Es ist die erste Messe für Waffen in Sindelfingen. Nach dem Amoklauf steht sie stark in der Kritik und es wurde sogar gefordert, dass sie nicht stattfindet. Die Veranstalter und Aussteller können dies nicht verstehen: Schließlich “trägt nicht der Händler die Verantwortung, sondern der, der den Finger am Abzug hat!“

Sindelfingen. Sie steht hart in der Kritik, der Zeitpunkt ist bestimmt nicht der Beste und nachdem versucht wurde, sie abzusagen durfte die Eröffnung nur per Beschluss des Verwaltungsgerichts stattfinden. Der Amoklauf im nur 45 Kilometer entfernten Winnenden trug nicht gerade zur Beliebtheit der Schau für Sport- und Sammlerwaffen bei.

"Zutritt nur für Volljährige". Mit drei handgeschriebenen Zetteln hat der Veranstalter ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass Jugendliche dort nichts verloren haben. Die furchtbare Bluttat des Tim K. war Dauerthema, doch gleichzeitig machte sich Empörung bei den Ausstellern der Messe breit. "Eine Waffe ist erstmal nur ein Stück Eisen", sagte Veranstalter Wolf Krey am Samstag. "Die Verantwortung trägt derjenige, der den Finger am Abzug hat, und nicht der Händler." Die Händler fühlen sich zu Unrecht an den Pranger gestellt und halten eine Verschärfung des Waffengesetzes, welche jetzt wieder zur Diskussion steht, für falsch.

"In all den Jahren ist noch nie etwas mit den Waffen passiert, die wir verkauft haben", betonte seine Frau Sylvia Mascow (66). In ihren Augen wäre es Sache des Vaters gewesen, die Waffe so wegzuschließen, dass der 17-Jährige sie nicht hätte nehmen können. "Unser Sohn wäre nie an unsere Waffen gekommen." Da gebe es klare Gesetze. "Wäre die Waffe ordnungsgemäß aufbewahrt worden, wäre es nicht passiert."

Der Veranstalter hingegen hält sich mit Schuldzuweisen gegenüber dem Vater von Tim K. erst einmal zurück. "Er kann einem nur furchtbar Leid tun."