Offenbar wegen eines Programmierfehlers zündeten die Triebwerke für den Weiterflug zum Marsmond Phobos nicht, die Sonde wird abstürzen.

Berlin/Moskau. Die außer Kontrolle geratene russische Marssonde Phobos-Grunt stürzt voraussichtlich am 15. Januar ab. Der Zeitpunkt könne sich aber noch unter dem Einfluss „äußerer Faktoren“ ändern, zitierte die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Mittwoch einen Sprecher des Moskauer Verteidigungsministeriums. Derzeit umkreise der Havarist die Erde auf einer Umlaufbahn zwischen 319 und 305 Kilometer Höhe.

Die 13,5 Tonnen schwere Sonde war am 9. November vom Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) gestartet. Offenbar wegen eines Programmierfehlers zündeten dann aber die Marschtriebwerke für den Weiterflug zum Marsmond Phobos nicht.

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Russland startet wieder Sojus-Rakete

Die Raumfahrernation Russland hatte 2011 einige missglückte Projekte zu verbuchen. Die Marssonde Phobos-Grunt ging verloren und auch die am 23. Dezember gestartete Sojus-rakete stürzte kurz nach dem Start ab. Dennoch bereitet Russland ungeachtet des Absturzes einer Sojus-Rakete am vergangenen Freitag den Start eines weiteren Trägers dieses Typs vor. Die Rakete solle heute mit sechs Globalstar-2-Satelliten vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan abheben.

Am Freitag war eine Sojus-Rakete 421 Sekunden nach dem Start vom nordrussischen Militärkosmodrom Plessezk mit einem Meridian-Kommunikationssatelliten abgestürzt. Die Trümmer gingen im Gebiet Nowosibirsk nieder, einige trafen die „Straße der Kosmonauten“ eines kleinen Dorfes.

(dapd/abendblatt.de)