Triebwerke für den Weiterflug zum Roten Planeten zünden nicht

Moskau. Russland hat die Hoffnung auf eine Wiederbelebung der außer Kontrolle geratenen Marssonde Phobos-Grunt weitgehend aufgegeben. Die Chancen, die im Orbit festhängende Sonde reparieren zu können, seien nahezu gleich null, sagte der stellvertretende Leiter der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Vitali Dawidow, gestern nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax. Sollte bis Ende des Monats weiterhin kein Kontakt zur Sonde hergestellt werden können, sei die Mission gescheitert.

Als Phobos-Grunt am 9. November ihre Erdumlaufbahn erreichte, hatten die Triebwerke der umgerechnet 125 Millionen Euro teuren Sonde nicht gezündet und damit den Weiterflug zum Mars unmöglich gemacht. Seither gab es keinen Kontakt mehr. Ursprünglich war geplant, die Sonde zum Marsmond Phobos zu schicken. Dort sollte sie Bodenproben nehmen und diese im August 2014 zur Erde bringen.

Die gescheiterte Mission birgt ein zusätzliches Problem: Die 13,2 Tonnen schwere Sonde wird vermutlich irgendwann zwischen Ende Dezember und Ende Februar auf die Erde stürzen. Sie hat rund elf Tonnen hochgiftigen Treibstoff an Bord. Wo die Sonde abstürzt, ist noch unklar. Das Scheitern wird zudem wohl zu einer Umorientierung in der russischen Weltraumforschung führen. Statt des Mars werde der Mond mehr in den Vordergrund rücken, sagte Vitali Dawidow.