Bürgermeisterin Kristin Alheit wurde von den gravierenden Veränderungen nur in einer Vier-Zeilen-Mail vom Landrat informiert.

Kreis Pinneberg. Ab nach Elmshorn: Dieses Motto gilt bei Landrat Wolfgang Grimme (CDU) nicht nur für den geplanten Umzug der Kreisverwaltung, die ins Talkline-Gebäude einziehen soll. Auch die Zulassungsstelle des Pinneberger Straßenverkehrsamts, bisher an der Flensburger Straße, direkt neben dem TÜV angesiedelt, soll am Grauen Esel einen neuen Standort finden. Und damit der Umzug eine richtig runde Sache wird, plant der TÜV nach Worten von Landrats-Sprecher Andreas Köhler dort ebenfalls eine Prüfstation zu errichten. Die Pinneberger TÜV-Dependance bleibt jedoch erhalten.

Bürgermeisterin Kristin Alheit (SPD) wurde von den für die Kreisstadt gravierenden Veränderungen nur in einer Vier-Zeilen-Mail vom Landrat informiert. Die lapidare Form der Benachrichtigung stört sie allerdings weniger als die Tatsache, dass Belange der Kreisstadt nun Stück für Stück geopfert werden. "Das werfe ich nicht nur Herrn Grimme, sondern auch den Politikern des Kreistags vor", sagt Alheit. Die Verwaltungschefin erwartet nicht einmal , vor jeder Entscheidung des Kreisverwaltung detailliert informiert zu werden.

Köhler betont, dass politisch noch nichts entschieden sei. Erst nach der Sommerpause werde sich im September wohl der Hauptausschuss mit dem Thema befassen.

Nach Köhlers Angaben, war schon immer eine Verlagerung der Straßenverkehrsbehörde von der Flensburger Straße bei einem anstehenden Umzug der Kreisverwaltung geplant und auch politisch abgesegnet worden. Nur weil beim Rahimi-Projekt (ehemaliger Pinneberger Güterbahnhof) kein Platz zur Verfügung gestanden hätte, sei damals davon wieder Abstand genommen worden.

Mit dem Wechsel in das Talkline-Gebäude seien die Verhältnisse nun anders. Dort gebe es genügend Platz, um auf 600 bis 1000 Quadratmetern den Fachdienst Straßenverkehr unterzubringen. Auch die erforderlichen Außenanlagen ständen zur Verfügung.

Der bislang ebenfalls im Gebäude an der Flensburger Straße untergebrachte Fachdienst Straßenbau und Verkehrssicherheit wäre ohnehin in die neue Zentrale der Kreisverwaltung umgezogen, sagt der Sprecher der Kreisverwaltung.

Beim Umzug der Straßenverkehrsbehörde nach Elmshorn kann der Kreis nach Köhlers Angaben sogar richtig Geld sparen. Die Verlagerung nach Elmshorn werde um zwei Drittel günstiger als die sonst anstehenden Sanierungen und Umbauten im vorhandenen Straßenverkehrsamt an der Flensburger Straße. Mit den Nachbarn wie TÜV und Famila würden Gespräche geführt.

Zur Kritik über die lapidare Mitteilung an Pinnebergs Bürgermeisterin sagt Köhler, man habe diesen Weg gewählt, damit Alheit nicht anderweitig über die Umzugspläne informiert werde. Telefonisch sei die Bürgermeisterin nicht zu erreichen gewesen.