In Kiel-Holtenau bangen viele Menschen um Rosmarie und Heiner T., die mit ihrer Tochter Julia im Jemen entführt wurden. “Das ist eine schreckliche...

Sanaa/Kiel. In Kiel-Holtenau bangen viele Menschen um Rosmarie und Heiner T., die mit ihrer Tochter Julia im Jemen entführt wurden. "Das ist eine schreckliche Geschichte", sagt eine Bekannte des Ehepaars. Nachbarn der Familie, deren Haus in einer kleinen Stichstraße am Kieler Flughafen liegt, bitten die Medien, Verwandte und Kinder des Ehepaars zu schonen. "Die haben Angst um ihre Eltern, und das reicht doch", erklärt eine Nachbarin.

Rosmarie T. ist Heilpraktikerin und hat ihre Praxis im Wohnhaus. Ihr Mann Heiner vertreibt über seine Firma homöopathische Software. Auf dem Anrufbeantworter der Firma teilt Heiner T. mit, dass sein Büro bis zum 23. Dezember geschlossen ist. Das Ehepaar wollte offenbar nur einige Tage im Jemen bleiben und das Weihnachtsfest wieder zu Hause feiern.

Der Bruder von Julia T. sagte: "Wir machen uns große Sorgen, wissen aber nicht mehr als das, was in den Nachrichten gesendet wird." Den letzten telefonischen Kontakt zu seiner Schwester habe es vor zwei Wochen gegeben, erzählte der Kieler dem "Flensburger Tageblatt". Die seit zehn Jahren im Jemen lebende Architektin und ihre Eltern waren am Sonntag vor einer Woche während eines Ausflugs entführt worden. Die Familie soll in einem Bergdorf östlich der Hauptstadt Sanaa festgehalten werden. Sicherheitskräfte hätten das Gelände umzingelt. Die Londoner Zeitung "Asharq al-Awsat" berichtete, sie habe mit Julia T., die Mitarbeiterin der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit ist, telefoniert. Sie und ihre Eltern hätten keine Angst, weil sie den Jemen gut kennen.

Die Gegend, in der die Entführten festgehalten würden, sei nur schwer zugänglich, sagte Oberst Saleh Dahmesch von den örtlichen Sicherheitskräften. Dennoch wollten sie die drei Deutschen befreien.