Zumindest eine Sache scheint sicher, in dem spektakulären Streit um das Repowering in Wohnste und Ahlerstedt: er wird mit den allerhärtesten Bandagen geführt.

Ein Bestechungsversuch ist ein krimineller Akt. Die unbewiesene Behauptung, jemand habe einen solchen Versuch unternommen, ist ebenfalls kriminell. Wer in Kauf nimmt, kriminell zu handeln, muss unter einem extremen Druck stehen oder sehr starke persönliche Motive haben. In jedem Fall kann nur ein Gericht klären, wer von den beiden Kontrahenten recht hat. Zunächst gilt jedoch der Grundsatz "Im Zweifel für den Angeklagten". Für Helmut Ehlen spricht auch, dass er von Menschen aus beiden Gemeinden in Schutz genommen wird.

Der offenbar existierende persönliche Streit sollte aber nicht den Blick für das Wesentliche verstellen. Es geht nicht um zwei Personen - sondern um das Geschäftsmodell dreier Windkraft-Gesellschaften, an denen viele Menschen in Wohnste und Ahlerstedt beteiligt sind. Der Wohnster Rat hat dieses Geschäftsmodell geprüft und für gut befunden. In Ahlerstedt, wo auch ein Experte hinzu gezogen wurde, kommt man offenbar zu einem ähnlichen Urteil. Das Für und Wider wurde lange Zeit abgewogen - jetzt sollte dem Repowering nichts mehr im Wege stehen. Es geht um Erträge für ganz normale Bürger. Es geht auch um Gewerbesteuern für die Gemeinden. Und nicht zuletzt geht es darum, dass endlich umweltfreundliche Energieanlagen ans Netz gehen - in Wohnste, Ahlerstedt und anderswo.