Neetze. Erste Ernte ohne Heizung: Wo das Gemüse vor Ostern aus dem Boden kommt, wie viel es kostet und warum die Saison bereits läuft.

  • Der erste Spargel aus heimischem Boden ist ab sofort bei Lüneburg zu haben
  • Der Saisonstart im März gilt als besonders früh
  • Der Landwirt erklärt, warum das Gemüse auch ohne Bodenheizungerntereif ist

Es ist ein ungewöhnlich früher Start in die Saison: Im Landkreis Lüneburg hat ein Landwirt jetzt die ersten Stangen Spargel gestochen. Zwar gibt es in den Geschäften bereits Spargel aus dem Ausland sowie regionalen Spargel, der mithilfe von Bodenheizungen früher zum Wachsen gebracht wird. Aber bei diesem Spargel wurde – abgesehen von der Folienabdeckung – nicht nachgeholfen.

Auf dem Spargelhof Strampe in Neetze (Landkreis Lüneburg) sticht Max Strampe den ersten Spargel der Saison 2024.
Auf dem Spargelhof Strampe in Neetze (Landkreis Lüneburg) sticht Max Strampe den ersten Spargel der Saison 2024. © Spargelhof Strampe | Spargelhof Strampe

Rechtzeitig zu Ostern sollte die erste Ernte gelingen, das war die Hoffnung von Max Strampe und seinen Kollegen in der Region. Jetzt kommen die ersten frischen Stangen des beliebten Frühjahrsgemüses schon Mitte März in den Verkauf. „Das ist der guten Wetterlage zu verdanken“, sagt der Spargelbauer aus Neetze. Entscheidend sei ausreichend Sonne, die Wärme für den Boden bringt.

Saison für Spargel startet im März: Sonnenwärme ermöglicht frühe Ernte im Landkreis Lüneburg

Das funktioniert in der Region rund um den Spargelhof Strampe besonders gut, da der dortige Sandboden nahe der Elbe sich schnell erwärmt. Der spezielle Untergrund hat einen weiteren Vorteil: Er lässt das Wasser gut abfließen. „Deshalb haben wir auch kaum Probleme mit Staunässe“, sagt Max Strampe. Auch einige weitere Betriebe im Land werden zu Ostern den ersten regionalen Spargel anbieten können, sagt Fred Eickhorst von der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer in Niedersachsen.

Die meisten niedersächsischen Spargelbauern rechnen jedoch frühestens von Mitte April an mit der Ernte. Weil viele Felder nach monatelangen Regenfällen aufgeweicht waren, haben die Bauern erst spät begonnen, Spargeldämme aufzupflügen. Mit den Spargeldämmen bleiben die sprießenden Triebe im dunklen Erdreich und behalten ihre weiße Farbe.

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In Niedersachsen haben im vergangenen Jahr 212 Betriebe auf einer Fläche von rund 4400 Hektar Spargel angebaut. Fast alle Felder sind mit einer einfachen Folie abgedeckt. Indem sie auf die weiße oder schwarze Seite gewendet wird, kann die Erwärmung des Bodens gesteuert werden. Rund 23.200 Tonnen Spargel wurden laut Landesamt für Statistik Niedersachsen im Jahr 2023 gestochen.

Der sandige Boden in der Region hat sich so gut erwärmt, dass eine frühe Ernte des Edelgemüses möglich ist.
Der sandige Boden in der Region hat sich so gut erwärmt, dass eine frühe Ernte des Edelgemüses möglich ist. © Spargelhof Strampe | Spargelhof Strampe

Jetzt gibt es drei Monate lang Spargel: Saison endet am 24. Juni

Der erste Spargel vom Hof Strampe wird von Mittwoch an im Hofladen in Neetze verkauft. Er kostet pro Kilogramm zwischen neun und 15 Euro, je nach Sortierung. Günstiger sind zum Beispiel die krummen oder die violetten Stangen, der schönste Spargel wird als Klasse I bezeichnet. Die Spargelsaison endet üblicherweise am Johannistag, dem 24. Juni.