Bei einem siebeneinhalbstündigen Außeneinsatz montierten die Astronauten die 350 Kilo schwere defekte alte Vorrichtung ab.

Washington. In einem zweiten Anlauf ist die Reparatur des Kühlsystems der Internationalen Raumstation ISS einen großen Schritt vorangekommen. Bei einem siebeneinhalbstündigen Außeneinsatz montierten die Astronauten Doug Wheelock und Tracy Caldwell Dyson am Mittwoch die defekte Pumpe ab, die Ende Juli zum Ausfall des Systems geführt hatte. Sie wird voraussichtlich an diesem Sonntag durch ein Reserveteil ersetzt.

Die insgesamt 350 Kilo schwere alte Vorrichtung, die in Form und Größe einer Badewanne ähnelt, wurde vorübergehend auf einem kleinen Transportwagen außen auf der Station verstaut. Zuvor mussten die Astronauten die Ventile von Kühlleitungen zudrehen und mehrere Kabel abmontieren. Anschließend begannen die Vorbereitungen zum Anbringen der Ersatzpumpe. Insgesamt stehen vier solcher Reserveteile auf einer Plattform außen an der ISS bereit.

Ein erster Versuch, das defekte Teil zu entfernen, hatte am vergangenen Sonnabend unterbrochen werden müssen, weil über ein Kilogramm giftiges Ammoniak aus einem Leck ausgeströmt war. Das hatte zu einem Rekord geführt: Die Astronauten blieben acht Stunden und drei Minuten im All - der längste Außeneinsatz in der Geschichte der ISS. Weil befürchtet wurde, dass die giftige Kühlflüssigkeit auch die Raumanzüge besudelt hatte, mussten sich die Astronauten dem Sonnenlicht aussetzen, um mögliche Ammoniak-Flecken verdunsten zu lassen.

Auch am Mittwoch ging die Nasa kein Risiko ein: Wheelock und seine Kollegin mussten vorsichtshalber bei der Rückkehr in die Station etwas länger in der Luftschleuse bleiben. Damit sollte sichergestellt werden, dass sie kein Ammoniak an ihren Anzügen in die ISS bringen.

Die Raumstation verfügt über zwei Kühlsysteme, die eine Überhitzung der Elektronik verhindern sollen. Seit eines der Systeme ausgefallen ist, sind in der ISS aus Vorsicht einige Geräte abgeschaltet. Die wichtigen Systeme an Bord arbeiteten aber normal, versicherte die Nasa. Kritisch werde es nur, wenn auch das zweite Kühlsystem ausfalle, bevor das erste repariert sei.