Nach dem RAF-Mord an Generalbundesanwalt Siegfried Buback 1977 hat das Bundeskriminalamt (BKA) die einstige Terroristin Verena Becker schon damals für die Täterin gehalten.

Hamburg. Das geht aus einem Schaubild der "Spuren- und Beweismittelzusammenhänge: Fall Buback" des BKA hervor, das dem Abendblatt in Kopie vorliegt. Aus Sicht des RAF-Forschers Wolfgang Kraushaar vom Hamburger Institut für Sozialforschung beweist das Dokument, dass das BKA Becker und ihren Komplizen Günter Sonnenberg bereits 1977 für "dringend verdächtig gehalten hat, Generalbundesanwalt Buback ermordet zu haben". Kraushaar: "Es ist ein unerklärbares Versäumnis, dass in diesem Fall weder gegen Günter Sonnenberg noch gegen Verena Becker Anklage erhoben wurde."

Aufschluss darüber könnten die Akten über Beckers Aussagen beim Verfassungsschutz geben, die das Bundesinnenministerium noch unter Verschluss hält. Becker war vor einer Woche unter dem Verdacht verhaftet worden, am Buback-Mord beteiligt gewesen zu sein.