Wie Hamburg die Apollo-Mission erlebte und das Abendblatt darüber berichtete

Hamburg. Die Nacht vom 20. auf den 21. Juli 1969 haben viele Hamburger vor ihren Fernseh- oder Radiogeräten verbracht. Es ist einer jener Tage, an die man sich ein Leben lang erinnern wird. Diesmal ist es glücklicherweise kein Kriegsbeginn, keine Katastrophe und kein Attentat, das die Menschen bewegt, sondern die Landung der ersten Menschen auf dem Mond.

In seiner Ausgabe vom 21. Juli 1969 bringt das Abendblatt auf der Titelseite zwei Fotos, die genauso schemenhaft und schwer zu erkennen sind wie die Fernsehbilder, die die Menschen fast die ganze Nacht über verfolgt haben. "Als erster Mensch betritt Neil Armstrong den Mond", steht unter dem Aufmacherbild. Auf Seite 3 gibt es dann ausführliche Berichte über "Die Mondnacht in Hamburg".

Dort heißt es: "Das Informationszentrum der 'neuspar'-Schalterhalle am Glockengießerwall war die ganze Nacht knüppelvoll. Viele Hundert Menschen erlebten an zwölf Farbfernsehern die aufregenden Minuten der Mondlandung mit und klatschten schließlich begeistert und erleichtert Beifall." Diese Frühform des Public Viewing war wohl vor allem der damals noch geringen Verbreitung von Farbfernsehern geschuldet.

"Kurz nachdem ein Mensch das erste Mal den Mond betreten hatte, erschien in der ganzen Stadt die Frühausgabe des Hamburger Abendblattes. Wie hier an den Landungsbrücken rissen sich die Hamburger um die druckfrische Zeitung", steht neben einem Foto vom frühen Morgen in der regulären Abendblatt-Ausgabe.