Die Gleisblockade der Castor-Gegner bei Harlingen ist vorbei. Die Polizei hat die Bereiche geräumt. Der Zug steht zurzeit in Maschen.

Harlingen. Die Polizei hat die Gleis-Räumungsarbeiten bei Harlingen im Wendland am Sonntagmorgen gegen 7.30 Uhr beendet. Die Aktion dauerte etwa viereinhalb Stunden. Demnach waren zuletzt zwei an die Gleise gekettete Aktivisten der Umweltorganisation Robin Wood gelöst und in Gewahrsam genommen worden. Zudem hatte die Polizei zwei Umweltschützer von Bäumen geholt. Nach Polizeiangaben hielten sich bei Beginn der Räumung gegen 3 Uhr am Sonntag mehr als 3.000 Menschen im Gleisbereich auf. Castor-Gegner sprachen von bis zu 5.000 Menschen auf den Schienen. Mehrere hundert Blockierer wurden weggetragen.

Während der Blockade wurde ein Schienenabschnitt mit einer Länge von rund zehn Metern stark beschädigt. Die Steine unter den Gleisen wurden demnach abgetragen, sodass die Schienen und Bahnschwellen in der Luft schwebten. Ein Gutachter der Bahn sei angefordert worden, um zu klären, wie die Strecke wieder instand gesetzt werden könne, sagte der Polizeisprecher.

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Harlingen liegt wenige Kilometer nordwestlich vor der Verladestation in Dannenberg. Dort sollen die elf Castor Behälter mit hoch radioaktivem Atommüll an Bord vom Zug auf Tieflader umgehoben und ins etwa 20 Kilometer entfernte Zwischenlager Gorleben gebracht werden. Zurzeit steht der Castor-Zug im Rangierbahnhof Maschen südlich von Hamburg; dort war er nach seinem Start am Mittwoch im französischen La Hague am Sonnabend gegen 18.30 Uhr angekommen.

Unterdessen ketteten sich vier Aktivisten bei Vastorf (Landkreis Lüneburg) an die Gleise. Die Umweltschützer sind an einen zwischen den Schienen platzierten Betonklotz gebunden. Die Polizei versucht, die Blockade mit einem Presslufthammer zu lösen.

Zuvor hatten sich bereits sieben Greenpeace-Aktivisten bei Lüneburg für mehrere Stunden an die Gleise gekettet. Die Polizei durchtrennte die Schienen und nahm die Aktivisten in Gewahrsam. Das Gleisbett musste danach wieder repariert werden. Inzwischen ist die eingleisige Strecke nach Polizeiangaben wieder passierbar.

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