Juramia sinesis, ein mausgroßes Tier, lebte vor 160 Millionen Jahren und könnte die Urmutter moderner Säugetiere mit Gebärmutter sein.

Pittsburgh. Das Fossil eines mausgroßen Tieres hilft, eine wichtige Wissenslücke zur Evolution zu füllen: Juramaia sinensis lebte vor 160 Millionen Jahren und könnte die Urmutter der modernen Säugetiere mit Gebärmutter sein, schreiben chinesische und US-amerikanische Paläontologen im Magazin "Nature". Noch ist strittig, wann sich die Plazentatiere, die ihre ungeborenen Nachkommen über die Plazenta ernähren, im Stammbaum der Tiere abspalteten. Die Funde unterstützen Erkenntnisse der Molekularbiologie, nach denen die Abspaltung vor etwa 160 Millionen Jahren geschah.

Damals trennten sich die Plazentatiere von den anderen Säugetieren, den Beuteltieren und den Eier legenden Kloakentieren (Schnabeltier, Schnabeligel). Die bislang ältesten Funde eines Plazentatieres, des mausartigen Eomaia, sind 125 Millionen alt. Sie stammen wie Juramaia aus dem Nordosten Chinas. Der neue Fund zeigt ein Tier, das gut klettern konnte und sich von Insekten und Würmern ernährte. Darauf deuten das vollständig erhaltene Gebiss und Knochen der Vorderpfote hin.

Allerdings besaß Juramaia wohl noch keine Gebärmutter. Deshalb sei es womöglich nur die Urgroßtante der modernen Plazentatiere, erklärt der Paläontologe Zhe-Xi-Luo vom Carnegie Museum oft Natural History in Pittsburgh (US-Staat Pennsylvania).