Ein angenehmer Zeitgenosse war er sicher nicht. Dem ägyptischen Totengott Anubis wird nicht nur die Erfindung des Einbalsamierens zugeschrieben, der Schakalköpfige entschied auch, welche Seelen zum ewigen Leben zugelassen und welche dem Schlund des Unterweltmonsters Ammit überantwortet wurden.

Diesen Finsterling hat der britische Komponist Sir Harrison Birtwistle 1995 in seinem Tuba-Konzert "The Cry of Anubis" musikalisch porträtiert. Unter der Leitung von Christoph von Dohnányi werden das NDR Sinfonieorchester und dessen Solo-Tubist Markus Hötzel Ende Oktober Anubis' Schrei zum Klingen bringen. Außerdem auf dem Programm stehen Beethovens erstes Klavierkonzert mit Elena Bashkirova und Strauss' Tondichtung über einen selbst ernannten Übermenschen, der keinen Tod und keine Totengötter mehr fürchtet. Denn also sprach Zarathustra: "Ja, noch bist du mir aller Gräber Zertrümmerer: Heil Dir, mein Wille!"

Abo-Konzert 29./30.10., jeweils 20 Uhr, Laeiszhalle