Es ist ein bisschen wie früher, als die ersten Gottesdienste live über den heimischen TV-Bildschirm flirrten. Nur ausgeprägter und moderner. Wer nicht selbst zum Papstbesuch kann, kann sich ganz einfach vom eigenen PC mitten ins Geschehen klicken: Blogs, Twitter-Einträge und eine Facebook-Gruppe: So begleitet der Vatikan den Papstbesuch multimedial.

Rom/Berlin. Auch den Vatikan hat der Geist des multimedialen Internets erfasst: Das zeigt sich besonders jetzt, kurz vor Beginn des dritten Deutschlandbesuchs von Papst Benedikt XVI am Donnerstag. Nicht nur Zeitungen, Magazine und öffentlich-rechtliche Sender machen aus dem Besuch des Pontifex ein riesiges Medienspektakel, auch der Papst selbst trägt multimedial zum Hype um seine Person bei. Mit einem Livestream, einem Blog, einer Facebook-Fanseite, Twittermeldungen und einem Youtube-Channel informiert der Vatikan umfassend über die Reise des katholischen Kirchenoberhauptes.

In den kommenden Tagen werden alle wichtigen Auftritte des Papstes in einem Livestream von „Radio Vatikan“ im Internet übetragen – aus Sicht des Vatikans. Ob die Papstrede im Bundestag oder die Vesper in der Wallfahrtskappelle Etzelsbach, jeder mehr oder weniger wichtige Schritt des Kirchenoberhauptes kann vom heimischen Computer aus live verfolgt werden. Kommentiert werden die Bilder von eigenen Kommentatoren, darunter der katholische Geistliche Thomas Frauenlob und „Radio Vatikan“-Mitarbeiter Aldo Parmeggiani.

Neben dem Livestream gibt es auch einen eigenen Blog aus dem kleinen Stadtstaat in Rom. Im „Radio Vatikan“-Blog schreibt Pater Bernd Hagenkord aktuelle Beiträge rund um das Kirchenoberhaupt. Seit Tagen beschäftigt sich der Pater nur noch mit der großen Deutschlandreise des Pontifex und der damit verbundenen Berichterstattung. Jeder, der will, kann seine Gedanken zum Papstbesuch lesen und kommentieren.

Wem Blogeinträge zu lang sind, der kann bei Facebook Fan des Papstbesuches werden und sich mit Gleichgesinnten austauschen. Die offizielle Fanseite „Papst in Deutschland“ der katholischen Kirche zum Deutschlandbesuch des Pontifex gefällt inzwischen mehr als 3.600 Menschen. Seit Monaten wird auf der Seite fleißig gechattet, gepostet und kommentiert.

Um keinen medialen Kanal auszulassen, kann man dem Papst inzwischen auch auf Twitter folgen. Auch dort wird über den Deutschlandbesuch gezwitschert. Der letzte Tweed von Mittwochnachmittag: „Der Erzbischof von Berlin wird Papst Benedikt XVI. in der deutschen Hauptstadt willkommen heißen.“

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