Heiße Phase der Umzugsvorbereitungen läuft. Am 6. Oktober wird nach eineinhalb Jahren der neue Verwaltungsstandort in Elmshorn eröffnet.

Pinneberg/Elmshorn. Nach eineinhalb Jahren organisatorischer Vorarbeit zieht die Kreisverwaltung mit Sack und Pack vom bisherigen Standort in der Pinneberger Innenstadt ins Gewerbegebiet Grauer Esel in Elmshorn. Zusammen mit den mehr als 500 Mitarbeitern, die an die Kurt-Wagner-Straße in Elmshorn ins ehemalige Talkline-Gebäude umziehen, treten mehr als zehn Kilometer Akten die Reise an.

Bis zu 20.000 Umzugskartons werden befüllt und von den Mitarbeitern einer Speditionsfirma vom 27. September an nach Elmshorn transportiert werden. Und zwar im Drei-Schichten-Betrieb für rund 200.000 Euro.

+++Umzug der Kreisverwaltung kostet 1,9 Millionen Euro+++

+++Die Zulassungsstelle des Kreises bleibt in Pinneberg+++

Zu denen, die schon seit Tagen mitten in den letzten Umzugsvorbereitungen stecken, zählen Janine Teschke, 28, und Aurelia Mantey, 46, vom Fachdienst Jugend. Von Kollegen humorvoll "Kellerasseln" genannt, packen sie im Keller des Noch-Kreishauses Akten und anderes Material ein. Tonnenweise Akten lagern auch im einstigen Luftschutzkeller des achtstöckigen Gebäudes, das in den Jahren 1969 bis 1972 erbaut worden war. Am neuen Standort werden viele der Unterlagen, die von Amts wegen aufbewahrt werden müssen, in eine neue, moderne Zentralregistratur einsortiert werden.

Der eigentliche Umzug soll zwischen dem 27. September und dem 5. Oktober über die Bühne gehen. In dieser Zeit macht der Kreis alle Behörden dicht, ein Notdienst für dringend benötigte Hilfe wird jedoch eingerichtet. Vom 6. Oktober an soll sich die neue Verwaltung im frischen Glanz präsentieren - mit einer ganzen Reihe von Vorteilen für den Bürger. "Das Verlaufen und Suchen im Kreishaus hat ein Ende", freut sich Landrat Oliver Stolz. Was bisher aus baulichen Gegebenheiten nicht möglich war: Die Verwaltungskunden werden statt bislang durch fünf nur noch über einen Eingang zum "zentralen Bürgerservice" im Erdgeschoss geführt. Die neuen Rufnummern der Verwaltung in Elmshorn sowie weitere Bürgerinformationen zum Umzug finden sich auf der Internetseite unter www.kreis-pinneberg.de .

Angemietet wurden zum 1. September in Elmshorn 14.300 Quadratmeter Fläche, in Pinneberg standen der Verwaltung im gesamten Gebäudekomplex 15 100 Quadratmeter zur Verfügung. "Die Elmshorner Flächen sind effektiver zu nutzen", sagte Marc Trampe, Sprecher der Kreisverwaltung. Nach seinen Worten schlägt die Verlagerung des Standortes insgesamt mit fast 1,7 Millionen Euro zu Buche. Darin enthalten ist unter anderem der Preis für (gebrauchtes) Mobiliar, das laut Trampe "sehr günstig" erworben worden sei. Derzeit werden dort bis zu 5000 Möbelstücke auf- und eingebaut.

Dieser Tage sind Handwerker zudem mit speziellen Einbauten zum Beispiel von Laborräumen für die Bereiche Gesundheit und Umwelt beschäftigt. Entscheidend mitgewirkt an den Umzugsvorbereitungen haben 35 Mitarbeiter der Verwaltung, die sich in verschiedenen Arbeitsgruppen engagiert hatten. "Durch ihre Arbeit und das Einbringen ihres Know-how haben wir viel Geld gespart", lobte Sprecher Trampe.

Einzig die Fachdienste Straßenverkehr und die Bereiche Straßenbau und Verkehrssicherheit verbleiben, wie berichtet, am bisherigen Standort an der Flensburger Straße in Pinneberg. Erhalten bleibt der "Kreisstadt" zudem der Erste Bürger des Kreises: Kreispräsident Burkhard E. Tiemann bezieht Räume im Dachgeschoss der historischen Landdrostei, dort, wo einst der Landdrost herrschte. Landrat Stolz indes hat sein neues Domizil im fünften Stockwerk des Kreishauses am Grauen Esel - mit Weitblick übers Gewerbegebiet bis zur Autobahn. Wer ihn und seine Mitarbeiter besuchen möchte oder muss, kann auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen: Direkt vor dem künftigen Kreishaus ist eine Bushaltestelle, die im 15-Minuten-Takt eine Verbindung Richtung Innenstadt/Bahnhof bietet. Die Kantine im Erdgeschoss kann von jedermann genutzt werden.

Was aber passiert nach dem 6. Oktober mit den Verwaltungsgebäuden in Pinneberg? Nach Informationen des Hamburger Abendblatts in Pinneberg wird bis November mit einer Entscheidung gerechnet, welcher der drei bisherigen Bieter den Zuschlag für Areal bekommt. Zu den Interessenten gehören zwei Wohnungsbauunternehmen und ein Bieter, der unter anderem einen Hotelbau planen soll. Bis ein neuer Besitzer gefunden ist, muss der Kreis auf seine Kosten den dann leeren Gebäudekomplex unterhalten - inklusive der Fassadensicherung am Hochhaus.