Einsatzkräfte im Wendland wollen auch weiterhin konsequent gegen Demonstranten vorgehen. Bürgerinitiative spricht von “schwarzem Tag“ für Polizei.

Lüchow/Gorleben. Der Castor ist noch nicht im Wendland eingetroffen. Doch schon in der vergangenen Nacht setzte die Polizei Wasserwerfer gegen die Atomgegner ein. Diesen Einsatz haben die EInsatzkräfte jetzt verteidigt. "Straßenblockaden werden nicht mehr hingenommen“, sagte der Sprecher der Bundespolizei, Fabian Hüppe. Zudem kündigten die Einsatzkräfte ein weiterhin konsequentes Einschreiten gegen gewaltbereite Demonstranten an.

Am Donnerstagabend hatten die Beamten zum Auftakt der Proteste im Wendland Wasserwerfer und Pfefferspray gegen Atomkraftgegner eingesetzt, die eine Bundesstraße in dem Örtchen Metzingen blockiert hatten. Nach Polizeiangaben blockierten etwa 800 bis 1000 Protestteilnehmer die Bundesstraße 216 zwischen Dannenberg und Lüneburg. Einige Vermummte bewarfen die Beamten mit Pyrotechnik, Flaschen, Steinen, Farbbeuteln und Eiern.

+++ Castor-Transport im Liveticker +++

Bei der anschließenden Räumungsaktion mit Einsatz von zwei Wasserwerfern und Pfefferspray wurden mehrere Demonstranten und acht Polizisten verletzt. Fünf Protestierende wurden nach Polizeiangaben festgenommen. „Wir werden auf keinen Fall die Verfestigung einer Situation zulassen, die anschließend zu einer Blockade führen würde - wo auch immer“, betonte auch Torsten Oestmann, Sprecher der Polizei Lüneburg.

Dagegen sprach die Bürgerinitiative (BI) in Lüchow-Dannenberg von einem „schwarzen Tag“ für die Polizei. „Polizeigewalt ist kein legitimes Mittel, um Bürgerproteste gegen die illegale Strahlenfracht ins Wendland zu unterdrücken“, beklagte die BI in einer Mitteilung.

+++ Das passierte am Donnerstag +++

Unterdessen hat der Atommüll-Transport mit den elf Spezialbehältern am Freitagmorgen bei Saarbrücken Deutschland erreicht. Atom-Gegner kündigten für den weiteren Transport ins Wendland massive Proteste an.

Nach einem fast 24-stündigen Zwischenstopp im französischen Rémilly hatte der Zug die französisch-deutsce Grenze passiert. Im Vorfeld des Castor-Transports auf deutschem Gebiet war es am Donnerstagabend zu ersten gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Atomkraftgegnern und der Polizei gekommen.

+++ Klos aus Pappe: Castor-Polizisten bekommen "Shit-Boxen" +++

Bei der Räumung einer Kreuzung der B 216 bei Metzingen im niedersächsischen Wendland wurden mehrere Polizisten und Demonstranten verletzt.

Mit Material von dpa und dapd