Überraschender Fund

Archäologen entdecken 20.000 Jahre alte Bilder von Pferden

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Die Archäologen waren bei dem Fund der auf Steintafeln eingravierten Pferde tief bewegt.

Die Archäologen waren bei dem Fund der auf Steintafeln eingravierten Pferde tief bewegt.

Foto: Pascal GUYOT / AFP

Bei Ausgrabungen in Frankreich entdecken Archäologen Steintafeln mit Pferdebildern. Die Funde verändern die Geschichte der Region.

In Südfrankreich machten Archäologen bei Ausgrabungen eine überraschende Entdeckung: In Stein eingravierte Darstellungen von Pferden. Die Funde in dem Dorf Bellegarde sind ein wichtiger Beitrag zur Geschichte der Region.

So sei der Ort bereits 20.000 Jahre vor Christus bewohnt gewesen, erklärten Spezialisten des französischen Archäologie-Instituts Inrap am Donnerstag vor Journalisten. Die Pferdebilder auf den Steintafeln seien außerdem "besonders selten in Südostfrankreich – und völlig unerwartet vor den Toren der Camargue“, so der Leiter des Ausgrabungsprojekts, Vincent Mourre.

Steintafel mit Pferde-Bildern in Südfrankreich gefunden: Was die Werke so besonders macht

Die Bilder gehören demnach „zu den ältesten bekannten Werken“ dieser Kultur der Altsteinzeit. Nach den Erkenntnissen der Spezialisten entstanden sie im gleichen Zeitraum wie die berühmten Steinzeitmalereien in der zum Unesco-Weltkulturerbe zählenden Höhle von Lascaux im Westen Frankreichs.

Die Archäologen waren erstmals im Jahr 2015 in die Weinbau-Region Costières de Nîmes in Südfrankreich gerufen worden. Auf dem Gelände einer entstehenden Mülldeponie stießen sie schließlich auf eine urzeitliche Jägersiedlung.

Der etwas höher gelegene Ort Bellegarde hatte demnach besondere Vorzüge: Er eignete sich vermutlich aufgrund einer nahe gelegenen Wasserquelle als Zwischenstopp für Nomadenvölkern. Zudem bot er wohl einen guten Blick auf die wilden Pferdeherden, die durch die tiefer gelegene weite Ebene der Camargue zogen.

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Archäologen machen sensationelle Funde – einige sollen über 22.000 Jahre alt sein

Während der darauffolgenden elfmonatigen Ausgrabungen förderten die Archäologen rund 100.000 Gegenstände aus geschliffenem Feuerstein wie Waffen und Werkzeuge zutage sowie Tierknochen und Muscheln, die vermutlich als Schmuck dienten. Einige der Funde sind mehr als 22.000 Jahre alt.

Besonders bewegt waren die Forscher in dem Moment, als sie beim Säubern der gesammelten Objekte zwei kleine Kalksteintafeln mit eingravierten Pferdeprofilen in den Händen hielten – und darin deutlich Augen, Mähne und das Maul zu erkennen gewesen seien. (dpa/fmg)

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