Christoph von Dohnányi, Chef des NDR Sinfonieorchesters, wird 80. Eine Rückschau.

Seinen 80. Geburtstag begeht Christoph von Dohnányi mit einem Festkonzert in Hamburg als Chefdirigent des NDR Sinfonieorchesters - damit ist der musikalische Weltenbürger ganz nah an seinen Wurzeln. Denn die Hansestadt und der Norden haben in seinem Leben immer eine zentrale Rolle gespielt, sowohl privat als auch beruflich: In Hamburg, wo er ein Haus in Elbnähe besitzt, wurden seine Geschwister und die jüngste Tochter geboren; sein Vater, ein Jurist, arbeitete für den hiesigen Senat, bevor er 1945 als Widerstandskämpfer ermordet wurde.

Die erste Stufe seiner Karriereleiter nahm Christoph von Dohnányi in Lübeck: Dort wurde er mit 27 Jahren jüngster Generalmusikdirektor Deutschlands. Nach weiteren Stationen in Kassel, beim WDR und an der Frankfurter Oper kam der international renommierte Maestro 1977 zum ersten Mal in leitender Position nach Hamburg, wo er als Chefdirigent und Intendant das Profil der Staatsoper prägte. Diese Zeit brachte neben vielen Erfolgen auch einige Probleme - aber aus der Rückschau sieht Dohnányi das gelassen: "Hinterher ist man ja immer beliebter."

Im Anschluss an seine Hamburger Intendanz folgte der große Schritt zum Cleveland Orchestra, einem Weltklasse-Klangkörper, den er 20 Jahre lang führen und formen sollte. Nach der intensiven Arbeit in den USA sowie Engagements in Paris, London und Salzburg - um nur einige zu nennen - trat er 2004 seine Stelle als Chef des NDR Sinfonieorchesters an. Hier schließt sich der Kreis, möchte man sagen. Doch das wäre nicht ganz richtig - denn Christoph von Dohnányi wird auch nach dem 80. Geburtstag noch viel dirigieren, in Hamburg und anderswo. Aber seine Heimat, die ist und bleibt der Norden.

Christoph von Dohnányi zum 80. Geburtstag 8.9., 19 Uhr, Laeiszhalle