „Wenn sich das Verhältnis bessern soll, müssen die Vorlagen auch präzise sein und alle Fakten enthalten.“

„Ich würde mir wünschen, dass beide Seiten mehr miteinander sprechen“, sagte Sven Runge, Geschäftsführer der Firma Sound & Light Service GmbH. Er hatte mit seinem und dem Engagement seiner Mitarbeiter dafür gesorgt, dass in Ahrensburg im vergangenen Jahr eine Weihnachtsbeleuchtung erstrahlen konnte und dabei auch viel Kontakt zur Verwaltung. Runge: „In der Stadtverordnetenversammlung sollte es mehr Sachlichkeit und die eine oder andere Spitze weniger geben.“

Besucher Tom Schleifenbaum stellte einen gewissen Grad an Unkenntnis fest: „Viele Bürger wissen gar nicht, wer eigentlich ‚die Stadt‘ ist, wer hier welche Entscheidungen fällt oder wie welche Beschlüsse zustande kommen.“

Der Stimmung tat die Diskussion keinen Abbruch. Aufgehellt wurde sie zudem von den „Schnattertanten“, einem als ältere Damen verkleideten Duo des Hamburgs iks-Theaters. Musikalisch wurde der Abend mit Jazz- und Latin-Klängen von dem Ensemble Session Noisses untermalt, während auf der Leinwand über der Bühne des Marstalls filmische Impressionen aus dem Ahrensburg der 1960er-Jahre in Endlosschleife flimmerten.