Die Jugendlichen der Estestadt mussten fast fünf Jahre ohne eigene Anlage auskommen und auf Plätze in Jork oder Harsefeld ausweichen.

Buxtehude. Wahrscheinlich musste sich Marc Olszewski erst einmal zwicken, als die ersten Bagger anrollten. Ist das wirklich wahr? Gehen die Bauarbeiten zum Skaterplatz tatsächlich los? Der Buxtehuder Jugendpfleger kann beruhigt sein. Das Areal an der Konrad-Adenauer-Allee wird wahrhaftig in einen Skaterplatz umgewandelt werden. Das "Jahrhundertereignis", von dem er immer gesprochen hatte, tritt endlich ein.

Jetzt müssen nur noch einige Bäume und Sträucher weichen, damit die Skater endlich große Sprünge machen können. Die Bauarbeiter müssen den Moorboden abschieben, die Wurzeln der Bäume entfernen und ein Mineralgemisch einbringen. Spätestens im September soll das Ganze fertig sein, sagt Jörg Rönner, Leiter der Fachgruppe Straßen und Grünanlagen der Stadt Buxtehude.

Auch bei der Stadtverwaltung sei die Freude groß, jetzt endlich die Akte Skaterplatz schließen zu können, sagt er. Immerhin mussten die Jugendlichen fast fünf Jahre ohne eigene Anlage auskommen und auf Plätze in Jork oder Harsefeld ausweichen.

Bald aber schon werden acht unterschiedliche Fahrelemente auf der 20-mal 30 Meter großen Fläche an der Konrad-Adenauer-Allee stehen, womit die skaterplatzlosen Tage in Buxtehude Geschichte sein werden. "Es ist einfach toll, wir sind sehr zufrieden", sagt Olszewski. Die Freude bei den Jugendlichen sei riesig, dass sie nun für 170 000 Euro den Platz bekommen, den sie sich seit Jahren gewünscht haben. Wichtig sei ihnen vor allem gewesen, dass der Platz wegen der besseren An- und Auslaufmöglichkeiten rechteckig ist und theoretisch erweitert werden kann, erklärt der Jugendpfleger. Das ist auf dem 7000 Quadratmeter großen Areal auf jeden Fall möglich. Zur Straße hin ist genügend Platz und Richtung Osten ebenfalls. Außerdem liegt er zentral in der Nähe des Bahnhofs.

Schließlich ist es langfristiges Ziel, einen echten Jugendtreffpunkt auf dem Areal zu etablieren. Fußball, Basketball und andere Sportarten sollen möglich sein - ein multifunktionaler Platz eben, den Jugendliche unverbindlich als Ort zum Zeitvertreib nutzen. Dazu sollen auch die Sitzgelegenheiten beitragen, die dort entstehen sollen. Eine pädagogische Betreuung seitens der Jugendpflege soll es ebenfalls geben, jedoch wird sie nicht permanent, sondern punktuell sein.

Langfristig wünscht sich Olszewski zudem eine Flutlichtanlage auf dem Platz, damit die Jugendlichen im Herbst, wenn die Tage bereits merklich kürzer werden, auch abends noch skaten können. "Die üblichen Ruhezeiten werden eingehalten", verspricht er. Nicht zuletzt der 45 000 Euro teure Lärmschutz wird dafür sorgen, dass sich die Anwohner von dem Platz möglichst wenig gestört fühlen. Dieser Lärmschutz war es auch, der unter anderem dafür sorgte, dass sich die Standortsuche so lange hingezogen hatte. Der Platz an der Konrad-Adenauer-Allee stand nämlich schon einmal für die Skateranlage fest, doch dann hatte man den notwendigen Schallschutz als zu teuer befunden.

Die Fläche wurde wieder verworfen. Im vergangenen Jahr hieß es dann, die Skater sollten auf dem Areal gegenüber der Marktkauf-Einfahrt ihre Runden drehen. Die Freude der Jugendlichen hielt sich darüber bereits von Anfang an in Grenzen. Sie fanden die Fläche zu klein, außerdem hätte die Anlage nur dreieckig ausfallen können - für sie viel zu unpraktisch. Anfang des Jahres mischte die Buxtehuder Stadtverwaltung die Karten wieder neu. Und besann sich erneut auf den Platz an der Konrad-Adenauer-Allee, für den dann eben der 5,50 Meter hohe Schallschutz mit eingeplant wurde.

"Müsste dieser Lärmschutz nicht sein, hätten wir vielleicht noch viel mehr Wünsche der Skater realisieren können", sagt Olszewski. Doch er will nicht meckern. "Sicherlich gibt es noch tollere Plätze, aber wir sind wirklich glücklich." Der nächste Schritt wird nun die Gründung eines Vereins sein. Dieser Verein soll sich um die Belange des Platzes und seiner Nutzer kümmern und die Eigeninitiative der Fahrer stärken. Er soll garantieren, dass es immer jemanden gibt, der den Platz pflegt und in Ordnung hält. Außerdem soll er dazu beitragen, dass Förderer, neue Mitglieder und Nutzer der Skateranlage angeworben werden und der Platz mit Hilfe von Veranstaltungen auch in anderen Regionen bekannt wird.