Gemeinde will Kinder und Jugendliche möglichst früh für Äpfel, Kirschen & Co. begeistern

Jork. Das Obstbauzentrum Jork plant ein regionales Bildungsprojekt mit dem Schwerpunkt "Aufbau und Betrieb eines Aus- und Weiterbildungszentrums für Ostbau". Dafür soll es künftig extra einen Referenten an der "Esteburg - Obstbauzentrum" geben. Der Finanz- und Personalausschuss der Einheitsgemeinde Jork hat sich einstimmig für das Projekt ausgesprochen. Die Gemeinde Jork will sich in den Haushaltsjahren 2011 und 2012 jeweils mit bis zu 3105 Euro beteiligen.

Die Jorker Verwaltung unterstützt das Vorhaben. "Ich halte es für wichtig, zum Beispiel Kindern, die in der Kulturlandschaft Altes Land aufwachsen, viel Wissen über den Obstbau zu vermitteln. Die enge Kooperation zwischen dem Obstbauzentrum und Schulen wird von beiden Seiten gewünscht. Projekte wie das Grüne Klassenzimmer gibt es bereits", sagt Jorks Kämmerer Matthias Riel.

"Vertreter des Obstbauzentrums haben in diesem Sinne gebeten, das Projekt bei der Anschubfinanzierung zu unterstützen, um einen erfolgreichen Start zu gewährleisten", sagt Karsten Klopp, Leiter der "Esteburg". Die Nachfragen der Schulen Horneburg, Jork und Steinkirchen zeigen das Interesse am "Grünen Klassenzimmer", so sei neben Honorarkräften eine feste Stelle für eine Ausbildungsfachkraft sinnvoll, sagt Klopp. Damit könne neben den bereits bestehenden Säulen Forschung und Beratung eine dritte Säule mit dem Schwerpunkt Aus- und Weiterbildung geschaffen werden. "Die Organisation, Bewerbung, Durchführung und Evaluierung von Veranstaltungen, die am Obstbauzentrum in Jork-Moorende im Rahmen der Aus- und Weiterbildung dann angeboten würden, könnten so personell in einer Hand liegen. Dies würde unser Bildungsangebot deutlich erweitern", sagt Matthias Görgens, stellvertretender Leiter des Obstbauzentrums. "Unsere Zielgruppen wären Obstbauern und Landwirte, die die Einrichtung zur Weiterbildung nutzen, aber auch Fachtouristen oder auch Kinder aus Kindergärten und Schulen."

Zunächst sei in Abstimmung mit den Samtgemeinden Lühe und Horneburg vorgesehen gewesen, dieses Projekt zur Leader-Förderung anzumelden. Aufgrund der angestrebten Personalkostenförderung sei eine Leader-Projektfinanzierung allerdings nicht möglich gewesen, so Görgens.

Gleichwohl wurden über das Obstbauzentrum die Projekt- und Finanzierungsplanungen fortgesetzt. Geplant sei eine zweijährige Projektlaufzeit mit einem Gesamtbudget von 54 000 Euro, so Klopp. Dafür habe man, aufgeteilt auf zwei Haushaltsjahre, einen Zuschuss von bis zu 6200 Euro von der Gemeinde Jork sowie den Samtgemeinden Lühe und Horneburg beantragt, so Klopp. "Ziel ist es, nach Abschluss des Projektzeitraums den Bildungsbereich des Obstbauzentrums Jork wirtschaftlich eigenständig zu betreiben", sagt der Leiter der "Esteburg".

Um das Interesse der Schulen und Kindergärten aus den drei Kommunen an Veranstaltungen, die künftig am Obstbauzentrum Jork angeboten werden können, zu dokumentieren, habe man eine Projektskizze erstellt. In diesem Jahr werden demnach zunächst drei Schulklassen aus Jork und zwei Klassen aus Steinkirchen am "Grünen Klassenzimmer" teilnehmen.

Darüber hinaus zeigt die Projektskizze, welche Mittel für Personal aufgebracht werden müssen, um die Aufnahme des Betriebes des Aus- und Weiterbildungszentrums zu gewährleisten. "Über die Entwicklung eines Wirtschaftsbetriebes wird eine anteilige Finanzierung dieses Projektes angestrebt", sagt Klopp. Die Projektlaufzeit sei von Januar 2011 bis 31. Dezember 2012 festgelegt. Die finanzielle Projektausstattung ist für diese zwei Jahre mit einem jährlichen Budget von 27 000 Euro konzipiert.

Der Obstbauversuchsring würde demnach 12 690 Euro tragen, vom Verein Öko-Obstbau Norddeutschland Versuchs- und Beratungsring kämen 4995 Euro dazu, und die Gemeinde Jork sowie die Samtgemeinden Lühe und Horneburg würden jeweils 3105 Euro beisteuern. "Von diesem Geld würden 22 000 Euro für Personalkosten und 5000 Euro für Ausstattung und Material ausgegeben", sagt der Leiter der "Esteburg", Karsten Klopp.