Ölheizung und Wärmepumpe passen gut zusammen und werden als Hybridheizung sogar vom Staat gefördert. Was Verbraucher beachten sollten.

Die Ölheizung ist ein Auslaufmodell. Der Grund dafür ist nicht nur der Klimaschutz – denn auch die laufenden Kosten einer Ölheizung fallen im Vergleich zur Wärmepumpe deutlich höher aus. Zumal die Entwicklung der Heizölpreise in Deutschland tendenziell nach oben geht. Auch mehrere Experten stellen eine düstere Prognose zum Heizölpreis 2023 auf. Zur Wahrheit gehört aber: Noch immer wärmen rund zehn Millionen Haushalte ihre Wohnungen mit Heizöl – ein großer Teil von ihnen wird in den kommenden Jahren wohl umrüsten müssen.

Ölheizung erneuern: Austauschpflicht naht – Diese Möglichkeiten haben Verbraucher

Dafür sorgen allein schon verschiedene Gesetze. Neue Ölheizungen dürfen nur noch bis Ende 2025 eingebaut werden. Dann ist damit Schluss. Heizkessel, die älter sind als 30 Jahre, sind von einer Austauschpflicht im Hinblick auf alte Gas- und Ölheizungen betroffen. Es soll nur wenige Ausnahmen geben. Dabei stellt sich die Frage: Soll man auf den letzten Drücker noch eine neue Ölheizung in den Keller stellen oder doch lieber gleich auf eine umweltfreundlichere Heiztechnik setzen?

Noch bieten sich für einen Austausch alt gegen neu moderne Brennwertheizkessel an. Sie können mit Heizöl betrieben werden und sind deutlich effizienter als alte Anlagen. Eine Einsparung von bis zu 30 Prozent des Heizölverbrauchs sind möglich. Hinzu kommt: Die schon installierten Heizkörper und Leitungen müssen nicht ausgetauscht werden. Nur müssen die Käufer die Anschaffungskosten selbst tragen. Eine Förderung für neue Ölheizungen gibt es ebenso wenig wie die für klimafreundlichere Heizungen ausgelobte Austauschprämie.

Ölheizung kombinieren und Förderung vom Staat kassieren: Wie das funktioniert

Zumindest über einen Zeitraum von 20 Jahren ist der Betrieb damit aber gesichert. So lang wird den Heizölkunden ein Bestandsschutz gewährt. So sehen es jedenfalls die aktuellen Pläne der Bundesregierung vor. Bisher galt er 30 Jahre lang. Im Frühjahr will die Ampel-Koalition eine Neufassung vom Gebäudeenergiegesetz vorlegen. Das Gesetz soll aber eine entscheidende Hürde für Besitzer einer Ölheizung beinhalten: Ab dem kommenden Jahr soll jede neue Heizung mit 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden.

Eine reine Ölheizung kann das nicht sicherstellen. Wer auf seine alte Heizung trotzdem nicht verzichten will, ist – je nach örtlichen Gegebenheiten – mit einer Hybridheizung gut beraten. Dabei werden zwei Heizsysteme miteinander kombiniert. Auf diese Weise lässt sich die bestehende Ölheizung sowohl durch eine Wärmepumpe als auch mit einer Solarthermieanlage oder einer Pelletheizung ergänzen und so die Forderung nach einem überwiegend klimaneutralen Heizsystem erfüllen.

HeizungGrundförderungHeizungs-Tausch-BonusWärmepumpen-BonusFörderung gesamt
Wärmepumpe2510540 Prozent
Pelletheizung101020 Prozent

Ölheizung und neue Wärmepumpe nutzen: Diese Vorteile haben Verbraucher

Die Grundlast der Wärmeerzeugung übernimmt der mit regenerativer Energie betriebene Teil der Gesamtanlage. Wenn das nicht ausreicht – etwa in einem kalten Winter – liefert die Ölheizung die fehlende Wärme dazu. Der Verbrauch an Heizöl sinkt auf diese Weise erheblich. YouTuber "Dennis" konnte mit seiner Kombination aus Ölheizung und Wärmepumpe über 1.800 Euro pro Jahr sparen. Das ist gut für die Umwelt und den Geldbeutel. Ein zweiter Vorteil: Die Förderung für eine Hybridheizung vom Staat.

Für eine Wärmepumpe gibt es eine Grundförderung von 25 Prozent vom Staat. Die Pelletheizung wird ohne Austauschprämie mit 10 Prozent gefördert. Es gibt aber auch Nachteile: Neben doppelten Anschaffungskosten müssen sich die Hausbesitzer auch auf höhere Wartungs- sowie Reparaturkosten einstellen. Statt einem müssen nun zwei Systeme instandgehalten werden müssen. Zudem entfällt der "Heizungs-Tausch-Bonus" für alte Gas- und Ölheizungen – dieser wird ansonsten auf die Grundförderung angerechnet.

Kombi aus Ölheizung und Wärmepumpe: Wer von der Hybridheizung profitiert

Wärmepumpen werden als Alternative zur Ölheizung immer beliebter. Nach Angaben vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) wurden allein im Jahr 2022 rund 236.000 Wärmepumpen installiert – ein Rekord. Die Bundesregierung will die Zahl ab dem kommenden Jahr auf eine halbe Million Wärmepumpen jährlich steigern. Dabei sieht der Verband primär bei Hybridanlagen noch große Potenziale. Und viele Hersteller von Wärmepumpen versichern: So lassen sich etwa Wärmepumpen mit schon bestehenden oder neuen Heizsystemen zur Abdeckung der Spitzenlast ideal kombinieren.

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Die Kombination aus einer Ölheizung mit einer Wärmepumpe lohnt sich jedoch nicht immer. Nach Angaben des Fachportals "heizung.de" – welches vom Anlagenhersteller Viessmann betrieben wird – ist die Hybridlösung primär für Räume mit niedrigem Energiebedarf und großflächigen Heizflächen geeignet. Dazu zählen etwa Fußbodenheizungen. Es gibt auch bauliche Voraussetzungen – eine individuelle Fachberatung ist in jedem Fall ratsam. Generell ist eine Hybridheizung je nach Umfang der Neuanschaffungen eine recht hohe Investition.

Ölheizung und Wärmepumpe als Hybridheizung: Kosten von bis zu 29.000 Euro

Experten gehen von Kosten zwischen 17.000 Euro und 29.000 Euro aus. Zwar gibt es auf den Kostenanteil der Wärmepumpe eine Förderung von 25 Prozent – am Ende sind die Kosten für eine neue Wärmepumpe aber trotzdem nicht zu unterschätzen. Dabei müssen Verbraucher immer bedenken: Die Anschaffungskosten amortisieren sich erst im Laufe der Zeit. Daher kann sich die Investition in eine teurere Hybridheizung trotzdem lohnen – auch in Altbauten können Wärmepumpen eine Option sein und etwa in Kombination mit einer Ölheizung die Energiekosten senken.