Die Sieger des Kita-Ideenwettbewerbs bekamen ihre Preise. Die Regenbogenkinder siegten und freuten sich über 1000 Euro.

Norderstedt. Sie hatten nicht mit dem Sieg gerechnet und sich keine Gedanken gemacht, was sie mit 1000 Euro anfangen wollen. Die Regenbogenkinder haben beim Ideenwettbewerb der Norderstedter Kitas gewonnen. Wasser war das Thema, das den Jungen und Mädchen der Integrations-Kita zu Sieg und Geld verholfen hat.

"Wir haben uns wirklich schwer getan, von den Projekten eins für das Beste zu erklären. Sie waren alle toll", sagte die Jury-Vorsitzende und Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Petra Müller-Schoenemann, die den Kita-Award im Plenarsaal des Rathauses moderierte. Acht Gruppen mit insgesamt 70 Kindern hatten ihre Ideen bei der vierten Auflage des Wettbewerbes präsentiert, etwas weniger als beim letzten Mal.

Zurzeit nimmt es viel Zeit und Kraft in Anspruch, Krippenplätze zu schaffen

"Das ist momentan eine schwierige Zeit in vielen Einrichtungen. Dort werden die Gruppen umorganisiert, neue eingerichtet, Räume werden umgestaltet, ganze Kitas neu gebaut", sagte die zuständige Dezernentin Anette Reinders. Motor ist, dass die Eltern ab August 2013 das Recht auf einen Krippenplatz haben. Zwar ist Norderstedt im Vergleich zu anderen Städten und Gemeinden schon relativ gut aufgestellt, dennoch fehlen noch gut 150 Plätze für die Jüngsten. Die Stadt will die Lücke in den nächsten Jahren schließen.

"Ich hoffe, ihr hattet Spaß, und ihr habt etwas gelernt", sagte die Dezernentin. Und lernen könne man am besten, indem man selber etwas tut, bastelt, malt, baut oder experimentiert. Genau dafür sei der Kita-Wettbewerb ins Leben gerufen worden.

Ganz bewusst stellte die Moderatorin die Kinder und ihre Erzieherinnen auf eine Geduldsprobe. "Die Siegerehrung kommt zum Schluss", sagte sie und forderte den Nachwuchs auf, ganz laut den Mann zu rufen, der das Warten auf die Preise und Urkunden mit Musik und Spaß verkürzte: "Grüüünschnaabel" - beim dritten Versuch reichte die Lautstärke, der Kinderlieder-Macher sprang aus seinem Versteck und legte los. Er forderte die Kinder auf, ihre Stühle zu verlassen, nach vorne zu kommen und mit ihm zu singen und zu tanzen. Unterstützt vom MP3-Player widmeten sich der Musiker und sein junges Spontan-Ensemble den Elementen Wasser, Erde, Luft und Feuer.

"Wisst ihr denn, wer hier im Rathaus der Chef ist", wollte die Jury-Vorsitzende wissen. Nach kurzer Denkpause stand fest: der Nikolaus. Da musste auch der lachen, der das Sagen hat. Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote übernahm es, die Preise und Urkunden zu verteilen, konnte sich aber vorher einen kleinen Seitenhieb an die Stadtvertreter nicht verkneifen: "Ich würde mir wünschen, dass viele Sitzungen so bunt und lebhaft verlaufen, und dass ein so großer Konsens herrscht."

Sachpreise bekamen alle, die mitgemacht hatten. "Mit den Leuchtplatten und -tischen könnt ihr zum Beispiel Fotos oder eure Finger beleuchten", sagte Petra Müller-Schoenemann, die den Sponsoren für die Spenden dankte. Und gerade, als die ersten Kinder müde wurden und es kaum noch auf den Stühlen aushielten, wurde es spannend. Der fünfte Platz und 200 Euro gingen an die Kita Streifenentenclub, über Platz vier und 300 Euro freuten sich die Ministerne von der Kita Sternschnuppe. Kinder und Erzieherinnen hatten die Außenanlage erweitert, Büsche gepflanzt, einen Kletterberg aus Autoreifen aufgeschichtet und sich mit Insekten beschäftigt.

Wie ist es blind zu sein? Mit dieser Frage setzten sich die Kinder in der Kita der Johannes-Kirche auseinander. Ausgangspunkt war die biblische Geschichte vom blinden Bettler Bartimäus, den Jesus heilte und wieder sehend machte. Blinde Menschen können gut fühlen, die Kinder testeten mit verdeckten Augen, wie gut ihr Fühlsinn ausgeprägt ist. Die Erzieherin hielt ihnen einen Würfel hin, der mit unterschiedlichen Formen und Mustern beklebt war. Die meisten fanden heraus, ob es sich um ein Dreieck, einen Kreis oder eine Blume handelte. Und sie absolvierten einen kurzen Weg mit einem Blindenstock. Platz drei war mit 500 Euro dotiert.

Die Lichterkinder haben Geld für Neugeborene in Nicaragua gesammelt

800 Euro und Platz zwei gingen an die Kinder in der Kita Wühlmäuse für ihr Projekt Lichterkinder. "Wir haben ein Licht in unserem Herzen schlummern, und das wollen wir nach Nicaragua senden", lautete das Motto. Die Jungen und Mädchen haben Laternen gebastelt, die sie nach dem Umzug verkauft haben. Von dem Geld wird in Nicaragua Medizin gekauft für "Babys, die noch im Bauch oder gerade herausgekommen sind". Von den Lichterkindern, die ein Lächeln in die Gesichter der Menschen zaubern, handelte das Lied, das die Projektkinder während der Preisverleihung gesungen haben.

Beim Siegerprojekt haben sich die Elementar- und Grundschulkinder dem nassen Element genähert. Sie haben Wasser geschöpft, die Seemannsprüfung abgelegt, Ertrinkende gerettet, Schatzkisten verziert, Strandgut ausgegraben, einen Wal gemalt, das Wasserwerk Garstedt besucht und sich beim Meeresrauschen von der CD entspannt.