Bewerbung: Korrekt gekleidet zum Vorstellungsgespräch

"Kleider machen Leute" - der Titel dieser Novelle von Gottfried Keller ist längst zum geflügelten Wort geworden. In der Schulzeit waren bestimmte Schuh- oder Bekleidungsmarken gefragt. Wer die richtigen Labels trug, war cool und gehörte dazu.

Damit ist nun erst mal Schluß. Sicher, in der Clique oder auch in manchen Studiengängen stärkt die richtige Schuh-, Jeans- oder Sonnenbrillen-Marke auch weiterhin das Ansehen. Doch viele Abiturienten tauschen ihren lässigen Freizeitlook jetzt mit Blaumann, Kittel, Anzug oder Uniform.

Was im Berufsleben zählt, ist die richtige, also an das Unternehmen und die jeweilige Tätigkeit angepaßte Kleidung. Das beginnt bereits beim Vorstellungsgespräch. Wer im schrillen Hawaii-Hemd oder im bauchfreien Top bei einer Bank auftritt, wird gleich einen Fehlschlag verbuchen. Gerade mit Berufen im Bank-, Versicherungs- oder Beratungswesen werden ganz bestimmte Kleidungsvorstellungen verknüpft. Freizeitkleidung wirkt in diesen Branchen unseriös und inkompetent.

"Die Personalentscheider erwarten, daß Bewerber auch äußerlich so auftreten, wie sie als Mitarbeiter das Unternehmen vertreten würden", sagt der Hamburger Psychologe und Personalberater Claus Peter Müller-Thurau.

"Der Personalentscheider wird Ihnen immer mit folgendem Gedanken begegnen: ,Ordentlicher als heute wird dieser Mensch bei uns vermutlich nicht mehr auftreten'", bestätigt Manfred Zeidler von der MR Personalberatung. Deshalb ist es wichtig, sich vor einem Vorstellungsgespräch zu fragen: Wie wirke ich mit meiner Kleidung auf Menschen, denen ich das erste Mal begegne?